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Sūkta 9.1 

svā́diṣṭʰayā mádiṣṭʰayā pávasva soma dʰā́rayā |
índrāya pā́tave sutáḥ || 1||



1. Läutere dich, Soma, im süßesten, berauschendsten Erguß, für Indra zum Trunke ausgepreßt!



rakṣohā́ viśvácarṣaṇirabʰí yónimáyohatam |
drúṇā sadʰástʰamā́sadat || 2||



2. Die Unholde tötend, bei allen Völkern bekannt, hat er sich in seine eisenbehauene Wiege, an seinen Platz als Hotri gesetzt.



varivodʰā́tamo bʰava máṃhiṣṭʰo vṛtrahántamaḥ |
párṣi rā́dʰo magʰónām || 3||



3. Sei du der beste Auswegschaffer, der Freigebigste, der Erzfeindetöter, erhalte die Freigebigkeit der Lohnherren!



abʰyàrṣa mahā́nāṃ devā́nāṃ vītímándʰasā |
abʰí vā́jamutá śrávaḥ || 4||



4. Rinne mit deinem Tranke zur Ladung der großen Götter, rinne zu Gewinn und Ruhm!



tvā́mácʰā carāmasi tádídártʰaṃ divédive |
índo tvé na āśásaḥ || 5||



5. Zu dir kommen wir zu demselben Zwecke Tag für Tag. Zu dir, o Saft, gehen unsere Wünsche.



punā́ti te parisrútaṃ sómaṃ sū́ryasya duhitā́ |
vā́reṇa śáśvatā tánā || 6||



6. Die Tochter des Surya klärt deinen Soma, der durch die Haarseihe in vollständigem Durchlauf abfließt.



támīmáṇvīḥ samaryá ā́ gṛbʰṇánti yóṣaṇo dáśa |
svásāraḥ pā́rye diví || 7||



7. Ihn fassen die zehn feinen Frauen im Wettbewerb an, die Schwestern am entscheidenden Tage.



támīṃ hinvantyagrúvo dʰámanti bākuráṃ dṛ́tim |
tridʰā́tu vāraṇáṃ mádʰu || 8||



8. Ihn treiben die Unvermählten zur Eile; sie blasen den aus Bakura gemachten Schlauch auf, die dreifache wildwachsende Süßigkeit.



abʰī̀mámágʰnyā utá śrīṇánti dʰenávaḥ śíśum |
sómamíndrāya pā́tave || 9||



9. Und die Milchkühe versehen dieses Junge mit Milch, den Soma für Indra zum Trunke.



asyédíndro mádeṣvā́ víśvā vṛtrā́ṇi jigʰnate |
śū́ro magʰā́ ca maṃhate || 10||



10. In seinem Rausche erschlägt Indra alle Feinde, und verschenkt der Held die Gaben.






Sūkta 9.2 

pávasva devavī́ráti pavítraṃ soma ráṃhyā |
índramindo vṛ́ṣā́ viśa || 1||



1. Läutere dich, die Götter einladend, in schnellem Laufe durch die Seihe, Soma! Geh du, der Bulle, in Indra ein, o Saft!



ā́ vacyasva máhi psáro vṛ́ṣendo dyumnávattamaḥ |
ā́ yóniṃ dʰarṇasíḥ sadaḥ || 2||



2. Galoppiere her, o Saft, ein großer Genuß, der glanzvollste Bulle; setze dich dauernd in deine Wiege!



ádʰukṣata priyáṃ mádʰu dʰā́rā sutásya vedʰásaḥ |
apó vasiṣṭa sukrátuḥ || 3||



3. Der Strom des ausgepreßten Meisters hat die liebe Süßigkeit ergossen. Der Kluge hat sich in Wasser gehüllt.



mahā́ntaṃ tvā mahī́ránvā́po arṣanti síndʰavaḥ |
yádgóbʰirvāsayiṣyáse || 4||



4. Dir, dem Großen, fließen die großen Wasserströme zu, wenn du dich in die Milch hüllen willst.



samudró apsú māmṛje viṣṭambʰó dʰarúṇo diváḥ |
sómaḥ pavítre asmayúḥ || 5||



5. Das Meer des Soma ward im Wasser gereinigt, der die tragende Stütze des Himmels ist, der Soma, der in der Seihe uns gewogen ist.



ácikradadvṛ́ṣā hárirmahā́nmitró ná darśatáḥ |
sáṃ sū́ryeṇa rocate || 6||



6. Der Bulle hat gebrüllt, der Falbe, der Große, wie eine Freund gern gesehen; er glänzt mit der Sonne um die Wette.



gírasta inda ójasā marmṛjyánte apasyúvaḥ |
yā́bʰirmádāya śúmbʰase || 7||



7. Durch deine Kraft putzen sie die emsigen Loblieder heraus, o Saft, mit denen du dich zum Rausche schön machst.



táṃ tvā mádāya gʰṛ́ṣvaya u lokakṛtnúmīmahe |
táva práśastayo mahī́ḥ || 8||



8. Dich, den Platzmacher, gehen wir um fröhlichen Rausch an; groß ist dein Lob.



asmábʰyamindavindrayúrmádʰvaḥ pavasva dʰā́rayā |
parjányo vṛṣṭimā́m̐ iva || 9||



9. Für uns läutere dich, o Saft, nach Indra verlangend, mit dem Erguß der Süßigkeit, wie der regenbringende Parjanya!



goṣā́ indo nṛṣā́ asyaśvasā́ vājasā́ utá |
ātmā́ yajñásya pūrvyáḥ || 10||



10. Du, Saft, bist der Rindergewinner, der Männergewinner, der Rossegewinner und der Lohngewinner, die erste Seele des Opfers.






Sūkta 9.3 

eṣá devó ámartyaḥ parṇavī́riva dīyati |
abʰí dróṇānyāsádam || 1||



1. Dieser unsterbliche Gott fliegt wie ein beschwingter Vogel, um sich auf die Holzgefäße zu setzen.



eṣá devó vipā́ kṛtó'ti hvárāṃsi dʰāvati |
pávamāno ádābʰyaḥ || 2||



2. Dieser Gott, durch Zurede bewogen, rennt über die Hindernisse, sich läuternd, nicht irre zu führen.



eṣá devó vipanyúbʰiḥ pávamāna ṛtāyúbʰiḥ |
hárirvā́jāya mṛjyate || 3||



3. Dieser Gott, während er sich läutert, wird von den wahrheitsliebenden Lobrednern, der Falbe für den Siegergewinn geputzt.



eṣá víśvāni vā́ryā śū́ro yánniva sátvabʰiḥ |
pávamānaḥ siṣāsati || 4||



4. Dieser, während er sich läutert, wünscht wie ein mit seinen Soldaten ausziehender Held alles Wertvolle zu gewinnen.



eṣá devó ratʰaryati pávamāno daśasyati |
āvíṣkṛṇoti vagvanúm || 5||



5. Dieser Gott fährt zu Wagen, sich läuternd ist er huldvoll; er ruft Gemurmel hervor.



eṣá víprairabʰíṣṭuto'pó devó ví gāhate |
dádʰadrátnāni dāśúṣe || 6||



6. Dieser Gott, der von den Redekundigen gepriesen wird, taucht ins Wasser, dem Opferspender Kleinode bringend.



eṣá dívaṃ ví dʰāvati tiró rájāṃsi dʰā́rayā |
pávamānaḥ kánikradat || 7||



7. Dieser durcheilt den Himmel, durch die Lüfte mit seinem Strome sich läuternd, wiehernd.



eṣá dívaṃ vyā́sarattiró rájāṃsyáspṛtaḥ |
pávamānaḥ svadʰvaráḥ || 8||



8. Dieser hat den Himmel durcheilt, durch die Lüfte eilend ohne losgelassen zu werden, sich läuternd, gutes Opfer wirkend.



eṣá pratnéna jánmanā devó devébʰyaḥ sutáḥ |
háriḥ pavítre arṣati || 9||



9. Dieser Gott, nach alter Erzeugung für die Götter ausgepreßt, der Falbe fließt in der Seihe.



eṣá u syá puruvrató jajñānó janáyanníṣaḥ |
dʰā́rayā pavate sutáḥ || 10||



10. Dieser unter vielen frommen Bräuchen erzeugt, Labsale erzeugend, läutert sich ausgepreßt in Strömen.






Sūkta 9.4 

sánā ca soma jéṣi ca pávamāna máhi śrávaḥ |
átʰā no vásyasaskṛdʰi || 1||



1. Gewinne und ersiege, dich läuternder Soma, großen Ruhm, und mach uns besser!



sánā jyótiḥ sánā svàrvíśvā ca soma saúbʰagā |
átʰā no vásyasaskṛdʰi || 2||



2. Gewinne das Licht, gewinne die Sonne und alle Glücksgüter, o Soma, und mach uns besser!



sánā dákṣamutá krátumápa soma mṛ́dʰo jahi |
átʰā no vásyasaskṛdʰi || 3||



3. Gewinn uns Willenskraft und Einsicht, jage die Verächter fort, o Soma, und mach uns besser!



pávītāraḥ punītána sómamíndrāya pā́tave |
átʰā no vásyasaskṛdʰi || 4||



4. Ihr Läuterer, läutert den Soma für Indra zum Trunke, und mach uns besser!



tváṃ sū́rye na ā́ bʰaja táva krátvā távotíbʰiḥ |
átʰā no vásyasaskṛdʰi || 5||



5. Gib du uns an der Sonne Anteil durch deine Umsicht, deine Hilfen, und mach uns besser!



táva krátvā távotíbʰirjyókpaśyema sū́ryam |
átʰā no vásyasaskṛdʰi || 6||



6. Durch deine Umsicht, deine Hilfen möchten wir noch lange die Sonne sehen, und mach uns besser!



abʰyàrṣa svāyudʰa sóma dvibárhasaṃ rayím |
átʰā no vásyasaskṛdʰi || 7||



7. Fließe, du wohlbewaffneter Soma, zu doppeltem Reichtum, in den Kämpfen siegreich, und mach uns besser!



abʰyàrṣā́napacyuto rayíṃ samátsu sāsahíḥ |
átʰā no vásyasaskṛdʰi || 8||



8. Fließe unentwegt zu Reichtum, in den Kämpfen siegreich, und mach uns besser!



tvā́ṃ yajñaíravīvṛdʰanpávamāna vídʰarmaṇi |
átʰā no vásyasaskṛdʰi || 9||



9. Dich haben sie durch Opfer gestärkt, o Pavamana, wenn du dich ausbreitest, und mach uns besser!



rayíṃ naścitrámaśvínamíndo viśvā́yumā́ bʰara |
átʰā no vásyasaskṛdʰi || 10||



10. Bring uns ansehnlichen Reichtum, in Rossen bestehend, das ganze Leben während, o Saft, und mach uns besser!






Sūkta 9.5 

sámiddʰo viśvátaspátiḥ pávamāno ví rājati |
prīṇánvṛ́ṣā kánikradat || 1||



1. Entflammt prangt nach allen Seiten, sich läuternd, der Herr, sich beliebt machend, der brüllende Stier.



tánūnápātpávamānaḥ śṛ́ṅge śíśāno arṣati |
antárikṣeṇa rā́rajat || 2||



2. Als Tanunapat sich läuternd, die Hörner wetzend, fließt er prangend durch die Luft.



īḷényaḥ pávamāno rayírví rājati dyumā́n |
mádʰordʰā́rābʰirójasā || 3||



3. Anzurufen sich läuternd prangt er wie glänzender Reichtum nach Kräften mit den Strömen der Süßigkeit.



barhíḥ prācī́namójasā pávamāna stṛṇánháriḥ |
devéṣu devá īyate || 4||



4. Das Barhis ostwärts nach Kräften hinbreitend eilt sich läuternd der Falbe, der Gott zu den Göttern.



údā́tairjihate bṛháddvā́ro devī́rhiraṇyáyīḥ |
pávamānena súṣṭutāḥ || 5||



5. Die göttlichen Tore gehen mit ihren Flügeln hoch auf, die goldenen, von dem sich Läuternden schön gepriesen.



suśilpé bṛhatī́ mahī́ pávamāno vṛṣaṇyati |
náktoṣā́sā ná darśaté || 6||



6. Nach den beiden Schöngeschmückten, Hohen, Großen verlangt der sich Läuternde brünstig, nach Nacht und Morgen wie nach zwei schönen Frauen.



ubʰā́ devā́ nṛcákṣasā hótārā daívyā huve |
pávamāna índro vṛ́ṣā || 7||



7. Die beiden Götter mit dem Herrenauge, die göttlichen Opferpriester rufe ich. Der sich Läuternde ist Indra, der Bulle.



bʰā́ratī pávamānasya sárasvatī́ḷā mahī́ |
imáṃ no yajñámā́ gamantisró devī́ḥ supéśasaḥ || 8||



8. Bharati, Sarasvati, Ila, die Große, sollen zu diesem unserem Opfer des sich Läuternden kommen, die drei schön geschmückten Göttinnen.



tváṣṭāramagrajā́ṃ gopā́ṃ puroyā́vānamā́ huve |
índuríndro vṛ́ṣā háriḥ pávamānaḥ prajā́patiḥ || 9||



9. Den Tvastri rufe ich her, den erstgeborenen Hüter und Anführer. Der goldgelbe Saft ist Indra, der Bulle, der sich läuternde ist Prajapati.



vánaspátiṃ pavamāna mádʰvā sámaṅgdʰi dʰā́rayā |
sahásravalśaṃ háritaṃ bʰrā́jamānaṃ hiraṇyáyam || 10||



10. Den Baum salbe du Geläuterter mit deinem süßen Strome, den tausendzweigigen, grünen, strahlenden, goldenen!



víśve devāḥ svā́hākṛtiṃ pávamānasyā́ gata |
vāyúrbṛ́haspátiḥ sū́ryo'gníríndraḥ sajóṣasaḥ || 11||



11. Ihr Götter alle kommet zur Svahasegnung des sich läuternden: Vayu, Brihaspati, Surya, Agni, Indra, einmütig!






Sūkta 9.6 

mandráyā soma dʰā́rayā vṛ́ṣā pavasva devayúḥ |
ávyo vā́reṣvasmayúḥ || 1||



1. In wohltönendem Strome läutere dich, Soma, in den Schafhaaren, du der gottverlangende Stier, uns zugetan!



abʰí tyáṃ mádyaṃ mádamíndavíndra íti kṣara |
abʰí vājíno árvataḥ || 2||



2. Fließe zu solchem berauschenden Rausche, o Saft, indem du denkst: Ich bin Indra! Fließe um sieggewohnte Rennpferde einzubringen.



abʰí tyáṃ pūrvyáṃ mádaṃ suvānó arṣa pavítra ā́ |
abʰí vā́jamutá śrávaḥ || 3||



3. Fließe zu jenem altgewohnten Rausche, wenn du auf die Seihe ausgepreßt wirst, fließe zu Gewinn und Ruhm!



ánu drapsā́sa índava ā́po ná pravátāsaran |
punānā́ índramāśata || 4||



4. Die Somatropfen sind abgeflossen wie die Gewässer stromabwärts; sich läuternd sind sie zu Indra gelangt.



yámátyamiva vājínaṃ mṛjánti yóṣaṇo dáśa |
váne krī́ḷantamátyavim || 5||



5. Den die zehn jungen Frauen putzen wie ein preisgewinnendes Roß, der im Holz sich tummelnd durch die Schafwolle rinnt.



táṃ góbʰirvṛ́ṣaṇaṃ rásaṃ mádāya devávītaye |
sutáṃ bʰárāya sáṃ sṛja || 6||



6. Lasset den Bullen mit den Kühen zusammen, den Saft, der zum Rausche ausgepreßt ist, zur Götterladung, zur Darbringung!



devó devā́ya dʰā́rayéndrāya pavate sutáḥ |
páyo yádasya pīpáyat || 7||



7. Der Gott läutert sich mit seinem Strome für Gott Indra ausgepreßt, wann seine Milch quillt.



ātmā́ yajñásya ráṃhyā suṣvāṇáḥ pavate sutáḥ |
pratnáṃ ní pāti kā́vyam || 8||



8. Die Seele des Opfers, in raschem Laufe ausgepreßt, läutert sich der Ausgepreßte, er wahret die alte Seherweisheit.



evā́ punāná indrayúrmádaṃ madiṣṭʰa vītáye |
gúhā ciddadʰiṣe gíraḥ || 9||



9. Also dich für Indra läuternd, daß er nach dem Rauschtrank Begehren trage, du Berauschendster, hast du Lobreden, wenn auch nur versteckt.






Sūkta 9.7 

ásṛgramíndavaḥ patʰā́ dʰármannṛtásya suśríyaḥ |
vidānā́ asya yójanam || 1||



1. Die Säfte wurden auf dem rechten Wege losgelassen, nach der rechten Bestimmung, die herrlichen, die seine Wegstrecke kennen.



prá dʰā́rā mádʰvo agriyó mahī́rapó ví gāhate |
havírhavíṣṣu vándyaḥ || 2||



2. Mit dem Strome der Süßigkeit geht er voran, er taucht in den großen Gewässern unter, das Opfer unter den Opfern, der Löbliche.



prá yujó vācó agriyó vṛ́ṣā́va cakradadváne |
sádmābʰí satyó adʰvaráḥ || 3||



3. Der vereinigten Rede geht er voraus; der Bulle brüllt im Holzgefäß; zu seinem Sitze eilt er, die wahre Opfergabe.



pári yátkā́vyā kavírnṛmṇā́ vásāno árṣati |
svàrvājī́ siṣāsati || 4||



4. Wenn der Seher sich Sehergaben und Manneskräfte anlegend abrinnt, so sucht der Siegesgewohnte die Sonne zu gewinnen.



pávamāno abʰí spṛ́dʰo víśo rā́jeva sīdati |
yádīmṛṇvánti vedʰásaḥ || 5||



5. Sich läuternd schüchtert er die Gegner ein wie ein König seine Untertanen, wenn ihn die Meister in Gang bringen.



ávyo vā́re pári priyó hárirváneṣu sīdati |
rebʰó vanuṣyate matī́ || 6||



6. Der Beliebte kreist in dem Schafhaar, der Falbe setzt sich in die Hölzer. Der Barde wetteifert mit der Dichtung.



sá vāyúmíndramaśvínā sākáṃ mádena gacʰati |
ráṇā yó asya dʰármabʰiḥ || 7||



7. Er geht mit seinem Rausche zu Vayu, Indra, zu den Asvin mit der Fröhlichkeit, die seinen Bestimmungen gemäß ist.



ā́ mitrā́váruṇā bʰágaṃ mádʰvaḥ pavanta ūrmáyaḥ |
vidānā́ asya śákmabʰiḥ || 8||



8. Die Wellen der Süßigkeit bringen sich läuternd Mitra und Varuna und Bhaga her, mit seinen Künsten vertraut.



asmábʰyaṃ rodasī rayíṃ mádʰvo vā́jasya sātáye |
śrávo vásūni sáṃ jitam || 9||



9. Erobert uns, ihr beiden Rodasi, Reichtum, um den Lohn der Süßigkeit zu gewinnen; ersieget uns Ruhm und Schätze!






Sūkta 9.8 

eté sómā abʰí priyámíndrasya kā́mamakṣaran |
várdʰanto asya vīryàm || 1||



1. Diese Somasäfte sind Indra's liebem Wunsch entgegengeflossen, seine Manneskraft erhöhend.



punānā́saścamūṣádo gácʰanto vāyúmaśvínā |
té no dʰāntu suvī́ryam || 2||



2. Sich läuternd, in den Gefäßen sitzend, zu Vayu und den Asvin gehend, sollen sie uns die Meisterschaft bringen.



índrasya soma rā́dʰase punānó hā́rdi codaya |
ṛtásya yónimāsádam || 3||



3. Treib, Soma, des Herrn Indra Herz zur Freigebigkeit an, indem du dich läuterst, um dich in den rechten Schoß zu setzen.



mṛjánti tvā dáśa kṣípo hinvánti saptá dʰītáyaḥ |
ánu víprā amādiṣuḥ || 4||



4. Es putzen dich die zehn Finger, sieben fromme Gedanken treiben dich zur Eile; die Redekundigen haben dir zugejubelt.



devébʰyastvā mádāya káṃ sṛjānámáti meṣyàḥ |
sáṃ góbʰirvāsayāmasi || 5||



5. Dich, der für die Götter zum Rausch über die Schafhaare ergossen wird, hüllen wir mit Kuhmilch ein.



punānáḥ kaláśeṣvā́ vástrāṇyaruṣó háriḥ |
pári gávyānyavyata || 6||



6. Sich läuternd hat sich der rötliche Falbe in den Krügen die Kleider der Kuhmilch angelegt.



magʰóna ā́ pavasva no jahí víśvā ápa dvíṣaḥ |
índo sákʰāyamā́ viśa || 7||



7. Bring uns durch deine Läuterung freigebige Gönner herbei, treib alle Feinde hinweg! O Saft, geh in deinen Freund ein!



vṛṣṭíṃ diváḥ pári srava dyumnáṃ pṛtʰivyā́ ádʰi |
sáho naḥ soma pṛtsú dʰāḥ || 8||



8. Ströme Regen vom Himmel, Herrlichkeit von der Erde her! Gib uns, Soma, die Übermacht in den Kämpfen!



nṛcákṣasaṃ tvā vayámíndrapītaṃ svarvídam |
bʰakṣīmáhi prajā́míṣam || 9||



9. Dich mit dem Herrenauge, den von Indra Getrunkenen, der das Sonnenlicht findet, wollen wir genießen und Nachkommenschaft und Speisesegen empfangen.






Sūkta 9.9 

pári priyā́ diváḥ kavírváyāṃsi naptyòrhitáḥ |
suvānó yāti kavíkratuḥ || 1||



1. Der Seher des Himmels durchläuft die beliebten Altersstufen, wenn er in die beiden Enkelinnen gesetzt und ausgepreßt wird, er, der Sehergabe besitzt.



prápra kṣáyāya pányase jánāya júṣṭo adrúhe |
vītyàrṣa cániṣṭʰayā || 2||



2. Immer weiter fließe du, dem löblichen Wohnort, den truglosen Leuten angenehm, mit schönstem Wohlgeschmack!



sá sūnúrmātárā śúcirjātó jāté arocayat |
mahā́nmahī́ ṛtāvṛ́dʰā || 3||



3. Dieser lautere Sohn hat neugeboren die neugeborenen Mütter erleuchtet, der Große die Großen, die das Gesetz fördern.



sá saptá dʰītíbʰirhitó nadyò ajinvadadrúhaḥ |
yā́ ékamákṣi vāvṛdʰúḥ || 4||



4. Durch sieben fromme Gedanken angespornt, hat er die truglosen Flüsse belebt, die das eine Auge gestärkt haben.



tā́ abʰí sántamástṛtaṃ mahé yúvānamā́ dadʰuḥ |
índumindra táva vraté || 5||



5. Diese haben den überlegenen, nie zu Fall gebrachten Jüngling zu großer Kraft gebracht, den Saft in deinem Dienste Indra.



abʰí váhnirámartyaḥ saptá paśyati vā́vahiḥ |
krívirdevī́ratarpayat || 6||



6. Das unsterbliche Wagenroß überschaut raschfahrend die sieben Ströme der Goldgelbe hat die Göttinnen befriedigt.



ávā kálpeṣu naḥ pumastámāṃsi soma yódʰyā |
tā́ni punāna jaṅgʰanaḥ || 7||



7. Steh uns, o Mann, bei den heiligen Bräuchen bei; die Finsternis, die zu bekämpfen ist, o Soma, die vertreibe, wenn du dich läuterst!



nū́ návyase návīyase sūktā́ya sādʰayā patʰáḥ |
pratnavádrocayā rúcaḥ || 8||



8. Nun bereite die Wege für jedes neue Gedicht, laß wie früher deine Lichter leuchten!



pávamāna máhi śrávo gā́máśvaṃ rāsi vīrávat |
sánā medʰā́ṃ sánā svàḥ || 9||



9. Pavamana, spende großen Ruhm, Rind, Roß, Besitz von Söhnen, bring die Meisterschaft, bring das Himmelslicht ein!






Sūkta 9.10 

prá svānā́so rátʰā ivā́rvanto ná śravasyávaḥ |
sómāso rāyé akramuḥ || 1||



1. Dröhnend wie die Wagen, ruhmbegierig wie die Rennpferde haben sich die Somasäfte in Lauf gesetzt, um Reichtum zu gewinnen.



hinvānā́so rátʰā iva dadʰanviré gábʰastyoḥ |
bʰárāsaḥ kāríṇāmiva || 2||



2. Zur Eile getrieben sind sie wie Wagen gelaufen unter den Händen. Seine Siegerpreise sind wie die der Gewinner.



rā́jāno ná práśastibʰiḥ sómāso góbʰirañjate |
yajñó ná saptá dʰātṛ́bʰiḥ || 3||



3. Wie die Könige mit Lobreden werden die Somatränke mit Milch gesalbt, heraus-gestrichen, wie das Opfer von den sieben Vollziehern.



pári suvānā́sa índavo mádāya barháṇā girā́ |
sutā́ arṣanti dʰā́rayā || 4||



4. Die Säfte, die zum Rausche ausgepreßt werden unter eifrigem Lobe, fließen ausgepreßt im Strome um.



āpānā́so vivásvato jánanta uṣáso bʰágam |
sū́rā áṇvaṃ ví tanvate || 5||



5. Wenn sie das Glück des Vivasvat erlangt haben und das Glück der Usas erzeugen, breiten sie als Sonnen dich die Seihe aus.



ápa dvā́rā matīnā́ṃ pratnā́ ṛṇvanti kārávaḥ |
vṛ́ṣṇo hárasa āyávaḥ || 6||



6. Die Dichter der Vorzeit öffneten das Tor der Gedanken, die Ayusöhne zur Brunst des Bullen.



samīcīnā́sa āsate hótāraḥ saptájāmayaḥ |
padámékasya píprataḥ || 7||



7. Vereinigt sitzen die Hotri's da, die sieben Schwestern haben, indem die den Schritt des Einzigen geleiten.



nā́bʰā nā́bʰiṃ na ā́ dade cákṣuścitsū́rye sácā |
kavérápatyamā́ duhe || 8||



8. An unsere Verwandtschaft hat er seine Verwandtschaft angeknüpft wie das Auge an die Sonne. Die Nachkommenschaft des Sehers wird herausgemolken.



abʰí priyā́ diváspadámadʰvaryúbʰirgúhā hitám |
sū́raḥ paśyati cákṣasā || 9||



9. Die liebe Tochter des Himmels sieht die Stätte des Himmels, die vor den Adhvaryu's verborgen ist, mit dem Auge der Sonne.






Sūkta 9.11 

úpāsmai gāyatā naraḥ pávamānāyéndave |
abʰí devā́m̐ íyakṣate || 1||



1. Ihr Herren, stimmt mit ein in den Gesang auf ihn, auf den sich läuternden Saft, der den Göttern zustrebt!



abʰí te mádʰunā páyó'tʰarvāṇo aśiśrayuḥ |
deváṃ devā́ya devayú || 2||



2. Die Atharvan's haben deine Milch mit süßer Milch gemischt, die göttliche, nach Gott verlangende für den Gott.



sá naḥ pavasva śáṃ gáve śáṃ jánāya śámárvate |
śáṃ rājannóṣadʰībʰyaḥ || 3||



3. Läutere du dich zum Heil für unser Rind, zum Heil für unsere Leute, zum Heil für das Rennpferd, zum Heil für die Gewächse, o König!



babʰráve nú svátavase'ruṇā́ya divispṛ́śe |
sómāya gātʰámarcata || 4||



4. Dem braunen, selbststarken, rötlichen zum Himmel bewegten Steine ausgepreßt haben; rühret Süßigkeit in die Süßigkeit!



hástacyutebʰirádribʰiḥ sutáṃ sómaṃ punītana |
mádʰāvā́ dʰāvatā mádʰu || 5||



5. Läutert den Soma, den die von Händen bewegten Steine ausgepreßt haben; rühret Süßigkeit in die Süßigkeit!



námasédúpa sīdata dadʰnédabʰí śrīṇītana |
índumíndre dadʰātana || 6||



6. Naht euch unter Verneigung, mischet ihn mit saurer Milch, bringet den Saft an Indra!



amitrahā́ vícarṣaṇiḥ pávasva soma śáṃ gáve |
devébʰyo anukāmakṛ́t || 7||



7. Als ausgezeichneter Feindetöter läutere dich, o Soma, zum Heil für das Rind, den Göttern willfahrend!



índrāya soma pā́tave mádāya pári ṣicyase |
manaścínmánasaspátiḥ || 8||



8. Für Indra zum Trinken, zum Rausche wirst du Soma eingegossen, du der Gedanken-kenner, des Gedankens Meister.



pávamāna suvī́ryaṃ rayíṃ soma rirīhi naḥ |
índavíndreṇa no yujā́ || 9||



9. O Soma Pavamana, gewähre uns die Meisterschaft, Reichtum, uns, o Saft, mit Indra im Bunde!






Sūkta 9.12 

sómā asṛgramíndavaḥ sutā́ ṛtásya sā́dane |
índrāya mádʰumattamāḥ || 1||



1. Die Somasäfte haben sich ergossen, am Sitz des rechten Brauches ausgepreßt, die süßesten für Indra.



abʰí víprā anūṣata gā́vo vatsáṃ ná mātáraḥ |
índraṃ sómasya pītáye || 2||



2. Die Redekundigen haben, wie die Mutterkühe nach dem Kalbe, nach Indra geschrieen, daß er Soma trinken solle.



madacyútkṣeti sā́dane síndʰorūrmā́ vipaścít |
sómo gaurī́ ádʰi śritáḥ || 3||



3. Rauscherregend weilt er auf seinem Platz, in des Stromes Woge, der redekundige Soma auf das Büffelfell gesetzt.



divó nā́bʰā vicakṣaṇó'vyo vā́re mahīyate |
sómo yáḥ sukrátuḥ kavíḥ || 4||



4. Im Nabel des Himmels fühlt sich der Hellesehende groß in der Schafwolle, der Soma, welcher der weise Seher ist.



yáḥ sómaḥ kaláśeṣvā́m̐ antáḥ pavítra ā́hitaḥ |
támínduḥ pári ṣasvaje || 5||



5. Der Soma, der in den Krügen auf die Seihe gesetzt ward, den hält der Saft umfangen.



prá vā́camínduriṣyati samudrásyā́dʰi viṣṭápi |
jínvankóśaṃ madʰuścútam || 6||



6. Der Saft entsendet seine Stimme auf der Höhe des Meeres, indem er die von Süßem überfließende Kufe belebt;



nítyastotro vánaspátirdʰīnā́mantáḥ sabardúgʰaḥ |
hinvānó mā́nuṣā yugā́ || 7||



7. Der eigene Loblieder hat, der Baum, der unter Liedern immer melkende, indem er die menschlichen Geschlechter anregt.



abʰí priyā́ diváspadā́ sómo hinvānó arṣati |
víprasya dʰā́rayā kavíḥ || 8||



8. Zu den lieben Stätten des Himmels fließt Soma zur Eile getrieben, der Seher im Strome des Redekundigen.



ā́ pavamāna dʰāraya rayíṃ sahásravarcasam |
asmé indo svābʰúvam || 9||



9. Verleih uns, o Pavamana, einen Schatz von tausendfachem Ansehen, der uns recht diensam ist, o Saft!






Sūkta 9.13 

sómaḥ punānó arṣati sahásradʰāro átyaviḥ |
vāyóríndrasya niṣkṛtám || 1||



1. Soma fließt sich läuternd in tausend Strahlen über die Schafwolle zum Treffort von Vayu und Indra.



pávamānamavasyavo vípramabʰí prá gāyata |
suṣvāṇáṃ devávītaye || 2||



2. Auf den Pavamana singet, ihr Gunstsuchenden, auf den Redekundigen, der zur Götterladung ausgepreßt ist!



pávante vā́jasātaye sómāḥ sahásrapājasaḥ |
gṛṇānā́ devávītaye || 3||



3. Es läutern sich die Somasäfte, um den Siegerpreis zu gewinnen, in tausend Formen, zur Götterladung gepriesen.



utá no vā́jasātaye pávasva bṛhatī́ríṣaḥ |
dyumádindo suvī́ryam || 4||



4. Und läutere uns große Labe zu, um den Siegerpreis zu gewinnen, glänzende Meisterschaft, o Saft!



té naḥ sahasríṇaṃ rayíṃ pávantāmā́ suvī́ryam |
suvānā́ devā́sa índavaḥ || 5||



5. Sie sollen uns zu tausendfältigem Reichtum und zur Meisterschaft läutern, wenn sie ausgepreßt werden, die göttlichen Säfte!



átyā hiyānā́ ná hetṛ́bʰirásṛgraṃ vā́jasātaye |
ví vā́ramávyamāśávaḥ || 6||



6. Wie Rosse, die von ihren Treibern angetrieben werden, sind die Renner, um den Preis zu gewinnen, durch das Schafhaar geschossen.



vāśrā́ arṣantī́ndavo'bʰí vatsáṃ ná dʰenávaḥ |
dadʰanviré gábʰastyoḥ || 7||



7. Brüllend wie die Kühe zu ihrem Kalbe fließen die Säfte; sie haben sich unter den Händen des Pressenden in Lauf gesetzt.



júṣṭa índrāya matsaráḥ pávamāna kánikradat |
víśvā ápa dvíṣo jahi || 8||



8. Dem Indra willkommen, berauschend, o Pavamana, brüllend verjage alle Feinde!



apagʰnánto árāvṇaḥ pávamānāḥ svardṛ́śaḥ |
yónāvṛtásya sīdata || 9||



9. Die Mißgünstigen verjagend setzet auch, ihr Pavamanas mit dem Sonnenauge, in die Wiege des rechten Brauches!






Sūkta 9.14 

pári prā́siṣyadatkavíḥ síndʰorūrmā́vádʰi śritáḥ |
kāráṃ bíbʰratpuruspṛ́ham || 1||



1. Der Seher hat seinen Umlauf gemacht, auf die Woge des Stroms gestützt, den vielbegehrten Kampfpreis davontragend.



girā́ yádī sábandʰavaḥ páñca vrā́tā apasyávaḥ |
pariṣkṛṇvánti dʰarṇasím || 2||



2. Wenn die versippten fleißigen fünf Verbände den Standfesten unter Loblied zurechtmachen,



ā́dasya śuṣmíṇo ráse víśve devā́ amatsata |
yádī góbʰirvasāyáte || 3||



3. Dann haben sich an dieses Feurigen Saft alle Götter berauscht, wenn er sich in Milch einhüllt.



niriṇānó ví dʰāvati jáhacʰáryāṇi tā́nvā |
átrā sáṃ jigʰnate yujā́ || 4||



4. Er läuft durch die Seihe, indem er sich enthüllt und die an seinem Leibe anhaftenden Stacheln zurückläßt. Dann schließt er sich mit seinem Verbündeten zusammen;



naptī́bʰiryó vivásvataḥ śubʰró ná māmṛjé yúvā |
gā́ḥ kṛṇvānó ná nirṇíjam || 5||



5. Der von den Enkelinnen des Vivasvat wie ein strahlender Jüngling ausgeputzt wird, wenn er die Kuhmilch gleichsam zu seinem Festgewand macht.



áti śritī́ tiraścátā gavyā́ jigātyáṇvyā |
vagnúmiyarti yáṃ vidé || 6||



6. Er geht quer hindurch durch den feinsten Zugang, nach der Kuhmilch verlangend. Er erhebt den Ton, auf den er sich versteht.



abʰí kṣípaḥ sámagmata marjáyantīriṣáspátim |
pṛṣṭʰā́ gṛbʰṇata vājínaḥ || 7||



7. Die Finger vereinigten sich, die den Herrn der Labe putzen; sie fassen des Preisrenners Rücken.



pári divyā́ni mármṛśadvíśvāni soma pā́rtʰivā |
vásūni yāhyasmayúḥ || 8||



8. Alle himmlischen und irdischen Schätze hole ein, sie erfassend, o Soma, uns zugetan!






Sūkta 9.15 

eṣá dʰiyā́ yātyáṇvyā śū́ro rátʰebʰirāśúbʰiḥ |
gácʰanníndrasya niṣkṛtám || 1||



1. Dieser mit Kunst durch die Seihe geläutert zieht aus, der Held mit raschen Wagen, und geht zum Treffort des Indra.



eṣá purū́ dʰiyāyate bṛhaté devátātaye |
yátrāmṛ́tāsa ā́sate || 2||



2. Dieser bedenkt vieles für den hohen Gottesdienst, bei dem die Unsterblichen sitzen.



eṣá hitó ví nīyate'ntáḥ śubʰrā́vatā patʰā́ |
yádī tuñjánti bʰū́rṇayaḥ || 3||



3. Dieser wird zur Eile getrieben in die Seihe hinein abgeleitet auf dem von strahlenden Rossen befahrenen Wege, wenn sie ihn eifrig herausschlagen.



eṣá śṛ́ṅgāṇi dódʰuvacʰíśīte yūtʰyò vṛ́ṣā |
nṛmṇā́ dádʰāna ójasā || 4||



4. Dieser wetzt hin und her schüttelnd seine Hörner, der Herdenbulle, durch seine Kraft Mannesmut annehmend.



eṣá rukmíbʰirīyate vājī́ śubʰrébʰiraṃśúbʰiḥ |
pátiḥ síndʰūnāṃ bʰávan || 5||



5. Dieser schießt als Preisrenner mit den goldgeschmückten strahlenden Zweigen, den Strahlen dahin, indem er der Herr der Ströme wird.



eṣá vásūni pibdanā́ páruṣā yayivā́m̐ áti |
áva śā́deṣu gacʰati || 6||



6. Dieser, wenn er mit dem Stengelglied durch die Seihe hindurchgegangen ist, findet die dauerhaften Schätze in seinen Trieben.



etáṃ mṛjanti márjyamúpa dróṇeṣvāyávaḥ |
pracakrāṇáṃ mahī́ríṣaḥ || 7||



7. Diesen Putzwerten putzen die Ayu's in den Holzgefäßen, der große Labsale hervorbringt.



etámu tyáṃ dáśa kṣípo mṛjánti saptá dʰītáyaḥ |
svāyudʰáṃ madíntamam || 8||



8. Diese selben putzen die zehn Finger, die sieben Gebete, der gute Waffen führt, den Berauschendsten.






Sūkta 9.16 

prá te sotā́ra oṇyò rásaṃ mádāya gʰṛ́ṣvaye |
sárgo ná taktyétaśaḥ || 1||



1. Deinen Saft lassen die Pressenden unter ihren Armen weiter laufen zu fröhlichem Rausche: Wie ein losgelassenes Rennen schießt Etasa dahin.



krátvā dákṣasya ratʰyàmapó vásānamándʰasā |
goṣā́máṇveṣu saścima || 2||



2. Mit der Überlegung des Verstandes haben wir den Wagenfahrer begleitet, der sich mit seinem Saft in die Wasser hüllt und in der Seihe die Kuhmilch gewinnt.



ánaptamapsú duṣṭáraṃ sómaṃ pavítra ā́ sṛja |
punīhī́ndrāya pā́tave || 3||



3. Den nicht verwässerten, im Wasser kaum zu überwindenden Soma laß auf die Seihe laufen; läutere ihn für Indra zum Trunke!



prá punānásya cétasā sómaḥ pavítre arṣati |
krátvā sadʰástʰamā́sadat || 4||



4. Durch die Einsicht des sich Läuternden rinnt Soma auf die Seihe; mit Überlegung hat er sich auf seinen Platz gesetzt.



prá tvā námobʰiríndava índra sómā asṛkṣata |
mahé bʰárāya kāríṇaḥ || 5||



5. Die Somasäfte haben sich unter Verbeugung zu dir, Indra, in Lauf gesetzt, um als Sieger großen Gewinn davonzutragen.



punānó rūpé avyáye víśvā árṣannabʰí śríyaḥ |
śū́ro ná góṣu tiṣṭʰati || 6||



6. In der Schafhülle sich läuternd, auf alle Herrlichkeiten zufließend hält er Stand wie der Tapfere im Kampf um die Kühe.



divó ná sā́nu pipyúṣī dʰā́rā sutásya vedʰásaḥ |
vṛ́tʰā pavítre arṣati || 7||



7. Überquellend wie des Himmels Rücken rinnt der Strahl des ausgepreßten Meisters nach Belieben auf die Seihe.



tváṃ soma vipaścítaṃ tánā punāná āyúṣu |
ávyo vā́raṃ ví dʰāvasi || 8||



8. Indem du, Soma, die wortkundige Rede unter den Ayu's weckst, wenn du dich in einem Zuge läuterst, fließest du durch das Schafhaar.






Sūkta 9.17 

prá nimnéneva síndʰavo gʰnánto vṛtrā́ṇi bʰū́rṇayaḥ |
sómā asṛgramāśávaḥ || 1||



1. Abwärts wie die Ströme haben sich die ungeduldigen raschen Somatränke ergossen, die Feinde erschlagend.



abʰí suvānā́sa índavo vṛṣṭáyaḥ pṛtʰivī́miva |
índraṃ sómāso akṣaran || 2||



2. Die ausgepreßten Somasäfte sind zu Indra geflossen wie die Regenströme zur Erde.



átyūrmirmatsaró mádaḥ sómaḥ pavítre arṣati |
vigʰnánrákṣāṃsi devayúḥ || 3||



3. Die Wogen überholend rinnt der berauschende Rauschtrank Soma in die Seihe, die Unholde vertreibend, nach dem Gotte verlangend.



ā́ kaláśeṣu dʰāvati pavítre pári ṣicyate |
uktʰaíryajñéṣu vardʰate || 4||



4. Er läuft in die Krüge, er wird auf die Seihe umgegossen, während der Opfer wird er durch Loblieder gestärkt.



áti trī́ soma rocanā́ róhanná bʰrājase dívam |
iṣṇánsū́ryaṃ ná codayaḥ || 5||



5. Wie der über die drei Lichträume zum Himmel steigende Sonnengott erstrahlst du, Soma. Wie der Treiber die Sonne spornst du deine Rosse an.



abʰí víprā anūṣata mūrdʰányajñásya kārávaḥ |
dádʰānāścákṣasi priyám || 6||



6. Die redekundigen Dichter haben ihm zugeschrieen an der Spitze des Opfers, den lieben Soma vor Augen habend.



támu tvā vājínaṃ náro dʰībʰírvíprā avasyávaḥ |
mṛjánti devátātaye || 7||



7. Dich, den Preisrenner, putzen die beredten Männer gunstsuchend mit frommen Gedanken zum Gottesdienst aus.



mádʰordʰā́rāmánu kṣara tīvráḥ sadʰástʰamā́sadaḥ |
cā́rurṛtā́ya pītáye || 8||



8. Laß den Strom des Süßen fließen! Du, der Scharfe, hast dich auf deinen Platz gesetzt, angenehm für den Wahrhaften zum Trunke.






Sūkta 9.18 

pári suvānó giriṣṭʰā́ḥ pavítre sómo akṣāḥ |
mádeṣu sarvadʰā́ asi || 1||



1. Der berggewachsene Soma kreiste ausgepreßt in der Seihe um. - Im Rausche bist du der Allgewährer.



tváṃ víprastváṃ kavírmádʰu prá jātámándʰasaḥ |
mádeṣu sarvadʰā́ asi || 2||



2. Du bist der Redegewandte, du der Seher. Die aus deinem Safte entstandene Süßigkeit hat den Vorzug. - Im Rausche bist du der Allgewährer.



táva víśve sajóṣaso devā́saḥ pītímāśata |
mádeṣu sarvadʰā́ asi || 3||



3. Deinen Trank haben einmütig alle Götter erlangt. - Im Rausche bist du der Allgewährer.



ā́ yó víśvāni vā́ryā vásūni hástayordadʰé |
mádeṣu sarvadʰā́ asi || 4||



4. Der alle begehrenswerten Schätze in seinen Händen hält. - Im Rausche bist du der Allgewährer.



yá imé ródasī mahī́ sáṃ mātáreva dóhate |
mádeṣu sarvadʰā́ asi || 5||



5. Der diese beiden großen Welten wie zwei Mutterkühe melkt. - Im Rausche bist du der Allgewährer.



pári yó ródasī ubʰé sadyó vā́jebʰirárṣati |
mádeṣu sarvadʰā́ asi || 6||



6. Der beide Welten alsbald mit seinen Trophäen umströmt. - Im Rausche bist du der Allgewährer.



sá śuṣmī́ kaláśeṣvā́ punānó acikradat |
mádeṣu sarvadʰā́ asi || 7||



7. Der Ungestüme hat sich läuternd in den Krügen gebrüllt. - Im Rausche bist du der Allgewährer.






Sūkta 9.19 

yátsoma citrámuktʰyàṃ divyáṃ pā́rtʰivaṃ vásu |
tánnaḥ punāná ā́ bʰara || 1||



1. Das wundersame, preiswürdige himmlische und irdische Gut, das bring uns, Soma, wenn du dich läuterst herbei!



yuváṃ hí stʰáḥ svàrpatī índraśca soma gópatī |
īśānā́ pipyataṃ dʰíyaḥ || 2||



2. Denn ihr beide, Soma und du, Indra, seid die Herren des Himmelslichtes und der Kuh. Befruchtet unsere Gedanken, die ihr das vermöget!



vṛ́ṣā punāná āyúṣu stanáyannádʰi barhíṣi |
háriḥ sányónimā́sadat || 3||



3. Der Bulle, der sich bei den Ayu's läutert, der auf dem Barhis donnert, obwohl er ein Falber ist, hat sich in den Schoß gesetzt.



ávāvaśanta dʰītáyo vṛṣabʰásyā́dʰi rétasi |
sūnórvatsásya mātáraḥ || 4||



4. Es brüllten die Gebete bei des Bullen Samen, die Mütter bei dem ihres Sohnes, des Kalbes.



kuvídvṛṣaṇyántībʰyaḥ punānó gárbʰamādádʰat |
yā́ḥ śukráṃ duhaté páyaḥ || 5||



5. Gewiß wird er, wenn er sich läutert, den nach dem Bullen Verlangenden eine Leibesfrucht zeugen, die die helle Milch aus ihm herausmelken.



úpa śikṣāpatastʰúṣo bʰiyásamā́ dʰehi śátruṣu |
pávamāna vidā́ rayím || 6||



6. Suche die Abgefallenen zu gewinnen, bring Furcht über die Feinde, o Pavamana, verschaffe Reichtum!



ní śátroḥ soma vṛ́ṣṇyaṃ ní śúṣmaṃ ní váyastira |
dūré vā sató ánti vā || 7||



7. O Soma, halte des Feindes Männlichkeit, seinen Mut, seine Kraft nieder, mag er fern oder nahe sein!






Sūkta 9.20 

prá kavírdevávītayé'vyo vā́rebʰirarṣati |
sāhvā́nvíśvā abʰí spṛ́dʰaḥ || 1||



1. Der Seher fließt an den Schafhaaren weiter zur Götterladung, alle Gegner besiegend.



sá hí ṣmā jaritṛ́bʰya ā́ vā́jaṃ gómantamínvati |
pávamānaḥ sahasríṇam || 2||



2. Denn er bringt den Sängern Gewinn von Rindern, tausendfältigen, während er sich läutert.



pári víśvāni cétasā mṛśáse pávase matī́ |
sá naḥ soma śrávo vidaḥ || 3||



3. Alles überlegst du im Geiste, du läuterst dich mit Bedacht. Schaff uns Ruhm, Soma!



abʰyàrṣa bṛhádyáśo magʰávadbʰyo dʰruváṃ rayím |
íṣaṃ stotṛ́bʰya ā́ bʰara || 4||



4. Ströme zu hoher Ehre, zu dauerndem Reichtum den Gönnern, bring den Sängern Speisegenuß!



tváṃ rā́jeva suvrató gíraḥ somā́ viveśitʰa |
punānó vahne adbʰuta || 5||



5. Du bist wie ein pflichtgetreuer König auf die Lobreden eingegangen, während du dich läuterst, du unbegreiflicher Wagenfahrer.



sá váhnirapsú duṣṭáro mṛjyámāno gábʰastyoḥ |
sómaścamū́ṣu sīdati || 6||



6. Der Wagenfahrer, im Wasser nicht unterzukriegen, zwischen den Händen gereinigt, der Soma setzt sich in die Gefäße.



krīḷúrmakʰó ná maṃhayúḥ pavítraṃ soma gacʰasi |
dádʰatstotré suvī́ryam || 7||



7. Spielend, schenklustig wie ein nobler Herr, gehst du Soma in die Seihe, dem Sänger die Meisterschaft bringend.






Sūkta 9.21 

eté dʰāvantī́ndavaḥ sómā índrāya gʰṛ́ṣvayaḥ |
matsarā́saḥ svarvídaḥ || 1||



1. Diese Somasäfte rinnen erwartungsfroh für Indra, berauschend, das Himmelslicht findend;



pravṛṇvánto abʰiyújaḥ súṣvaye varivovídaḥ |
svayáṃ stotré vayaskṛ́taḥ || 2||



2. Die Angriffe abwehrend, dem pressenden Nothelfer, dem Sänger von selbst Kraft verleihend.



vṛ́tʰā krī́ḷanta índavaḥ sadʰástʰamabʰyékamít |
síndʰorūrmā́ vyakṣaran || 3||



3. Ausgelassen spielend sind die Säfte auf des Stromes Woge nach ein und demselben Behälter abgeflossen.



eté víśvāni vā́ryā pávamānāsa āśata |
hitā́ ná sáptayo rátʰe || 4||



4. Diese Pavamana's haben alle begehrenswerten Preise erlangt wie die an den Wagen gelegten Gespanne.



ā́sminpiśáṅgamindavo dádʰātā venámādíśe |
yó asmábʰyamárāvā || 5||



5. Setzet, ihr Säfte, in ihn hinein den goldenen Seher, um ihn zu mahnen, der gegen uns karg ist!



ṛbʰúrná rátʰyaṃ návaṃ dádʰātā kétamādíśe |
śukrā́ḥ pavadʰvamárṇasā || 6||



6. Erneuert, um ihn zu mahnen, seinen Vorsatz wie Ribhu das Wagenrad; läutert euch mit klarer Flut!



etá u tyé avīvaśankā́ṣṭʰāṃ vājíno akrata |
satáḥ prā́sāviṣurmatím || 7||



7. Diese haben ein Gebrüll erhoben, die siegreichen Renner haben das Ziel genommen; sie haben in gleicher Weise das Denken angeregt.






Sūkta 9.22 

eté sómāsa āśávo rátʰā iva prá vājínaḥ |
sárgāḥ sṛṣṭā́ aheṣata || 1||



1. Diese schnellen Somasäfte sind wie die siegesgewohnten Wagen als abgelassene Renner vorwärts getrieben worden.



eté vā́tā ivorávaḥ parjányasyeva vṛṣṭáyaḥ |
agnériva bʰramā́ vṛ́tʰā || 2||



2. Diese sind breit wie die Winde, wie die Regengüsse des Parjanya, ausgelassen wie die Lohen des Feuers.



eté pūtā́ vipaścítaḥ sómāso dádʰyāśiraḥ |
vipā́ vyānaśurdʰíyaḥ || 3||



3. Diese geläuterten, redekundigen, mit saurer Milch gemischten Somasäfte haben die Gedanken mit Beredsamkeit durchdrungen.



eté mṛṣṭā́ ámartyāḥ sasṛvā́ṃso ná śaśramuḥ |
íyakṣantaḥ patʰó rájaḥ || 4||



4. Diese sauber gemachten unsterblichen Säfte sind nach ihrem Laufe nicht müde, wenn sie die Wegstrecke zurücklegen wollen.



eté pṛṣṭʰā́ni ródasorviprayánto vyā̀naśuḥ |
utédámuttamáṃ rájaḥ || 5||



5. Diese haben, sich verlaufend, die Rücken der beiden Welten erfüllt und auch diesen obersten Raum.



tántuṃ tanvānámuttamámánu praváta āśata |
utédámuttamā́yyam || 6||



6. Dem ausgespannten höchsten Faden entlang haben sie ihre Bahnen verfolgt und diese höchste .....,



tváṃ soma paṇíbʰya ā́ vásu gávyāni dʰārayaḥ |
tatáṃ tántumacikradaḥ || 7||



7. Du, Soma, sollst den Pani's, den Geizhälsen, die Rinderschätze abnehmen. Du hast den aufgespannten Faden laut erklingen lassen.






Sūkta 9.23 

sómā asṛgramāśávo mádʰormádasya dʰā́rayā |
abʰí víśvāni kā́vyā || 1||



1. Die raschen Rennpferde, die Somasäfte sind mit dem Guß des süßen Rauschtranks losgelassen, um alle Sehergaben zu gewinnen.



ánu pratnā́sa āyávaḥ padáṃ návīyo akramuḥ |
rucé jananta sū́ryam || 2||



2. Die Ayu's haben nach alter Weise die neueste Spur verfolgt. Sie erzeugten die Sonne, auf daß sie leuchte.



ā́ pavamāna no bʰarāryó ádāśuṣo gáyam |
kṛdʰí prajā́vatīríṣaḥ || 3||



3. O Pavamana, bring du uns den Besitz des kargen hohen Herrn, schaffe gute Speisen samt Kindern!



abʰí sómāsa āyávaḥ pávante mádyaṃ mádam |
abʰí kóśaṃ madʰuścútam || 4||



4. Die lebensgebenden Somatränke läutern sich zum berauschenden Rauschtrank nach der von Süßigkeit überfließenden Kufe zu.



sómo arṣati dʰarṇasírdádʰāna indriyáṃ rásam |
suvī́ro abʰiśastipā́ḥ || 5||



5. Soma rinnt ausdauernd, den indrischen Saft enthaltend, der Meister, der vor übler Nachrede schützt.



índrāya soma pavase devébʰyaḥ sadʰamā́dyaḥ |
índo vā́jaṃ siṣāsasi || 6||



6. Für Indra läuterst du dich, o Soma, mit den Göttern das Gelage teilend. O Saft, du begehrst den Siegespreis zu erringen.



asyá pītvā́ mádānāmíndro vṛtrā́ṇyapratí |
jagʰā́na jagʰánacca nú || 7||



7. Wann Indra von dessen Rauschtränken getrunken hat, hat er die Feinde, denen keiner gewachsen war, erschlagen und wird sie noch weiter erschlagen.






Sūkta 9.24 

prá sómāso adʰanviṣuḥ pávamānāsa índavaḥ |
śrīṇānā́ apsú mṛñjata || 1||



1. Die Somasäfte sind sich läuternd hervorgeströmt, mit Milch gemischt werden sie im Wasser gereinigt.



abʰí gā́vo adʰanviṣurā́po ná pravátā yatī́ḥ |
punānā́ índramāśata || 2||



2. Die Milchkühe sind herzugelaufen wie die stromwärts gehenden Gewässer. Sich läuternd sind sie zu Indra gelangt.



prá pavamāna dʰanvasi sóméndrāya pā́tave |
nṛ́bʰiryató ví nīyase || 3||



3. Du strömst hervor, dich läuternd, o Soma, für Indra zum Trunke von den Herren gelenkt wirst du auf die Seihe abgeleitet.



tváṃ soma nṛmā́danaḥ pávasva carṣaṇīsáhe |
sásniryó anumā́dyaḥ || 4||



4. Läutere du dich, Männer berauschend, o Soma, für den Völkerbezwinger, der als der Gewinner zu bejubeln ist!



índo yádádribʰiḥ sutáḥ pavítraṃ paridʰā́vasi |
áramíndrasya dʰā́mne || 5||



5. O Saft, wenn du mit Steinen ausgepreßt die Seihe umkreisest, so bist du genügend für Indra's Eigenart.



pávasva vṛtrahantamoktʰébʰiranumā́dyaḥ |
śúciḥ pāvakó ádbʰutaḥ || 6||



6. Läutere dich, du Erzfeindetöter, von Lobliedern bejubelt, rein, lauter, unbegreiflich!



śúciḥ pāvaká ucyate sómaḥ sutásya mádʰvaḥ |
devāvī́ragʰaśaṃsahā́ || 7||



7. Rein, lauter heißt der Somasaft der ausgepreßten Süßigkeit, göttereinladend, die Übelredner erschlagend.






Sūkta 9.25 

pávasva dakṣasā́dʰano devébʰyaḥ pītáye hare |
marúdbʰyo vāyáve mádaḥ || 1||



1. Läutere dich als Kraftwirker für die Götter zum Trunke, du Goldgelber, für die Marut, für Vayu als Rauschtrank!



pávamāna dʰiyā́ hitò'bʰí yóniṃ kánikradat |
dʰármaṇā vāyúmā́ viśa || 2||



2. O Pavamana, mit Kunst in Gang gebracht, auf deine Wiege losbrüllend, geh nach deiner Bestimmung in Vayu ein!



sáṃ devaíḥ śobʰate vṛ́ṣā kavíryónāvádʰi priyáḥ |
vṛtrahā́ devavī́tamaḥ || 3||



3. Mit den Göttern macht sich der Bulle um die Wette schön, der liebe Seher in seiner Wiege, der Vritratöter, der die Götter am meisten einlädt.



víśvā rūpā́ṇyāviśánpunānó yāti haryatáḥ |
yátrāmṛ́tāsa ā́sate || 4||



4. Alle Formen annehmend, sich läuternd geht der Begehrenswerte dorthin, wo die Unsterblichen sitzen.



aruṣó janáyangíraḥ sómaḥ pavata āyuṣák |
índraṃ gácʰankavíkratuḥ || 5||



5. Der rote Soma läutert sich, indem er Loblieder hervorruft, den Ayu's gesellt, zu Indra gehend mit Sehersinn.



ā́ pavasva madintama pavítraṃ dʰā́rayā kave |
arkásya yónimāsádam || 6||



6. Läutere dich, du Berauschendster, im Strom auf die Seihe fließend, o Seher, um dich in den Schoß des Preisliedes zu setzen!






Sūkta 9.26 

támamṛkṣanta vājínamupástʰe áditerádʰi |
víprāso áṇvyā dʰiyā́ || 1||



1. Diesen Preisrenner haben im Schoße der Aditi die Redekundigen mit Kunst durch die Seihe herausgeputzt.



táṃ gā́vo abʰyànūṣata sahásradʰāramákṣitam |
índuṃ dʰartā́ramā́ diváḥ || 2||



2. Ihm haben die Kühe zugeschrieen, dem unversieglichen Safte mit tausend Strahlen, dem Träger des Himmels.



táṃ vedʰā́ṃ medʰáyāhyanpávamānamádʰi dyávi |
dʰarṇasíṃ bʰū́ridʰāyasam || 3||



3. Diesen Meister haben sie durch ihre Eingebung zur Eile getrieben, der sich am Himmel läutert, den Standfesten, viele Labenden.



támahyanbʰuríjordʰiyā́ saṃvásānaṃ vivásvataḥ |
pátiṃ vācó ádābʰyam || 4||



4. Ihn haben sie zwischen den Armen durch ihre Kunst zur Eile getrieben, der sich in die Dichtung des Vivasvat kleidet, den unbetörbaren Herrn des Wortes.



táṃ sā́nāvádʰi jāmáyo háriṃ hinvantyádribʰiḥ |
haryatáṃ bʰū́ricakṣasam || 5||



5. Ihn, den Falben bringen die Schwestern auf dem Rücken der Seihe mit den Steinen in Lauf, den Begehrenswerten, Vieläugigen.



táṃ tvā hinvanti vedʰásaḥ pávamāna girāvṛ́dʰam |
índavíndrāya matsarám || 6||



6. Dich, o Pavamana, treiben die Meister zum Laufe an, den durch die Rede Gestärkten, für Indra den Berauschenden, o Saft.






Sūkta 9.27 

eṣá kavírabʰíṣṭutaḥ pavítre ádʰi tośate |
punānó gʰnánnápa srídʰaḥ || 1||



1. Dieser Seher ergießt sich unter Lobgesang über die Seihe, sich läuternd, die Fehler wegräumend.



eṣá índrāya vāyáve svarjítpári ṣicyate |
pavítre dakṣasā́dʰanaḥ || 2||



2. Dieser Sonneneroberer wird für Indra und Vayu auf die Seihe ausgegossen, der Kraftwirker.



eṣá nṛ́bʰirví nīyate divó mūrdʰā́ vṛ́ṣā sutáḥ |
sómo váneṣu viśvavít || 3||



3. Dieser wird von den Männern auf die Seihe abgeleitet, das Haupt des Himmels, der ausgepreßte Bulle, der Soma in die Holzgefäße, der Allwissende.



eṣá gavyúracikradatpávamāno hiraṇyayúḥ |
índuḥ satrājídástṛtaḥ || 4||



4. Dieser hat nach den Kühen verlangend, nach Gold verlangend gebrüllt, indem er sich läutert, der Saft, der vollständige Sieger, der nie zu Fall Gebrachte.



eṣá sū́ryeṇa hāsate pávamāno ádʰi dyávi |
pavítre matsaró mádaḥ || 5||



5. Dieser läuft mit der Sonne um die Wette, am Himmel sich läuternd, in der Seihe, der berauschende Rauschtrank.



eṣá śuṣmyàsiṣyadadantárikṣe vṛ́ṣā háriḥ |
punāná índuríndramā́ || 6||



6. Dieser feurige, falbe Bulle floß durch die Luft, der sich läuternde Saft zu Indra.






Sūkta 9.28 

eṣá vājī́ hitó nṛ́bʰirviśvavínmánasaspátiḥ |
ávyo vā́raṃ ví dʰāvati || 1||



1. Dieses preisgewinnende Roß, das von den Herren zum Lauf getrieben wird, der allwissende Gebieter des Gedankens, läuft durch das Schafhaar.



eṣá pavítre akṣaratsómo devébʰyaḥ sutáḥ |
víśvā dʰā́mānyāviśán || 2||



2. Dieser Soma floß in die Seihe für die Götter ausgepreßt, alle seine Formen annehmend.



eṣá deváḥ śubʰāyaté'dʰi yónāvámartyaḥ |
vṛtrahā́ devavī́tamaḥ || 3||



3. Dieser Gott macht sich schön in seiner Wiege, der Unsterbliche, der Vritratöter, der die Götter am meisten einlädt.



eṣá vṛ́ṣā kánikradaddaśábʰirjāmíbʰiryatáḥ |
abʰí dróṇāni dʰāvati || 4||



4. Dieser Bulle läuft brüllend von zehn Geschwistern gezügelt nach den Holzgefäßen.



eṣá sū́ryamarocayatpávamāno vícarṣaṇiḥ |
víśvā dʰā́māni viśvavít || 5||



5. Dieser erleuchtete die Sonnen, sich läuternd, der Ausgezeichnete, alle Formen vollständig kennend.



eṣá śuṣmyádābʰyaḥ sómaḥ punānó arṣati |
devāvī́ragʰaśaṃsahā́ || 6||



6. Dieser feurige, unbetörbare Soma rinnt sich läuternd, göttereinladend, die Übelredner erschlagend.






Sūkta 9.29 

prā́sya dʰā́rā akṣaranvṛ́ṣṇaḥ sutásyaújasā |
devā́m̐ ánu prabʰū́ṣataḥ || 1||



1. Seine Strahlen haben sich ergossen, wenn der Bulle mit Kraft ausgepreßt ist, der den Göttern entsprechend Staat macht.



sáptiṃ mṛjanti vedʰáso gṛṇántaḥ kārávo girā́ |
jyótirjajñānámuktʰyàm || 2||



2. Die Meister putzen das Roß, die Dichter ihn mit Lobrede lobend, der als preisliches Licht geboren ist.



suṣáhā soma tā́ni te punānā́ya prabʰūvaso |
várdʰā samudrámuktʰyàm || 3||



3. Leicht zu erzwingen sind für dich, der du dich läuterst, diese Güter, du schatzreicher Soma. Mehre den preislichen Ozean!



víśvā vásūni saṃjáyanpávasva soma dʰā́rayā |
inú dvéṣāṃsi sadʰryàk || 4||



4. Alle Güter erobernd läutere dich, Soma, im Strome, banne die Feinde insgesamt!



rákṣā sú no áraruṣaḥ svanā́tsamasya kásya cit |
nidó yátra mumucmáhe || 5||



5. Behüte uns vor dem Schnauben eines jeden Geizhalses, wer er auch sei; wo wir von Tadel verschont bleiben, da wollen wir sein.



éndo pā́rtʰivaṃ rayíṃ divyáṃ pavasva dʰā́rayā |
dyumántaṃ śúṣmamā́ bʰara || 6||



6. Läutere dich, o Saft, im Strome und bring irdischen, himmlischen Reichtum; bring uns glänzenden Mut!






Sūkta 9.30 

prá dʰā́rā asya śuṣmíṇo vṛ́tʰā pavítre akṣaran |
punānó vā́camiṣyati || 1||



1. Dieses Ungestümen Strahlen haben sich ausgelassen auf die Seihe ergossen. Während er sich läutert, entsendet er seine Stimme.



índurhiyānáḥ sotṛ́bʰirmṛjyámānaḥ kánikradat |
íyarti vagnúmindriyám || 2||



2. Der Saft, von den Pressenden in Lauf gesetzt, gereinigt, erhebt brüllend ein indrahaftes Geschrei.



ā́ naḥ śúṣmaṃ nṛṣā́hyaṃ vīrávantaṃ puruspṛ́ham |
pávasva soma dʰā́rayā || 3||



3. Bring uns durch deine Läuterung männerbezwingende Kraft, söhnereiche, vielbeneidete, o Soma, in deinem Strome!



prá sómo áti dʰā́rayā pávamāno asiṣyadat |
abʰí dróṇānyāsádam || 4||



4. Sich läuternd ist der Soma im Strom über die Seihe geflossen, um sich in die Holzgefäße zu setzen.



apsú tvā mádʰumattamaṃ háriṃ hinvantyádribʰiḥ |
índavíndrāya pītáye || 5||



5. Ins Wasser treiben sie dich, den süßesten, goldfarbigen Falben mit den Steinen, o Saft, für Indra, zum Trunke.



sunótā mádʰumattamaṃ sómamíndrāya vajríṇe |
cā́ruṃ śárdʰāya matsarám || 6||



6. Presset den süßesten Soma für den Keulenträger Indra aus, der angenehm für die Marutschar, berauschend!






Sūkta 9.31 

prá sómāsaḥ svādʰyàḥ pávamānāso akramuḥ |
rayíṃ kṛṇvanti cétanam || 1||



1. Die sich läuternden Somasäfte sind in guter Absicht ausgezogen; sie schaffen merklichen Reichtum.



diváspṛtʰivyā́ ádʰi bʰávendo dyumnavárdʰanaḥ |
bʰávā vā́jānāṃ pátiḥ || 2||



2. Vom Himmel und der Erde her sei, o Saft, ein Glanzmehrer, sei der Herr der Gewinne!



túbʰyaṃ vā́tā abʰipríyastúbʰyamarṣanti síndʰavaḥ |
sóma várdʰanti te máhaḥ || 3||



3. Dir wehen die Winde angenehm, dir fließen die Ströme; sie mehren deine Herrlichkeit, o Soma.



ā́ pyāyasva sámetu te viśvátaḥ soma vṛ́ṣṇyam |
bʰávā vā́jasya saṃgatʰé || 4||



4. Quill auf! Von überall soll deine Bullenstärke zusammenkommen, o Soma! Sei dabei, wo der Gewinn sich anhäuft.



túbʰyaṃ gā́vo gʰṛtáṃ páyo bábʰro duduhré ákṣitam |
várṣiṣṭʰe ádʰi sā́navi || 5||



5. Für dich, du Brauner, haben die Kühe unversieglich Schmalz und Milch gegeben, auf dem höchsten Rücken.



svāyudʰásya te sató bʰúvanasya pate vayám |
índo sakʰitvámuśmasi || 6||



6. Du, Herr der Welt, wir wünschen deine Freundschaft, o Saft, da du gute Waffen führst.






Sūkta 9.32 

prá sómāso madacyútaḥ śrávase no magʰónaḥ |
sutā́ vidátʰe akramuḥ || 1||



1. Die rauscherregten Somasäfte sind ausgezogen zum Ruhme unseres Gönners, bei dem Opfer ausgepreßt.



ā́dīṃ tritásya yóṣaṇo háriṃ hinvantyádribʰiḥ |
índumíndrāya pītáye || 2||



2. Dann bringen des Trita Frauen mit den Steinen den Falben in Lauf, den Saft zum Trunke für Indra.



ā́dīṃ haṃsó yátʰā gaṇáṃ víśvasyāvīvaśanmatím |
átyo ná góbʰirajyate || 3||



3. Dann hat er wie eine Gans ihre Schar, so eines jeden Gebet laut werden lassen. Er wird mit Milch wie ein Rennpferd gesalbt, preisgekrönt.



ubʰé somāvacā́kaśanmṛgó ná taktó arṣasi |
sī́dannṛtásya yónimā́ || 4||



4. Auf beide schauend rinnst du, Soma, flüchtig wie ein Wild, dich in den Schoß der Opferordnung setzend.



abʰí gā́vo anūṣata yóṣā jārámiva priyám |
ágannājíṃ yátʰā hitám || 5||



5. Die Kühe schrieen ihm zu wie eine Frau dem lieben Buhlen. Er ist wie ein angesporntes Rennpferd in das Wettrennen gegangen.



asmé dʰehi dyumádyáśo magʰávadbʰyaśca máhyaṃ ca |
saníṃ medʰā́mutá śrávaḥ || 6||



6. Bring uns durch deine Läuterungen Reichtümer, die vier Meere voll, tausendfältige von allen Seiten her, o Soma!






Sūkta 9.33 

prá sómāso vipaścíto'pā́ṃ ná yantyūrmáyaḥ |
vánāni mahiṣā́ iva || 1||



1. Die redekundigen Somatränke gehen vorwärts wie die Wogen der Gewässer in die Holzgefäße, wie die Büffel in die Wälder.



abʰí dróṇāni babʰrávaḥ śukrā́ ṛtásya dʰā́rayā |
vā́jaṃ gómantamakṣaran || 2||



2. Die braunen geklärten Somasäfte rannen nach den Holzgefäßen in ordnungsgemäßem Strome nach dem in Kühen bestehenden Siegerpreis.



sutā́ índrāya vāyáve váruṇāya marúdbʰyaḥ |
sómā arṣanti víṣṇave || 3||



3. Für Indra, Vayu, Varuna, die Marut ausgepreßt, für Vishnu rinnen die Somasäfte.



tisró vā́ca údīrate gā́vo mimanti dʰenávaḥ |
hárireti kánikradat || 4||



4. Dreierlei Reden heben an, die Milchkühe brüllen, wiehernd geht der Falbe.



abʰí bráhmīranūṣata yahvī́rṛtásya mātáraḥ |
marmṛjyánte diváḥ śíśum || 5||



5. Die Beterstimmen schrieen dazu, die jüngsten Töchter und die Mütter der Wahrheit; sie putzen des Himmels Kind.



rāyáḥ samudrā́m̐ścatúro'smábʰyaṃ soma viśvátaḥ |
ā́ pavasva sahasríṇaḥ || 6||



6. Bring uns durch deine Läuterung Reichtümer, die vier Meere voll, tausendfältige von allen Seiten her, o Soma!






Sūkta 9.34 

prá suvānó dʰā́rayā tánéndurhinvānó arṣati |
rujáddṛḷhā́ vyójasā || 1||



1. Der ausgepreßte Saft rinnt zur Eile getrieben in anhaltendem Gusse; er zerbricht mit Kraft die Festen.



sutá índrāya vāyáve váruṇāya marúdbʰyaḥ |
sómo arṣati víṣṇave || 2||



2. Für Indra, Vayu, Varuna, für die Marut ausgepreßt, für Vishnu rinnt der Soma.



vṛ́ṣāṇaṃ vṛ́ṣabʰiryatáṃ sunvánti sómamádribʰiḥ |
duhánti śákmanā páyaḥ || 3||



3. Den von Bullen gezügelten Bullen, den Soma pressen sie mit Steinen aus; sie melken mit Geschick die Milch.



bʰúvattritásya márjyo bʰúvadíndrāya matsaráḥ |
sáṃ rūpaírajyate háriḥ || 4||



4. Er war für Trita zu putzen, er war für Indra berauschend; der Falbe wird mit seinen Farben gesalbt.



abʰī́mṛtásya viṣṭápaṃ duhaté pṛ́śnimātaraḥ |
cā́ru priyátamaṃ havíḥ || 5||



5. Nach dem Höhepunkt des Gesetzes zu, melken die Söhne der Prisni das angenehme, liebste Opfer.



sámenamáhrutā imā́ gíro arṣanti sasrútaḥ |
dʰenū́rvāśró avīvaśat || 6||



6. Sich vereinigend strömen zu ihm diese nicht abirrenden Reden zusammen. Der Brüller hat die Kühe zum Brüllen gebracht.






Sūkta 9.35 

ā́ naḥ pavasva dʰā́rayā pávamāna rayíṃ pṛtʰúm |
yáyā jyótirvidā́si naḥ || 1||



1. Bring uns durch deine Klärung, o Pavamana, mit deinem Strome ausgedehnten Reichtum, durch den du uns Licht schaffen sollst!



índo samudramīṅkʰaya pávasva viśvamejaya |
rāyó dʰartā́ na ójasā || 2||



2. Meerbewegender Saft, Allerregender, läutere dich als unser Träger des Reichtums mit Kraft!



tváyā vīréṇa vīravo'bʰí ṣyāma pṛtanyatáḥ |
kṣárā ṇo abʰí vā́ryam || 3||



3. Mit dir, dem Helden, du Heldenbegleiter, wollen wir die Angreifer bestehen. Fließe uns, zu begehrenswertem Besitz!



prá vā́jamínduriṣyati síṣāsanvājasā́ ṛ́ṣiḥ |
vratā́ vidāná ā́yudʰā || 4||



4. Der Saft entsendet seine Stimme, da er den Siegerpreis gewinnen will, der preisgewinnende Rishi, der sich auf die Vorschriften, auf die Waffen versteht.



táṃ gīrbʰírvācamīṅkʰayáṃ punānáṃ vāsayāmasi |
sómaṃ jánasya gópatim || 5||



5. Ihn, der die Rede hin und her bewegt, decken wir mit Lobesworten zu, während er sich läutert, den Soma, den Herrn des Volks.



víśvo yásya vraté jáno dādʰā́ra dʰármaṇaspáteḥ |
punānásya prabʰū́vasoḥ || 6||



6. An dessen Vorschrift sich jedermann hält, des Herrn des Gesetzes, des sich läuternden, Schätzereichen.






Sūkta 9.36 

ásarji rátʰyo yatʰā pavítre camvòḥ sutáḥ |
kā́rṣmanvājī́ nyàkramīt || 1||



1. Wie ein Wagenpferd ist er auf die Seihe losgesprengt, in den Camugefäßen ausgepreßt. Der siegreiche Renner ist ans Ziel gekommen.



sá váhniḥ soma jā́gṛviḥ pávasva devavī́ráti |
abʰí kóśaṃ madʰuścútam || 2||



2. Als Wagenpferd, o Soma, wachsam, läutere du dich, die Götter einladend, durch die Seihe laufend zu der von Süßigkeit überlaufenden Kufe.



sá no jyótīṃṣi pūrvya pávamāna ví rocaya |
krátve dákṣāya no hinu || 3||



3. Laß du uns deine Lichter leuchten, du allererster Pavamana; rege uns zu Rat und Tat an!



śumbʰámāna ṛtāyúbʰirmṛjyámāno gábʰastyoḥ |
pávate vā́re avyáye || 4||



4. Von den Frommen schön gemacht, zwischen den Händen geputzt, läutert er sich in der Schafwolle.



sá víśvā dāśúṣe vásu sómo divyā́ni pā́rtʰivā |
pávatāmā́ntárikṣyā || 5||



5. Soma soll in der Läuterung dem Opferspender alle Schätze herbringen, die himmlischen, die irdischen und die in der Luft.



ā́ diváspṛṣṭʰámaśvayúrgavyayúḥ soma rohasi |
vīrayúḥ śavasaspate || 6||



6. Du besteigst nach Roß und Rind verlangend des Himmels Rücken, o Soma, nach Mannen verlangend, du Herr der Kraft.






Sūkta 9.37 

sá sutáḥ pītáye vṛ́ṣā sómaḥ pavítre arṣati |
vigʰnánrákṣāṃsi devayúḥ || 1||



1. Der Bulle Soma rinnt zum Trunke ausgepreßt in die Seihe, die Unholde vertreibend, nach den Göttern verlangend.



sá pavítre vicakṣaṇó hárirarṣati dʰarṇasíḥ |
abʰí yóniṃ kánikradat || 2||



2. Der hellsehende Falbe rinnt ausdauernd auf die Seihe, brüllend auf seine Wiege zu.



sá vājī́ rocanā́ diváḥ pávamāno ví dʰāvati |
rakṣohā́ vā́ramavyáyam || 3||



3. Der Preisrenner durchläuft, sich läuternd, die Lichter des Himmels, die Schafwolle, der die Unholde erschlägt.



sá tritásyā́dʰi sā́navi pávamāno arocayat |
jāmíbʰiḥ sū́ryaṃ sahá || 4||



4. Auf dem erhöhten Platze des Trita ließ Pavamana die Sonne leuchten im Verein mit den Geschwistern des Trita.



sá vṛtrahā́ vṛ́ṣā sutó varivovídádābʰyaḥ |
sómo vā́jamivāsarat || 5||



5. Der Vritratöter, der ausgepreßte Bulle, der einen Ausweg ins Freie findet, der untrügliche Soma ist gleichsam um den Siegerpreis gelaufen.



sá deváḥ kavíneṣitò'bʰí dróṇāni dʰāvati |
índuríndrāya maṃhánā || 6||



6. Der Gott läuft, vom Dichter getrieben, nach den Holzgefäßen, der Saft bereitwillig für Indra.






Sūkta 9.38 

eṣá u syá vṛ́ṣā rátʰó'vyo vā́rebʰirarṣati |
gácʰanvā́jaṃ sahasríṇam || 1||



1. Dieser bullenhafte Wagen eilt durch die Schafhaare, nach dem tausendwertigen Siegerpreis laufend.



etáṃ tritásya yóṣaṇo háriṃ hinvantyádribʰiḥ |
índumíndrāya pītáye || 2||



2. Diesen Falben treiben des Trita Frauen mit den Preßsteinen zum Laufe, den Saft für Indra zum Trinken.



etáṃ tyáṃ haríto dáśa marmṛjyánte apasyúvaḥ |
yā́bʰirmádāya śúmbʰate || 3||



3. Denselbigen putzen die zehn goldfarbigen, geschäftigen Finger, von denen er zum Rausche schön gemacht wird.



eṣá syá mā́nuṣīṣvā́ śyenó ná vikṣú sīdati |
gácʰañjāró ná yoṣítam || 4||



4. Derselbige läßt sich in den menschlichen Ansiedelungen nieder wie ein Falke im Nest, wie ein Buhle, der zur jungen Frau geht.



eṣá syá mádyo rásó'va caṣṭe diváḥ śíśuḥ |
yá índurvā́ramā́viśat || 5||



5. Derselbige berauschende Seim schaut herab, des Himmels Kind, der Saft, der in die Haarseihe ging.



eṣá syá pītáye sutó hárirarṣati dʰarṇasíḥ |
krándanyónimabʰí priyám || 6||



6. Derselbige zum Trunke ausgepreßte Falbe rinnt ausdauernd brüllend auf seine liebe Stätte zu.






Sūkta 9.39 

āśúrarṣa bṛhanmate pári priyéṇa dʰā́mnā |
yátra devā́ íti brávan || 1||



1. Fließe schnell ab, du Hochgesinnter, in deiner angenehmen Form, dorthin, wo man sagt, daß die Götter sind.



pariṣkṛṇvánnániṣkṛtaṃ jánāya yātáyanníṣaḥ |
vṛṣṭíṃ diváḥ pári srava || 2||



2. Das unfertige vollkommen machend, dem Manne mit Labsalen vergeltend, laß des Himmels Regen strömen!



sutá eti pavítra ā́ tvíṣiṃ dádʰāna ójasā |
vicákṣāṇo virocáyan || 3||



3. Ausgepreßt geht er in die Seihe durch seine Stärke Machtglanz annehmend, sich umschauend, erleuchtend.



ayáṃ sá yó diváspári ragʰuyā́mā pavítra ā́ |
síndʰorūrmā́ vyákṣarat || 4||



4. Er ist es, der in raschem Laufe vom Himmel in die Seihe, auf die Welle des Stromes abgeflossen ist.



āvívāsanparāváto átʰo arvāvátaḥ sutáḥ |
índrāya sicyate mádʰu || 5||



5. Er, der Fern und Nah anlockt, wird ausgepreßt als Süßtrank dem Indra eingeschenkt.



samīcīnā́ anūṣata háriṃ hinvantyádribʰiḥ |
yónāvṛtásya sīdata || 6||



6. Vereint haben sie gesungen; den Falben treiben sie mit den Steinen zum Laufe. Setzet euch auf den ordnungsgemäßen Schoß!






Sūkta 9.40 

punānó akramīdabʰí víśvā mṛ́dʰo vícarṣaṇiḥ |
śumbʰánti vípraṃ dʰītíbʰiḥ || 1||



1. Sich läuternd ist er auf alle Verächter losgegangen, der Ausgezeichnete. Sie verschönen den Beredten mit ihren Dichtungen.



ā́ yónimaruṇó ruhadgámadíndraṃ vṛ́ṣā sutáḥ |
dʰruvé sádasi sīdati || 2||



2. Der Rötliche soll seinen Platz besteigen, der ausgepreßte Bulle soll zu Indra gehen. Er setzt sich auf seinen ständigen Sitz.



nū́ no rayíṃ mahā́mindo'smábʰyaṃ soma viśvátaḥ |
ā́ pavasva sahasríṇam || 3||



3. Nun läutere uns, o Somasaft, großen Reichtum von allen Seiten zu, tausendfachen!



víśvā soma pavamāna dyumnā́nīndavā́ bʰara |
vidā́ḥ sahasríṇīríṣaḥ || 4||



4. Alle Herrlichkeiten bring uns, du geläuterter Somasaft; verschaffe tausendfältige Labungen!



sá naḥ punāná ā́ bʰara rayíṃ stotré suvī́ryam |
jaritúrvardʰayā gíraḥ || 5||



5. Bring, dich läuternd, unserem Sänger Reichtum, die Meisterschaft; stärke die Lobreden des Sängers!



punāná indavā́ bʰara sóma dvibárhasaṃ rayím |
vṛ́ṣannindo na uktʰyàm || 6||



6. Wenn du dich läuterst, o Somasaft, so bring uns doppeltgroßen Reichtum, preislichen, du bullenhafter Saft!






Sūkta 9.41 

prá yé gā́vo ná bʰū́rṇayastveṣā́ ayā́so ákramuḥ |
gʰnántaḥ kṛṣṇā́mápa tvácam || 1||



1. Die ungeduldig wie Rinder, furchtgebietend, unverdrossen hervorgekommen sind, wie schwarze Haut vertreibend -



suvitásya manāmahé'ti sétuṃ durāvyàm |
sāhvā́ṃso dásyumavratám || 2||



2. Wir gedenken der glücklichen Fahrt über den schwer zu nehmenden Damm, nachdem wir den unbotmäßigen Dasyu bezwungen haben.



śṛṇvé vṛṣṭériva svanáḥ pávamānasya śuṣmíṇaḥ |
cáranti vidyúto diví || 3||



3. Das Rauschen des feurigen Pavamana hört sich an wie das des Regens. Es fahren seine Blitze am Himmel.



ā́ pavasva mahī́míṣaṃ gómadindo híraṇyavat |
áśvāvadvā́javatsutáḥ || 4||



4. Bring durch deine Läuterung großes Labsal, Besitz von Rindern und Gold her, o Saft, Besitz von Rossen und Siegespreisen, wenn du ausgepreßt bist!



sá pavasva vicarṣaṇa ā́ mahī́ ródasī pṛṇa |
uṣā́ḥ sū́ryo ná raśmíbʰiḥ || 5||



5. Läutere dich, du Ausgezeichneter, erfülle die beiden großen Welten wie Usas, wie Surya mit den Strahlen!



pári ṇaḥ śarmayántyā dʰā́rayā soma viśvátaḥ |
sárā raséva viṣṭápam || 6||



6. Fließe für uns in schützendem Strome, o Soma, ringsum wie die Rasa um die Erderhöhung!






Sūkta 9.42 

janáyanrocanā́ divó janáyannapsú sū́ryam |
vásāno gā́ apó háriḥ || 1||



1. Die Lichter des Himmels hervorbringend, die Sonne im Wasser hervorbringend läutert sich der Falbe, sich in Milch, in Wasser kleidend.



eṣá pratnéna mánmanā devó devébʰyaspári |
dʰā́rayā pavate sutáḥ || 2||



2. Dieser Gott über alle Götter läutert sich unter altgewohnter Andacht in Strömen ausgepreßt.



vāvṛdʰānā́ya tū́rvaye pávante vā́jasātaye |
sómāḥ sahásrapājasaḥ || 3||



3. Für den erstarkten Sieger zum Beutegewinn läutern sich die Somasäfte in tausend Formen und Farben.



duhānáḥ pratnámítpáyaḥ pavítre pári ṣicyate |
krándandevā́m̐ ajījanat || 4||



4. Seine altgewohnte Milch hergebend wird er auf die Seihe gegossen; brüllend hat er die Götter erzeugt.



abʰí víśvāni vā́ryābʰí devā́m̐ ṛtāvṛ́dʰaḥ |
sómaḥ punānó arṣati || 5||



5. Sich läuternd rinnt der Soma um alle begehrenswerten Dinge zu gewinnen, für die Gesetzesförderer, die Götter.



gómannaḥ soma vīrávadáśvāvadvā́javatsutáḥ |
pávasva bṛhatī́ríṣaḥ || 6||



6. Ausgepreßt läutere uns Besitz von Rindern, Söhnen, Rossen, Siegesgewinnen, große Labsale zu, o Soma!






Sūkta 9.43 

yó átya iva mṛjyáte góbʰirmádāya haryatáḥ |
táṃ gīrbʰírvāsayāmasi || 1||



1. Der wie ein Rennpferd geputzt wird mit der Milch zur Berauschung, der Begehrenswerte, ihn decken wir mit Lobreden zu.



táṃ no víśvā avasyúvo gíraḥ śumbʰanti pūrvátʰā |
índumíndrāya pītáye || 2||



2. Ihn machen alle unsere gunstheischenden Lobreden in alter Weise schön, den Saft für Indra zum Trunke.



punānó yāti haryatáḥ sómo gīrbʰíḥ páriṣkṛtaḥ |
víprasya médʰyātitʰeḥ || 3||



3. Sich läuternd geht der begehrenswerte Soma, von den Lobreden des beredten Medhyatithi verherrlicht.



pávamāna vidā́ rayímasmábʰyaṃ soma suśríyam |
índo sahásravarcasam || 4||



4. Soma Pavamana! Mögest du uns herrlichen Reichtum ausfindig machen, tausendfach glänzenden, o Saft!



índurátyo ná vājasṛ́tkánikranti pavítra ā́ |
yádákṣāráti devayúḥ || 5||



5. Der Saft wiehert in der Seihe wie ein um den Siegerpreis laufendes Rennpferd, wenn er darüber geflossen ist, nach den Göttern verlangend.



pávasva vā́jasātaye víprasya gṛṇató vṛdʰé |
sóma rā́sva suvī́ryam || 6||



6. Läutere dich zum Siegesgewinn, zur Stärkung des beredten Lobsängers, o Soma, schenke die Meisterschaft!






Sūkta 9.44 

prá ṇa indo mahé tána ūrmíṃ ná bíbʰradarṣasi |
abʰí devā́m̐ ayā́syaḥ || 1||



1. Du rinnst uns weiter zu großer Lebensdauer, o Saft, gleichsam die Woge tragend, für die Götter unverdrossen.



matī́ juṣṭó dʰiyā́ hitáḥ sómo hinve parāváti |
víprasya dʰā́rayā kavíḥ || 2||



2. Bei der Dichtung in Gunst, durch die Kunst angespornt, eilt Soma in die Ferne, der Seher im Strome des Redekundigen.



ayáṃ devéṣu jā́gṛviḥ sutá eti pavítra ā́ |
sómo yāti vícarṣaṇiḥ || 3||



3. Dieser Wachsame unter den Göttern geht ausgepreßt in die Seihe. Soma, der Ausgezeichnete, ist auf dem Wege.



sá naḥ pavasva vājayúścakrāṇáścā́rumadʰvarám |
barhíṣmām̐ ā́ vivāsati || 4||



4. Läutere du dich für uns nach dem Siegerpreis verlangend, das Opfer angenehm machend. Der das Barhis hergerichtet hat, ladet ein.



sá no bʰágāya vāyáve vípravīraḥ sadā́vṛdʰaḥ |
sómo devéṣvā́ yamat || 5||



5. Er möge uns dem Bhaga, Vayu empfehlen, er, der die Männer beredt macht, der stets Fördernde. Soma möge sich bei den Göttern verwenden.



sá no adyá vásuttaye kratuvídgātuvíttamaḥ |
vā́jaṃ jeṣi śrávo bṛhát || 6||



6. Sei uns heut ein Ratfinder und der beste Pfadfinder zu reicher Beschenkung! Gewinne den Preis und hohen Ruhm!






Sūkta 9.45 

sá pavasva mádāya káṃ nṛcákṣā devávītaye |
índavíndrāya pītáye || 1||



1. Läutere du dich zum Rauschtrank, du mit dem Herrenauge, zur Götterladung, für Indra zum Trunke, o Saft!



sá no arṣābʰí dūtyàṃ tvámíndrāya tośase |
devā́nsákʰibʰya ā́ váram || 2||



2. Rinne du zum Botengang für uns - du wirst für Indra ergossen - den Göttern lieber als alle Freunde!



utá tvā́maruṇáṃ vayáṃ góbʰirañjmo mádāya kám |
ví no rāyé dúro vṛdʰi || 3||



3. Und dich, den Rötlichen, salben wir mit Milch zum Rauschtrank. Öffne uns die Tore zum Reichtum!



átyū pavítramakramīdvājī́ dʰúraṃ ná yā́mani |
índurdevéṣu patyate || 4||



4. Er ist über die Seihe gelaufen wie das Rennpferd auf der Fahrt über die Deichsel hinaus. Der Saft gehört den Göttern.



sámī sákʰāyo asvaranváne krī́ḷantamátyavim |
índuṃ nāvā́ anūṣata || 5||



5. Die Freunde haben dem im Holze sich tummelnden, über die Schafwolle laufenden Safte, sie, die Sänger, gemeinsam zugeschrieen.



táyā pavasva dʰā́rayā yáyā pītó vicákṣase |
índo stotré suvī́ryam || 6||



6. Mit solchem Strome läutere dich, mit dem du, o Saft, getrunken dem Sänger die Meisterschaft offenbaren wirst!






Sūkta 9.46 

ásṛgrandevávītayé'tyāsaḥ kṛ́tvyā iva |
kṣárantaḥ parvatāvṛ́dʰaḥ || 1||



1. Sie sind losgelassen wie siegesgewisse Rennpferde zur Göttereinladung, wann die auf dem Berge Gewachsenen rinnen.



páriṣkṛtāsa índavo yóṣeva pítryāvatī |
vāyúṃ sómā asṛkṣata || 2||



2. Geschmückt wie ein junges Weib, das ihr väterliches Erbteil hat, wurden die Somasäfte zu Vayu losgelassen.



eté sómāsa índavaḥ práyasvantaścamū́ sutā́ḥ |
índraṃ vardʰanti kármabʰiḥ || 3||



3. Diese Somasäfte samt Opferschmaus, die in dem Camugefäß ausgequetscht sind, stärken den Indra durch die heiligen Handlungen.



ā́ dʰāvatā suhastyaḥ śukrā́ gṛbʰṇīta mantʰínā |
góbʰiḥ śrīṇīta matsarám || 4||



4. Ihr Handtüchtigen, spület, schöpfet den klaren und den mit Mehl gerührten Schoppen; mischet den berauschenden Soma mit Milch!



sá pavasva dʰanaṃjaya prayantā́ rā́dʰaso maháḥ |
asmábʰyaṃ soma gātuvít || 5||



5. Läutere dich, du Schätzegewinner, als Spender großer Ehrengabe, als Pfadfinder für uns, o Soma!



etáṃ mṛjanti márjyaṃ pávamānaṃ dáśa kṣípaḥ |
índrāya matsaráṃ mádam || 6||



6. Es putzen den Putzenswerten, sich Läuternden die zehn Finger, für Indra den berauschenden Rauschtrank.






Sūkta 9.47 

ayā́ sómaḥ sukṛtyáyā maháścidabʰyàvardʰata |
mandāná údvṛṣāyate || 1||



1. Durch diese geschickte Behandlung erstarkte der schon so große Soma noch mehr; sich berauschend steigt er wie ein Bulle auf.



kṛtā́nī́dasya kártvā cétante dasyutárhaṇā |
ṛṇā́ ca dʰṛṣṇúścayate || 2||



2. Die Dasyuzerschmetterungen, die er getan hat und noch tun wird, sind bekannt, und mutig treibt er die Bußen ein.



ā́tsóma indriyó ráso vájraḥ sahasrasā́ bʰuvat |
uktʰáṃ yádasya jā́yate || 3||



3. Und Soma, der indrische Saft, wird zur tausendgewinnenden Keule, wenn das Preislied auf ihn gedichtet wird.



svayáṃ kavírvidʰartári víprāya rátnamicʰati |
yádī marmṛjyáte dʰíyaḥ || 4||



4. Selbst wünscht der Seher dem Beredten die Belohnung auszuteilen, wenn er die Gedanken herausputzt.



siṣāsátū rayīṇā́ṃ vā́jeṣvárvatāmiva |
bʰáreṣu jigyúṣāmasi || 5||



5. Beide haben Reichtümer zu gewinnen gesucht: Du bist auf Seiten derer, die in den Beutezügen Sieger sind, wie auf Seiten der Rennpferde in den Preiskämpfen.






Sūkta 9.48 

táṃ tvā nṛmṇā́ni bíbʰrataṃ sadʰástʰeṣu mahó diváḥ |
cā́ruṃ sukṛtyáyemahe || 1||



1. Dir da, der die Manneskräfte bringt an den Stätten des hohen Himmels, dem Beliebten nahen wir mit frommem Werke,



sáṃvṛktadʰṛṣṇumuktʰyàṃ mahā́mahivrataṃ mádam |
śatáṃ púro rurukṣáṇim || 2||



2. Der die Mutigen für sich gewinnt, dem preiswürdigen großen Gebieter, dem Rauschtrank, der hundert Burgen brechen will.



átastvā rayímabʰí rā́jānaṃ sukrato diváḥ |
suparṇó avyatʰírbʰarat || 3||



3. Von diesem Himmel brachte dich, den König, du Einsichtiger, zum Reichtum der Adler ohne fehlzugehen.



víśvasmā ítsvàrdṛśé sā́dʰāraṇaṃ rajastúram |
gopā́mṛtásya vírbʰarat || 4||



4. Für jeden, daß er die Sonne sehe, brachte der Vogel als gemeinsamen Besitz den Hüter der Opferordnung, der den Raum durcheilt.



ádʰā hinvāná indriyáṃ jyā́yo mahitvámānaśe |
abʰiṣṭikṛ́dvícarṣaṇiḥ || 5||



5. Und nun zur Eile getrieben hat er die überlegene indrische Macht erlangt, der Ausgezeichnete, der die Überlegenheit verleiht.






Sūkta 9.49 

pávasva vṛṣṭímā́ sú no'pā́mūrmíṃ diváspári |
ayakṣmā́ bṛhatī́ríṣaḥ || 1||



1. Läutere uns fein Regen her, der Gewässer Welle vom Himmel, gesunde, große Speisegenüsse!



táyā pavasva dʰā́rayā yáyā gā́va ihā́gáman |
jányāsa úpa no gṛhám || 2||



2. Läutere dich in diesem Strome, mit dem die Rinder anderer Leute hierher kommen mögen zu unserem Hause!



gʰṛtáṃ pavasva dʰā́rayā yajñéṣu devavī́tamaḥ |
asmábʰyaṃ vṛṣṭímā́ pava || 3||



3. Läutere Schmalz in Strömen, der du zu den Opfern am besten die Götter ladest, läutere uns Regen her!



sá na ūrjé vyàvyáyaṃ pavítraṃ dʰāva dʰā́rayā |
devā́saḥ śṛṇávanhí kam || 4||



4. Lauf du uns zur Kraft durch die Wollseihe in Strömen, denn die Götter werden wohl darauf hören.



pávamāno asiṣyadadrákṣāṃsyapajáṅgʰanat |
pratnavádrocáyanrúcaḥ || 5||



5. Der Pavamana ist geflossen, die Unholde verscheuchend, wie vormals die Lichter leuchten lassend.






Sūkta 9.50 

útte śúṣmāsa īrate síndʰorūrmériva svanáḥ |
vāṇásya codayā pavím || 1||



1. Deine Kräfte steigen auf wie von dem Flusse das Rauschen der Welle. Schärfe die Spitze der Rede, wie die Spitze des Pfeils!



prasavé ta údīrate tisró vā́co makʰasyúvaḥ |
yádávya éṣi sā́navi || 2||



2. Auf dein Geheiß erheben sich die drei eine Gabe heischenden Reden, wenn du auf dem Schafrücken läufst.



ávyo vā́re pári priyáṃ háriṃ hinvantyádribʰiḥ |
pávamānaṃ madʰuścútam || 3||



3. Auf dem Schafhaar treiben sie mit Steinen den lieben Falben herum, den von Süßigkeit triefenden Pavamana.



ā́ pavasva madintama pavítraṃ dʰā́rayā kave |
arkásya yónimāsádam || 4||



4. Läutere dich, du Erzfeindetöter, von Lobliedern bejubelt, rein, lauter, unbegreiflich!



sá pavasva madintama góbʰirañjānó aktúbʰiḥ |
índavíndrāya pītáye || 5||



5. Läutere du dich, Berauschendster, mit der Kuhmilch als Salbe gesalbt, o Saft, für Indra zum Trunke!






Sūkta 9.51 

ádʰvaryo ádribʰiḥ sutáṃ sómaṃ pavítra ā́ sṛja |
punīhī́ndrāya pā́tave || 1||



1. Adhvaryu! Laß den mit Steinen ausgepreßten Soma auf die Seihe laufen; läutere ihn für Indra zum Trunke!



diváḥ pīyū́ṣamuttamáṃ sómamíndrāya vajríṇe |
sunótā mádʰumattamam || 2||



2. Den besten Rahm des Himmels, den Soma, presset für den Keulenträger Indra aus, den süßesten!



táva tyá indo ándʰaso devā́ mádʰorvyàśnate |
pávamānasya marútaḥ || 3||



3. Von deinem süßen Trank, o Saft, von dem sich läuternden genießen jene Götter, die Marut.



tváṃ hí soma vardʰáyansutó mádāya bʰū́rṇaye |
vṛ́ṣanstotā́ramūtáye || 4||



4. Denn du, o Soma, bist es, der zu erregtem Rausche ausgepreßt den Sänger erhebt, um ihm beizustehen, o Bulle.



abʰyàrṣa vicakṣaṇa pavítraṃ dʰā́rayā sutáḥ |
abʰí vā́jamutá śrávaḥ || 5||



5. Fließe du Hellsehender ausgepreßt im Strome auf die Seihe, zu Gewinn und Ruhme!






Sūkta 9.52 

pári dyukṣáḥ sanádrayirbʰáradvā́jaṃ no ándʰasā |
suvānó arṣa pavítra ā́ || 1||



1. Herumfahrend möge der Himmlische Reichtümer erwerbend, uns durch seinen Trank Gewinn einbringen. Ausgepreßt fließe auf die Seihe!



táva pratnébʰirádʰvabʰirávyo vā́re pári priyáḥ |
sahásradʰāro yāttánā || 2||



2. Auf deinen alten Wegen kreise der beliebte Saft in tausend Strömen, in einem Zuge in dem Schafhaar.



carúrná yástámīṅkʰayéndo ná dā́namīṅkʰaya |
vadʰaírvadʰasnavīṅkʰaya || 3||



3. Der voll wie ein Topf ist, dem gib einen Anstoß! O Saft, gib der Schenkung gleichsam einen Anstoß! Mit Schlägen gib einen Anstoß, du Schlagfertiger!



ní śúṣmamindaveṣāṃ púruhūta jánānām |
yó asmā́m̐ ādídeśati || 4||



4. Halte, o Saft, die Wut dieser nieder, du Vielgerufener der Menschen, wer uns auch bedroht!



śatáṃ na inda ūtíbʰiḥ sahásraṃ vā śúcīnām |
pávasva maṃhayádrayiḥ || 5||



5. O Saft, mit hundert Hilfen oder mit tausend Wirkenskräften läutere dich uns Reichtum zuteilend!






Sūkta 9.53 

útte śúṣmāso astʰū rákṣo bʰindánto adrivaḥ |
nudásva yā́ḥ parispṛ́dʰaḥ || 1||



1. Deine Kräfte sind aufgestiegen, indem sie den Unhold zerspalten, du Herr des Preßsteins. Stoße die Nebenbuhler fort!



ayā́ nijagʰnírójasā ratʰasaṃgé dʰáne hité |
stávā ábibʰyuṣā hṛdā́ || 2||



2. Mit diesem Liede will ich mit Kraft zuschlagend im Wagenkampf bei ausgesetztem Preise furchtlosen Herzens lobsingen.



ásya vratā́ni nā́dʰṛ́ṣe pávamānasya dūḍʰyā̀ |
rujá yástvā pṛtanyáti || 3||



3. Dieses Pavamana's Vorschriften sind von keinem Übelgesinnten anzutasten. Zerschmettere den, der dich bekämpft!



táṃ hinvanti madacyútaṃ háriṃ nadī́ṣu vājínam |
índumíndrāya matsarám || 4||



4. Diesen rauscherregten falben Preisrenner treiben sie in die Flüsse, den berauschenden Saft für Indra.






Sūkta 9.54 

asyá pratnā́mánu dyútaṃ śukráṃ duduhre áhrayaḥ |
páyaḥ sahasrasā́mṛ́ṣim || 1||



1. Seinem altbekannten Glanze gemäß haben die nicht Schüchternen aus dem tausendgewinnenden Rishi die helle Milch herausgemolken.



ayáṃ sū́rya ivopadṛ́gayáṃ sárāṃsi dʰāvati |
saptá praváta ā́ dívam || 2||



2. Dieser ist ein Anblick wie die Sonne; dieser läßt Seen, sieben Ströme zum Himmel fließen.



ayáṃ víśvāni tiṣṭʰati punānó bʰúvanopári |
sómo devó ná sū́ryaḥ || 3||



3. Dieser sich läuternde Soma steht über allen Welten wie Gott Surya.



pári ṇo devávītaye vā́jām̐ arṣasi gómataḥ |
punāná indavindrayúḥ || 4||



4. Du umfließest zur Götterladung die in Kühen bestehenden Siegerpreise, wenn du dich läuterst, o Saft, nach Indra verlangend.






Sūkta 9.55 

yávaṃyavaṃ no ándʰasā puṣṭámpuṣṭaṃ pári srava |
sóma víśvā ca saúbʰagā || 1||



1. Ströme uns mit deinem Tranke, o Soma, Korn über Korn, Wachstum über Wachstum zu, und alle Glücksgüter!



índo yátʰā táva stávo yátʰā te jātámándʰasaḥ |
ní barhíṣi priyé sadaḥ || 2||



2. Da ja dir der Lobpreis gebührt, o Saft, da ja die Geburt deines Tranks geschehen ist, so laß dich auf dem lieben Barhis nieder!



utá no govídaśvavítpávasva somā́ndʰasā |
makṣū́tamebʰiráhabʰiḥ || 3||



3. Und läutere dich, o Soma, mit deinem Tranke für uns als Rinderfinder, Rossefinder in den allernächsten Tagen!



yó jinā́ti ná jī́yate hánti śátrumabʰī́tya |
sá pavasva sahasrajit || 4||



4. Der überwältigt, aber nicht überwältigt wird, der den Feind erschlägt, wenn er ihn angreift, als solcher läutere dich, du Tausendsieger!






Sūkta 9.56 

pári sóma ṛtáṃ bṛhádāśúḥ pavítre arṣati |
vigʰnánrákṣāṃsi devayúḥ || 1||



1. Soma durchläuft die hohe Ordnung als Rennpferd in der Seihe, die Unholde vertreibend, nach dem Gott verlangend;



yátsómo vā́jamárṣati śatáṃ dʰā́rā apasyúvaḥ |
índrasya sakʰyámāviśán || 2||



2. Wenn Soma nach dem Siegerpreis läuft, in hundert emsigen Strömen, indem er zu Indra's Freundschaft eingeht.



abʰí tvā yóṣaṇo dáśa jāráṃ ná kanyā̀nūṣata |
mṛjyáse soma sātáye || 3||



3. Dir riefen die zehn Frauen zu wie ein Mädchen ihrem Buhlen. Du wirst geputzt, o Soma, zum Siegesgewinn.



tvámíndrāya víṣṇave svādúrindo pári srava |
nṝ́nstotṝ́npāhyáṃhasaḥ || 4||



4. Laufe du ab, süß für Indra, für Vishnu, o Saft! Schütze die Herren, die Sänger vor Not!






Sūkta 9.57 

prá te dʰā́rā asaścáto divó ná yanti vṛṣṭáyaḥ |
ácʰā vā́jaṃ sahasríṇam || 1||



1. Deine Ströme gehen unversieglich wie des Himmels Regenströme weiter nach dem tausendzählenden Siegerpreis.



abʰí priyā́ṇi kā́vyā víśvā cákṣāṇo arṣati |
háristuñjāná ā́yudʰā || 2||



2. Der Falbe rinnt, auf alle lieben Dichterwerke achtend, seine Waffen zückend.



sá marmṛjāná āyúbʰiríbʰo rā́jeva suvratáḥ |
śyenó ná váṃsu ṣīdati || 3||



3. Von den Ayu's geputzt wie ein folgsamer Königselefant, setzt er sich wie ein Falke auf die Hölzer, die Bäume.



sá no víśvā divó vásūtó pṛtʰivyā́ ádʰi |
punāná indavā́ bʰara || 4||



4. Bring uns, o Saft, wenn du dich läuterst, alle Schätze vom Himmel und von der Erde her!






Sūkta 9.58 

táratsá mandī́ dʰāvati dʰā́rā sutásyā́ndʰasaḥ |
táratsá mandī́ dʰāvati || 1||



1. Er gelange über das Wasser, der Berauschende läuft ab, der Strom des ausgepreßten Tranks. - Er gelange über das Wasser, der Berauschende läuft ab.



usrā́ veda vásūnāṃ mártasya devyávasaḥ |
táratsá mandī́ dʰāvati || 2||



2. Die Göttin Usas kennt die Schätze, die Gunst des Sterblichen. - Er gelange über das Wasser, der Berauschende läuft ab.



dʰvasráyoḥ puruṣántyorā́ sahásrāṇi dadmahe |
táratsá mandī́ dʰāvati || 3||



3. Von Dhvasra und Purusanti empfangen wir Tausende. - Er gelange über das Wasser, der Berauschende läuft ab.



ā́ yáyostriṃśátaṃ tánā sahásrāṇi ca dádmahe |
táratsá mandī́ dʰāvati || 4||



4. Von welchen beiden wir in einer Reihe dreißigtausend Kühe empfangen. - Er gelange über das Wasser, der Berauschende läuft ab.






Sūkta 9.59 

pávasva gojídaśvajídviśvajítsoma raṇyajít |
prajā́vadrátnamā́ bʰara || 1||



1. Läutere dich, Soma, Rinder, Rosse, alles ersiegend, Erfreuliches ersiegend! Bring uns einen Schatz von Kindern!



pávasvādbʰyó ádābʰyaḥ pávasvaúṣadʰībʰyaḥ |
pávasva dʰiṣáṇābʰyaḥ || 2||



2. Läutere dich für die Gewässer, ohne dich betören zu lassen, läutere dich für die Pflanzen, läutere dich für die priesterlichen Werke!



tváṃ soma pávamāno víśvāni duritā́ tara |
kavíḥ sīda ní barhíṣi || 3||



3. Entgeh, o Soma, wenn du dich läuterst, allen Fährlichkeiten! Du, der Weise, setze dich auf das Barhis!



pávamāna svàrvido jā́yamāno'bʰavo mahā́n |
índo víśvām̐ abʰī́dasi || 4||



4. Pavamana, finde das Sonnenlicht! Bei deiner Geburt wardst du der Große. Du Saft übertriffst alle.






Sūkta 9.60 

prá gāyatréṇa gāyata pávamānaṃ vícarṣaṇim |
índuṃ sahásracakṣasam || 1||



1. Besinget mit sangbarem Liede den ausgezeichneten Pavamana, den tausendäugigen Saft!



táṃ tvā sahásracakṣasamátʰo sahásrabʰarṇasam |
áti vā́ramapāviṣuḥ || 2||



2. Dich, den Tausendäugigen und Tausendaufwiegenden haben sie durch die Seihe geläutert.



áti vā́rānpávamāno asiṣyadatkaláśām̐ abʰí dʰāvati |
índrasya hā́rdyāviśán || 3||



3. Pavamana ist durch die Haarseihe gelaufen, er rinnt auf die Krüge zu, in Indra's Herz einziehend.



índrasya soma rā́dʰase śáṃ pavasva vicarṣaṇe |
prajā́vadréta ā́ bʰara || 4||



4. Für Indra's Freigebigkeit läutere dich recht, du ausgezeichneter Soma, bring uns fruchtbaren Samen!






Sūkta 9.61 

ayā́ vītī́ pári srava yásta indo mádeṣvā́ |
avā́hannavatī́rnáva || 1||



1. Mit dieser Einladung kreise um für Indra, der in deinen Räuschen, o Saft, die neunundneunzig Burgen herabschmetterte,



púraḥ sadyá ittʰā́dʰiye dívodāsāya śámbaram |
ádʰa tyáṃ turváśaṃ yádum || 2||



2. An einem Tage die Burgen für Divodasa, der darnach trachtete, und den Sambara zerschmetterte und jeden Turvasa und Yadu -



pári ṇo áśvamaśvavídgómadindo híraṇyavat |
kṣárā sahasríṇīríṣaḥ || 3||



3. Fließe du, Saft, der Rossefinder, uns Roß und Besitz von Rindern und Gold zu und tausendfältige Speisegenüsse!



pávamānasya te vayáṃ pavítramabʰyundatáḥ |
sakʰitvámā́ vṛṇīmahe || 4||



4. Wir erwählen uns deine, des Pavamana, Freundschaft, während du die Seihe berieselst.



yé te pavítramūrmáyo'bʰikṣáranti dʰā́rayā |
tébʰirnaḥ soma mṛḷaya || 5||



5. Deine Wogen, die im Strome sich über die Seihe ergießen, mit denen sei uns gnädig, o Soma!



sá naḥ punāná ā́ bʰara rayíṃ vīrávatīmíṣam |
ī́śānaḥ soma viśvátaḥ || 6||



6. Bring uns, während du dich läuterst, Reichtum und das Labsal vieler Söhne, der du vollständig die Macht dazu hast, o Soma!



etámu tyáṃ dáśa kṣípo mṛjánti síndʰumātaram |
sámādityébʰirakʰyata || 7||



7. Ihn putzen die zehn Finger, dessen Mutter die Sindhu ist. Er wurde den Aditya's gleich gerechnet.



sámíndreṇotá vāyúnā sutá eti pavítra ā́ |
sáṃ sū́ryasya raśmíbʰiḥ || 8||



8. In die Seihe ausgepreßt vereinigt er sich mit Indra und Vayu und mit den Strahlen der Sonne.



sá no bʰágāya vāyáve pūṣṇé pavasva mádʰumān |
cā́rurmitré váruṇe ca || 9||



9. Läutere dich uns, süß für Bhaga, für Vayu und Pusan, dem Mitra und Varuna wohlgefällig!



uccā́ te jātámándʰaso diví ṣádbʰū́myā́ dade |
ugráṃ śárma máhi śrávaḥ || 10||



10. In der Höhe ist deines Tranks Geburt. Den im Himmel befindlichen Trank nehme ich auf der Erde an mich. Gewaltig ist dein Schutz, groß dein Ruhm.



enā́ víśvānyaryá ā́ dyumnā́ni mā́nuṣāṇām |
síṣāsanto vanāmahe || 11||



11. Durch ihn sind wir siegreich, die wir alle Herrlichkeiten den Menschen, auch des hohen Herrn, zu gewinnen suchen.



sá na índrāya yájyave váruṇāya marúdbʰyaḥ |
varivovítpári srava || 12||



12. Kreise du für den opferwürdigen Indra, für Varuna und die Marut um, indem du einen Ausweg findest!



úpo ṣú jātámaptúraṃ góbʰirbʰaṅgáṃ páriṣkṛtam |
índuṃ devā́ ayāsiṣuḥ || 13||



13. Zu dem erzeugten Safte, dem Wasserdurchdringer, dem Widerstandbrecher, dem Milchgeschmückten, sind die Götter fein hergekommen.



támídvardʰantu no gíro vatsáṃ saṃśíśvarīriva |
yá índrasya hṛdaṃsániḥ || 14||



14. Ihn sollen unsere Reden großziehen wie die Kühe, die zusammen ein Junges haben, ihr Kalb, der des Indra Herzgewinner ist.



árṣā ṇaḥ soma śáṃ gáve dʰukṣásva pipyúṣīmíṣam |
várdʰā samudrámuktʰyàm || 15||



15. Fließe, o Soma, zum Heil für unser Vieh! Gib strotzende Nahrung als Milch, mehre den preislichen Ozean!



pávamāno ajījanaddiváścitráṃ ná tanyatúm |
jyótirvaiśvānaráṃ bṛhát || 16||



16. Sich läuternd hat er den Donner, grell wie den des Himmels, hervorgebracht, den hohen Lichtglanz des Vaisvanara.



pávamānasya te ráso mádo rājannaducʰunáḥ |
ví vā́ramávyamarṣati || 17||



17. Dein Saft, wenn du dich läuterst, o König, fließt als heilvoller Rauschtrank durch das Schafhaar.



pávamāna rásastáva dákṣo ví rājati dyumā́n |
jyótirvíśvaṃ svàrdṛśé || 18||



18. O Pavamana, dein Saft waltet wirksam, glanzvoll, ist alles Licht, die Sonne zu schauen.



yáste mádo váreṇyasténā pavasvā́ndʰasā |
devāvī́ragʰaśaṃsahā́ || 19||



19. Was dein vorzüglicher Rauschtrank ist, mit solchem Tranke läutere dich, göttereinladend, die Übelredner erschlagend!



jágʰnirvṛtrámamitríyaṃ sásnirvā́jaṃ divédive |
goṣā́ u aśvasā́ asi || 20||



20. Den feindlichen Vritra erschlagend, Tag für Tag den Siegerpreis gewinnend, Rinder und Rosse gewinnend bist du.



sámmiślo aruṣó bʰava sūpastʰā́bʰirná dʰenúbʰiḥ |
sī́dañcʰyenó ná yónimā́ || 21||



21. Werde rötlich, wenn du dich mit den Milchkühen vermischst wie mit Frauen, die einen schönen Schoß haben! Setze dich auf deinen Platz wie ein Falke auf sein Nest!



sá pavasva yá ā́vitʰéndraṃ vṛtrā́ya hántave |
vavrivā́ṃsaṃ mahī́rapáḥ || 22||



22. Läutere du dich, der du Indra beigestanden hast, um den Vritra zu erschlagen, welcher die großen Gewässer eingeschlossen hatte.



suvī́rāso vayáṃ dʰánā jáyema soma mīḍʰvaḥ |
punānó vardʰa no gíraḥ || 23||



23. Wir wollen als Meister Schätze ersiegen, o belohnender Soma. Dich läuternd stärke unsere Lobreden!



tvótāsastávā́vasā syā́ma vanvánta āmúraḥ |
sóma vratéṣu jāgṛhi || 24||



24. Von dir unterstützt, mit deinem Beistand wollen wir die Hemmnisse überwinden. O Soma, wache über die Vorschriften!



apagʰnánpavate mṛ́dʰó'pa sómo árāvṇaḥ |
gácʰanníndrasya niṣkṛtám || 25||



25. Die Verächter abwehrend und die Geizigen, läutert sich der Soma und geht zu Indra's Treffort.



mahó no rāyá ā́ bʰara pávamāna jahī́ mṛ́dʰaḥ |
rā́svendo vīrávadyáśaḥ || 26||



26. Bring uns große Reichtümer, o Pavamana, erschlage die Verächter; gewähre, o Saft, die Ehre vieler Söhne!



ná tvā śatáṃ caná hrúto rā́dʰo dítsantamā́ minan |
yátpunānó makʰasyáse || 27||



27. Dich hindern auch nicht hundert Ränke, wenn du eine Schenkung gewähren willst, wenn du dich läuternd den Freigebigen spielst.



pávasvendo vṛ́ṣā sutáḥ kṛdʰī́ no yaśáso jáne |
víśvā ápa dvíṣo jahi || 28||



28. Läutere dich, o Saft, wenn du, der Bulle, ausgepreßt bist. Mach uns bei dem Volke angesehen; wehre all die Feinde ab!



ásya te sakʰyé vayáṃ távendo dyumná uttamé |
sāsahyā́ma pṛtanyatáḥ || 29||



29. In deiner Freundschaft, in deinem höchsten Glanze, o Saft, wollen wir die Angreifer bezwingen.



yā́ te bʰīmā́nyā́yudʰā tigmā́ni sánti dʰū́rvaṇe |
rákṣā samasya no nidáḥ || 30||



30. Die furchtbaren, scharfen Waffen, die du hast, um zu Fall zu bringen, mit denen schütze uns vor dem Tadel eines jeden!






Sūkta 9.62 

eté asṛgramíndavastiráḥ pavítramāśávaḥ |
víśvānyabʰí saúbʰagā || 1||



1. Diese Säfte, die Renner, haben sich durch die Seihe ergossen, um alle Glücksgüter zu gewinnen.



vigʰnánto duritā́ purú sugā́ tokā́ya vājínaḥ |
tánā kṛṇvánto árvate || 2||



2. Die Sieghaften, die die vielen Fährlichkeiten brechen und unserem Samen und unserem Rennpferd durch ihren Fortgang gute Bahnen bereiten.



kṛṇvánto várivo gáve'bʰyàrṣanti suṣṭutím |
íḷāmasmábʰyaṃ saṃyátam || 3||



3. Dem Winde Wohlfahrt verschaffend fließen sie zu schönem Loblied und für uns zu anhaltendem Segen.



ásāvyaṃśúrmádāyāpsú dákṣo giriṣṭʰā́ḥ |
śyenó ná yónimā́sadat || 4||



4. Der Stengel ward zum Rauschtrank ins Wasser ausgepreßt, der wirksame, auf dem Berge gewachsene. Wie ein Falke ins Nest hat er sich an seinen Platz gesetzt.



śubʰrámándʰo devávātamapsú dʰūtó nṛ́bʰiḥ sutáḥ |
svádanti gā́vaḥ páyobʰiḥ || 5||



5. Den sauberen gottbegehrten Trank - im Wasser geschwenkt, von Männern ausgepreßt ist der Soma - machen die Kühe mit ihrer Milch schmackhaft.



ā́dīmáśvaṃ ná hétāró'śūśubʰannamṛ́tāya |
mádʰvo rásaṃ sadʰamā́de || 6||



6. Und sie haben ihn wie die Treiber das Roß für den Unsterblichen schön gemacht, den Saft des süßen bei dem Opfergelage.



yā́ste dʰā́rā madʰuścútó'sṛgraminda ūtáye |
tā́bʰiḥ pavítramā́sadaḥ || 7||



7. Deine Ströme, die von Süßem triefen, wurden laufen gelassen uns zur Hilfe, o Saft; mit diesen hast du dich in die Seihe gesetzt.



só arṣéndrāya pītáye tiró rómāṇyavyáyā |
sī́danyónā váneṣvā́ || 8||



8. Rinne du für Indra zum Trank über die Schafhaare und setze dich auf deinen Platz in den Holzgefäßen!



tvámindo pári srava svā́diṣṭʰo áṅgirobʰyaḥ |
varivovídgʰṛtáṃ páyaḥ || 9||



9. Laufe du, der Süßeste, ab, für die Angira's einen Ausweg findend, o Saft, als Schmalz und Milch!



ayáṃ vícarṣaṇirhitáḥ pávamānaḥ sá cetati |
hinvāná ā́pyaṃ bṛhát || 10||



10. Wenn dieser Ausgezeichnete zum Lauf getrieben ist, so tut er sich bei seiner Läuterung hervor, die hohe Freundschaft zur Eile treibend.



eṣá vṛ́ṣā vṛ́ṣavrataḥ pávamāno aśastihā́ |
káradvásūni dāśúṣe || 11||



11. Dieser Bulle von bullenhaftem Wirken, der Pavamana, der die hämischen Reden niederschlägt, möge dem Opferspender Schätze verschaffen.



ā́ pavasva sahasríṇaṃ rayíṃ gómantamaśvínam |
puruścandráṃ puruspṛ́ham || 12||



12. Läutere tausendfachen Reichtum an Rindern und Rossen, vielschimmernden, vielbegehrten uns zu!



eṣá syá pári ṣicyate marmṛjyámāna āyúbʰiḥ |
urugāyáḥ kavíkratuḥ || 13||



13. Von den Ayu's geputzt wird er umgegossen, der Weitschreitende mit dem Sehersinn.



sahásrotiḥ śatā́magʰo vimā́no rájasaḥ kavíḥ |
índrāya pavate mádaḥ || 14||



14. Tausend Hilfen, hundert Gaben bringend, den Raum durchmessend, ein Seher, läutert sich der Rauschtrank für Indra.



girā́ jātá ihá stutá índuríndrāya dʰīyate |
víryónā vasatā́viva || 15||



15. Auf dem Berg entsprossen, hier gepriesen, wird der Saft für Indra hingesetzt an seinen Platz wie ein Vogel ins Nest.



pávamānaḥ sutó nṛ́bʰiḥ sómo vā́jamivāsarat |
camū́ṣu śákmanāsádam || 16||



16. Der sich läuternde Soma ist von den Männern ausgepreßt gleichsam um den Siegerpreis gelaufen, um sich mit Geschick in die Gefäße zu setzen.



táṃ tripṛṣṭʰé trivandʰuré rátʰe yuñjanti yā́tave |
ṛ́ṣīṇāṃ saptá dʰītíbʰiḥ || 17||



17. Ihn schirren sie an den dreirückigen, dreisitzigen Wagen zum Fahren unter den Gebeten der sieben Rishi's.



táṃ sotāro dʰanaspṛ́tamāśúṃ vā́jāya yā́tave |
háriṃ hinota vājínam || 18||



18. Ihn treibet, ihr Auspressende, zur Eile, den preisgewinnenden Renner, den siegreichen Falben, daß er um den Siegespreis laufe!



āviśánkaláśaṃ sutó víśvā árṣannabʰí śríyaḥ |
śū́ro ná góṣu tiṣṭʰati || 19||



19. Ausgepreßt in den Krug einziehend, auf alle Herrlichkeiten zufließend hält er stand wie der Tapfere im Kampf um die Kühe.



ā́ ta indo mádāya káṃ páyo duhantyāyávaḥ |
devā́ devébʰyo mádʰu || 20||



20. Deine Milch, o Saft, melken die Ayu's zum Rauschtrank, die Götter für die Götter die Süßigkeit.



ā́ naḥ sómaṃ pavítra ā́ sṛjátā mádʰumattamam |
devébʰyo devaśrúttamam || 21||



21. Lasset unseren süßesten Soma auf die Seihe laufen für die Götter, der von den Göttern am liebsten gehört wird!



eté sómā asṛkṣata gṛṇānā́ḥ śrávase mahé |
madíntamasya dʰā́rayā || 22||



22. Diese Somatränke sind losgelassen worden zu großem Ruhme gepriesen, mit dem Strome des Berauschendsten.



abʰí gávyāni vītáye nṛmṇā́ punānó arṣasi |
sanádvājaḥ pári srava || 23||



23. Um die Kuhgewinne, um Manneskräfte zu erjagen rinnst du dich läuternd. Laufe ab, indem du den Siegespreis erringst!



utá no gómatīríṣo víśvā arṣa pariṣṭúbʰaḥ |
gṛṇānó jamádagninā || 24||



24. Und ströme uns Speisegenüsse nebst Kühen und lauter Loblieder zu, von Jamadagni gepriesen!



pávasva vācó agriyáḥ sóma citrā́bʰirūtíbʰiḥ |
abʰí víśvāni kā́vyā || 25||



25. Läutere dich als Führer des Worts, o Soma, mit deinen wunderbaren Hilfen, um alle Sehergaben zu gewinnen!



tváṃ samudríyā apò'griyó vā́ca īráyan |
pávasva viśvamejaya || 26||



26. Läutere dich, du Allerreger, die Wasser des Meeres erregend und als Wortführer die Reden anregend!



túbʰyemā́ bʰúvanā kave mahimné soma tastʰire |
túbʰyamarṣanti síndʰavaḥ || 27||



27. Deiner Hoheit haben sich, o Seher Soma, diese Welten gefügt, für dich fließen die Ströme.



prá te divó ná vṛṣṭáyo dʰā́rā yantyasaścátaḥ |
abʰí śukrā́mupastíram || 28||



28. Deine Strahlen fließen unversieglich wie die Regenströme des Himmels über die helle Unterlage.



índrāyénduṃ punītanográṃ dákṣāya sā́dʰanam |
īśānáṃ vītírādʰasam || 29||



29. Für Indra läutert den Saft, den gewaltigen, der Wirkenskraft förderlichen, den mächtigen, der Freigebigkeit liebt!



pávamāna ṛtáḥ kavíḥ sómaḥ pavítramā́sadat |
dádʰatstotré suvī́ryam || 30||



30. Pavamana Soma, der wahrhafte Seher, hat sich auf die Seihe gesetzt, dem Sänger die Meisterschaft bringend.






Sūkta 9.63 

ā́ pavasva sahasríṇaṃ rayíṃ soma suvī́ryam |
asmé śrávāṃsi dʰāraya || 1||



1. Läutere tausendfältigen Reichtum uns zu, o Soma, und die Meisterschaft; verleih uns Ruhm!



íṣamū́rjaṃ ca pinvasa índrāya matsaríntamaḥ |
camū́ṣvā́ ní ṣīdasi || 2||



2. Labsal und Stärkung gibst du in Fülle, für Indra der Berauschendste. Du setzest dich in den Gefäßen nieder.



sutá índrāya víṣṇave sómaḥ kaláśe akṣarat |
mádʰumām̐ astu vāyáve || 3||



3. Für Indra, Vishnu ausgepreßt ist der Soma in den Krug geflossen; süß soll er für Vayu sein!



eté asṛgramāśávó'ti hvárāṃsi babʰrávaḥ |
sómā ṛtásya dʰā́rayā || 4||



4. Die braunen Renner wurden losgelassen über die Hindernisse, die Somasäfte in ordnungsmäßigem Strome,



índraṃ várdʰanto aptúraḥ kṛṇvánto víśvamā́ryam |
apagʰnánto árāvṇaḥ || 5||



5. Den Indra stärkend, das Wasser überwindend, alles arisch machend, die Mißgünstigen vertreibend.



sutā́ ánu svámā́ rájo'bʰyàrṣanti babʰrávaḥ |
índraṃ gácʰanta índavaḥ || 6||



6. Ausgepreßt rinnen die Braunen ihre eigene Strecke entlang, die Säfte, zu Indra gelangend.



ayā́ pavasva dʰā́rayā yáyā sū́ryamárocayaḥ |
hinvānó mā́nuṣīrapáḥ || 7||



7. Läutere dich in demselben Strome, mit dem du die Sonne leuchten und die menschlichen Gewässer laufen ließest!



áyukta sū́ra étaśaṃ pávamāno manā́vádʰi |
antárikṣeṇa yā́tave || 8||



8. Der Pavamana hat unter Manu den Etasa der Sonne geschirrt, um durch die Luft zu fahren.



utá tyā́ haríto dáśa sū́ro ayukta yā́tave |
índuríndra íti bruván || 9||



9. Und die zehn Falbinnen der Sonne hat er angeschirrt, um zu fahren, also sprechend: "Der Saft ist Indra."



párītó vāyáve sutáṃ gíra índrāya matsarám |
ávyo vā́reṣu siñcata || 10||



10. Ergießet von da dem Vayu den ausgepreßten Soma, die Lobreden, für Indra den berauschenden Soma auf die Schafhaare!



pávamāna vidā́ rayímasmábʰyaṃ soma duṣṭáram |
yó dūṇā́śo vanuṣyatā́ || 11||



11. O Pavamana, find uns Reichtum, der schwer zu überbieten ist, o Soma, der von dem Eifersüchtigen kaum zu erreichen ist!



abʰyàrṣa sahasríṇaṃ rayíṃ gómantamaśvínam |
abʰí vā́jamutá śrávaḥ || 12||



12. Ströme her zu tausendfältigem Reichtum an Rindern und Rossen, zu Gewinn und Ruhm!



sómo devó ná sū́ryó'dribʰiḥ pavate sutáḥ |
dádʰānaḥ kaláśe rásam || 13||



13. Soma klärt sich wie der Gott Surya, wenn er mit den Steinen ausgepreßt ist, seinen Geschmack in dem Kruge annehmend.



eté dʰā́mānyā́ryā śukrā́ ṛtásya dʰā́rayā |
vā́jaṃ gómantamakṣaran || 14||



14. Diese Geklärten haben in ordnungsmäßigem Strome die arischen Eigenschaften und Gewinn von Rindern ergossen.



sutā́ índrāya vajríṇe sómāso dádʰyāśiraḥ |
pavítramátyakṣaran || 15||



15. Die für den Keulenträger Indra ausgepreßten Somasäfte, die mit saurer Milch gemischten sind über die Seihe geflossen.



prá soma mádʰumattamo rāyé arṣa pavítra ā́ |
mádo yó devavī́tamaḥ || 16||



16. Fließe weiter, o Soma, du der Süßeste, zu Reichtum auf die Seihe als der göttereinladendste Rauschtrank!



támī mṛjantyāyávo háriṃ nadī́ṣu vājínam |
índumíndrāya matsarám || 17||



17. Ihn machen die Ayu's sauber, den preisgewinnenden Falben in den Flüssen, den berauschenden Saft für Indra.



ā́ pavasva híraṇyavadáśvāvatsoma vīrávat |
vā́jaṃ gómantamā́ bʰara || 18||



18. Läutere uns den Besitz von Gold, von Rossen, von Söhnen zu, o Soma; bring rinderreichen Gewinn!



pári vā́je ná vājayúmávyo vā́reṣu siñcata |
índrāya mádʰumattamam || 19||



19. Gießet ihn auf die Schafhaare, wie man den um den Siegerpreis wettlaufenden Renner begießt, den Süßesten für Indra!



kavíṃ mṛjanti márjyaṃ dʰībʰírvíprā avasyávaḥ |
vṛ́ṣā kánikradarṣati || 20||



20. Es putzen den putzwürdigen Seher unter Gebeten die schutzsuchenden Redner. Brüllend rinnt der Bulle.



vṛ́ṣaṇaṃ dʰībʰíraptúraṃ sómamṛtásya dʰā́rayā |
matī́ víprāḥ sámasvaran || 21||



21. Dem Bullen, der unter Gebeten das Wasser überwindet, dem Soma, der in ordnungsmäßigem Strome abrinnt, haben die Beredten mit Andacht gemeinsam zugesungen.



pávasva devāyuṣágíndraṃ gacʰatu te mádaḥ |
vāyúmā́ roha dʰármaṇā || 22||



22. Läutere dich, o Gott, den Ayu's gesellt! Zu Indra soll dein Rausch gelangen; steige zu Vayu auf nach deiner Bestimmung!



pávamāna ní tośase rayíṃ soma śravā́yyam |
priyáḥ samudrámā́ viśa || 23||



23. O Soma Pavamana, du ergießest ruhmbringenden Reichtum. Geh als Liebling in den Ozean ein!



apagʰnánpavase mṛ́dʰaḥ kratuvítsoma matsaráḥ |
nudásvā́devayuṃ jánam || 24||



24. Du läuterst dich, die Verächter vertreibend, Rat schaffend, o Soma, berauschend. Jage das gottlose Volk fort!



pávamānā asṛkṣata sómāḥ śukrā́sa índavaḥ |
abʰí víśvāni kā́vyā || 25||



25. Die sich läuternden Soma's, die klaren Säfte haben sich ergossen, alle Feinde vertreibend.



pávamānāsa āśávaḥ śubʰrā́ asṛgramíndavaḥ |
gʰnánto víśvā ápa dvíṣaḥ || 26||



26. Die sauberen Renner, die sich läuternden Säfte haben sich ergossen, alle Feinde vertreibend.



pávamānā diváspáryantárikṣādasṛkṣata |
pṛtʰivyā́ ádʰi sā́navi || 27||



27. Die sich läuternden Säfte haben sich vom Himmel, aus der Luft ergossen auf die Erhöhung der Erde.



punānáḥ soma dʰā́rayéndo víśvā ápa srídʰaḥ |
jahí rákṣāṃsi sukrato || 28||



28. O Somasaft, indem du dich im Strome läuterst, verbann alle Fehlschläge, vertreibe die Unholde, du Einsichtsvoller!



apagʰnánsoma rakṣáso'bʰyàrṣa kánikradat |
dyumántaṃ śúṣmamuttamám || 29||



29. Die Unholde vertreibend, o Soma, rinne brüllend zu glänzendem höchstem Mute!



asmé vásūni dʰāraya sóma divyā́ni pā́rtʰivā |
índo víśvāni vā́ryā || 30||



30. Verleih uns Schätze, o Soma, himmlische, irdische, o Saft, alle wünschenswerten Dinge!






Sūkta 9.64 

vṛ́ṣā soma dyumā́m̐ asi vṛ́ṣā deva vṛ́ṣavrataḥ |
vṛ́ṣā dʰármāṇi dadʰiṣe || 1||



1. Soma, du bist der glänzende Bulle, du Gott, der Bulle wie ein Bulle wirkend; du, der Bulle, hast die Bräuche eingesetzt.



vṛ́ṣṇaste vṛ́ṣṇyaṃ śávo vṛ́ṣā vánaṃ vṛ́ṣā mádaḥ |
satyáṃ vṛṣanvṛ́ṣédasi || 2||



2. Dein, des Bullen, Kraft ist bullenhaft, bullenhaft ist das Holz, bullenhaft dein Rausch. Wahrhaftig, du bist ein Bulle, o Bulle.



áśvo ná cakrado vṛ́ṣā sáṃ gā́ indo sámárvataḥ |
ví no rāyé dúro vṛdʰi || 3||



3. Wie ein Roß wiehernd sollst du, der Bulle, uns Rinder und Rennpferde zusammen-brüllen, brausen, o Saft. Öffne uns die Tore zum Reichtum!



ásṛkṣata prá vājíno gavyā́ sómāso aśvayā́ |
śukrā́so vīrayā́śávaḥ || 4||



4. Die preisgewinnenden Renner wurden losgelassen, die Somasäfte, im Verlangen nach Rindern und Rossen, die klaren Renner in Erwartung des Helden.



śumbʰámānā ṛtāyúbʰirmṛjyámānā gábʰastyoḥ |
pávante vā́re avyáye || 5||



5. Schön gemacht von den Frommen, zwischen den Händen geputzt, läutern sie sich im Schafhaar.



té víśvā dāśúṣe vásu sómā divyā́ni pā́rtʰivā |
pávantāmā́ntárikṣyā || 6||



6. Diese Soma's sollen dem Opferspender alle Schätze, die himmlischen, irdischen und die in der Luft zuläutern!



pávamānasya viśvavitprá te sárgā asṛkṣata |
sū́ryasyeva ná raśmáyaḥ || 7||



7. Deine, des Pavamana Güsse, sind ausgegossen wie die Strahlen der Sonne, du Allwissender.



ketúṃ kṛṇvándiváspári víśvā rūpā́bʰyarṣasi |
samudráḥ soma pinvase || 8||



8. Dein Banner aufsteckend rinnst du vom Himmel, alle Farben annehmend. Wie das Meer schwillst du an, o Soma.



hinvānó vā́camiṣyasi pávamāna vídʰarmaṇi |
ákrāndevó ná sū́ryaḥ || 9||



9. Zur Eile getrieben entsendest du die Stimme, o Pavamana, wenn du dich ausbreitest; du hast gewiehert wie der Gott Surya.



índuḥ paviṣṭa cétanaḥ priyáḥ kavīnā́ṃ matī́ |
sṛjádáśvaṃ ratʰī́riva || 10||



10. Der Saft hat sich merklich geläutert, der liebe durch des Sehers Dichtung. Er lasse wie der Wagenlenker das Roß, so seine Welle laufen;



ūrmíryáste pavítra ā́ devāvī́ḥ paryákṣarat |
sī́dannṛtásya yónimā́ || 11||



11. Deine Welle, die göttereinladend auf der Seihe umgeflossen ist und sich auf den ordnungsgemäßen Schoß hingesetzt hat.



sá no arṣa pavítra ā́ mádo yó devavī́tamaḥ |
índavíndrāya pītáye || 12||



12. Fließe du uns in der Seihe als der göttereinladendste Rauschtrank, o Saft, für Indra zum Trunke!



iṣé pavasva dʰā́rayā mṛjyámāno manīṣíbʰiḥ |
índo rucā́bʰí gā́ ihi || 13||



13. Läutere dich im Strome zum Genuß, von den Nachsinnenden geputzt; o Saft, geh mit deinem Glaste auf die Kühe los!



punānó várivaskṛdʰyū́rjaṃ jánāya girvaṇaḥ |
háre sṛjāná āśíram || 14||



14. Wenn du dich läuterst, so schaffe einen Ausweg, Stärkung dem Volke, du lobbegehrender Falbe, auf die Mischmilch losgelassen!



punānó devávītaya índrasya yāhi niṣkṛtám |
dyutānó vājíbʰiryatáḥ || 15||



15. Dich läuternd zur Götterladung geh an des Indra Treffort, leuchtend, von den Preiskämpfen gelenkt!



prá hinvānā́sa índavó'cʰā samudrámāśávaḥ |
dʰiyā́ jūtā́ asṛkṣata || 16||



16. Die Somasäfte, die Renner, wurden, zur Eile getrieben, zum Meere losgelassen, durch die Kunst beschleunigt.



marmṛjānā́sa āyávo vṛ́tʰā samudrámíndavaḥ |
ágmannṛtásya yónimā́ || 17||



17. Geputzt sind die langlebigen Säfte ausgelassen zum Meere gegangen nach ihrem ordnungsgemäßen Schoße.



pári ṇo yāhyasmayúrvíśvā vásūnyójasā |
pāhí naḥ śárma vīrávat || 18||



18. Alle Güter hole für uns ein mit deiner Kraft, uns zugetan! Schirme unseren männlichen Schutz!



mímāti váhnirétaśaḥ padáṃ yujāná ṛ́kvabʰiḥ |
prá yátsamudrá ā́hitaḥ || 19||



19. Es brüllt das Zugroß Etasa von den Sängern angeschirrt, wenn er in den Ozean gesetzt den Schritt vorwärts tut.



ā́ yádyóniṃ hiraṇyáyamāśúrṛtásya sī́dati |
jáhātyápracetasaḥ || 20||



20. Wenn der Rasche in seinen ordnungsgemäßen goldenen Schoß sich setzt, so verläßt er die Toren.



abʰí venā́ anūṣatéyakṣanti prácetasaḥ |
májjantyávicetasaḥ || 21||



21. Die Seher haben ihm zugeschrieen, die Klugen streben ihm zu; die Tore sinken unter.



índrāyendo marútvate pávasva mádʰumattamaḥ |
ṛtásya yónimāsádam || 22||



22. Läutere dich, o Saft, als Süßester für Indra in Begleitung der Marut, um dich in deinen ordnungsgemäßen Schoß zu setzen!



táṃ tvā víprā vacovídaḥ pári ṣkṛṇvanti vedʰásaḥ |
sáṃ tvā mṛjantyāyávaḥ || 23||



23. Dich schmücken die beredten, wortkundigen Meister; dich putzen die Ayu's.



rásaṃ te mitró aryamā́ píbanti váruṇaḥ kave |
pávamānasya marútaḥ || 24||



24. Deinen Saft trinken Mitra, Aryaman, Varuna, o Weiser, die Marut, wenn du dich läuterst.



tváṃ soma vipaścítaṃ punānó vā́camiṣyasi |
índo sahásrabʰarṇasam || 25||



25. Du, Soma, treibst die wortkundige Rede hervor, wenn du dich läuterst, die Tausend aufwiegende, o Saft.



utó sahásrabʰarṇasaṃ vā́caṃ soma makʰasyúvam |
punāná indavā́ bʰara || 26||



26. Und bring uns die Tausend aufwiegende Rede, o Soma, die Belohnung erwartende, wenn du dich läuterst, Soma!



punāná indaveṣāṃ púruhūta jánānām |
priyáḥ samudrámā́ viśa || 27||



27. Dich läuternd, o Saft, vielgerufener dieser Menschen, geh als Freund in den Ozean ein!



dávidyutatyā rucā́ pariṣṭóbʰantyā kṛpā́ |
sómāḥ śukrā́ gávāśiraḥ || 28||



28. Mit blitzendem Glaste, mit brausender Schönheit sind die Geklärten, die mit Milch gemischten Somatränke geflossen.



hinvānó hetṛ́bʰiryatá ā́ vā́jaṃ vājyàkramīt |
sī́danto vanúṣo yatʰā || 29||



29. Von den Treibern getrieben, gelenkt ist der Preisrenner nach dem Siegerpreis gelaufen wie die wetteifernden Reiter.



ṛdʰáksoma svastáye saṃjagmānó diváḥ kavíḥ |
pávasva sū́ryo dṛśé || 30||



30. O Soma, nachdem du dich richtig zum Heil vereinigt hast, du der Seher des Himmels, kläre dich als die Sonne zum Schauen!






Sūkta 9.65 

hinvánti sū́ramúsrayaḥ svásāro jāmáyaspátim |
mahā́mínduṃ mahīyúvaḥ || 1||



1. Die morgendlichen treiben die Sonne zur Eile, die versippten Schwestern den Gatten, den großen Indra, sich geehrt fühlend.



pávamāna rucā́rucā devó devébʰyaspári |
víśvā vásūnyā́ viśa || 2||



2. Mit immer neuem Glaste dich läuternd, du der Gott über allen Göttern, geh in alle guten Formen ein!



ā́ pavamāna suṣṭutíṃ vṛṣṭíṃ devébʰyo dúvaḥ |
iṣé pavasva saṃyátam || 3||



3. O Pavamana, läutere ein gutes Loblied herbei, Regen, Eifer für die Götter, andauernd zu guter Nahrung!



vṛ́ṣā hyási bʰānúnā dyumántaṃ tvā havāmahe |
pávamāna svādʰyàḥ || 4||



4. Denn du bist ein Bulle; dich, den im Glanze Strahlenden rufen wir wohlgesinnt an, o Pavamana.



ā́ pavasva suvī́ryaṃ mándamānaḥ svāyudʰa |
ihó ṣvindavā́ gahi || 5||



5. Läutere uns die Meisterschaft zu, dich berauschend, du Wohlbewaffneter! Komme doch fein, o Saft, hier her!



yádadbʰíḥ pariṣicyáse mṛjyámāno gábʰastyoḥ |
drúṇā sadʰástʰamaśnuṣe || 6||



6. Wenn du mit Wasser begossen wirst, zwischen den Händen gereinigt, so nimmst du deinen Sitz aus Holz ein.



prá sómāya vyaśvavátpávamānāya gāyata |
mahé sahásracakṣase || 7||



7. Stimmet den Gesang an auf den sich läuternden Soma wie Vyasva, auf den Großen, Tausendäugigen!



yásya várṇaṃ madʰuścútaṃ háriṃ hinvántyádribʰiḥ |
índumíndrāya pītáye || 8||



8. Dessen honigtriefende Farbe sie wie einen Falben mit den Steinen in Fluß bringen, den Saft für Indra zum Trunke.



tásya te vājíno vayáṃ víśvā dʰánāni jigyúṣaḥ |
sakʰitvámā́ vṛṇīmahe || 9||



9. Wir erwählen uns deine Freundschaft, dieses Preisgewinners, der alle Siegespreise gewonnen hat.



vṛ́ṣā pavasva dʰā́rayā marútvate ca matsaráḥ |
víśvā dádʰāna ójasā || 10||



10. Du, der Bulle, läutere dich im Strome, und für den Marutherrn berauschend, alles mit Kraft dir aneignend!



táṃ tvā dʰartā́ramoṇyòḥ pávamāna svardṛ́śam |
hinvé vā́jeṣu vājínam || 11||



11. Dich, den Stützer seiner beiden Arme, o Pavamana, mit dem Sonnenauge sporne ich an, den Preisrenner im Kampf um die Siegerpreise.



ayā́ cittó vipā́náyā háriḥ pavasva dʰā́rayā |
yújaṃ vā́jeṣu codaya || 12||



12. An solchem Redeschwall kenntlich läutere dich, der Falbe, in solchem Strome, mach den Genossen im Kampf um die Siegerpreise scharf!



ā́ na indo mahī́míṣaṃ pávasva viśvádarśataḥ |
asmábʰyaṃ soma gātuvít || 13||



13. Läutere uns, o Saft, hohen Genuß zu, du der Allgesehene uns, Soma, als der Pfadfinder!



ā́ kaláśā anūṣaténdo dʰā́rābʰirójasā |
éndrasya pītáye viśa || 14||



14. Die Krüge erbrausten kräftiglich, o Indu, durch deine Ströme. Zieh ein zum Trunk für Indra!



yásya te mádyaṃ rásaṃ tīvráṃ duhántyádribʰiḥ |
sá pavasvābʰimātihā́ || 15||



15. Läutere du dich als Feindevernichter, dessen berauschenden scharfen Saft sie mit den Steinen ausmelken.



rā́jā medʰā́bʰirīyate pávamāno manā́vádʰi |
antárikṣeṇa yā́tave || 16||



16. Der König zieht durch die dichterischen Gedanken geläutert unter Manu aus, um durch die Luft zu fahren.



ā́ na indo śatagvínaṃ gávāṃ póṣaṃ sváśvyam |
váhā bʰágattimūtáye || 17||



17. Bring uns, o Saft, hundertfältigen Zuwachs von Rindern, Besitz guter Rosse, eine Glücksgabe, um uns zu helfen!



ā́ naḥ soma sáho júvo rūpáṃ ná várcase bʰara |
suṣvāṇó devávītaye || 18||



18. Bring uns die Überlegenheit, o Soma, Schnelligkeit wie Schönheit unserem Aussehen, wenn du zur Götterladung ausgepreßt wirst!



árṣā soma dyumáttamo'bʰí dróṇāni róruvat |
sī́dañcʰyenó ná yónimā́ || 19||



19. Rinne, o Soma, glanzvollst, brüllend auf die Holzgefäße zu und setze dich auf deinen Platz wie ein Falke ins Nest!



apsā́ índrāya vāyáve váruṇāya marúdbʰyaḥ |
sómo arṣati víṣṇave || 20||



20. Das Wasser gewinnend rinnt Soma für Indra, Vayu, Varuna, die Marut und Vishnu.



íṣaṃ tokā́ya no dádʰadasmábʰyaṃ soma viśvátaḥ |
ā́ pavasva sahasríṇam || 21||



21. Unserer Nachkommenschaft und uns von allen Seiten gute Speise, tausendfältigen Gewinn bringend läutere dich, o Soma!



yé sómāsaḥ parāváti yé arvāváti sunviré |
yé vādáḥ śaryaṇā́vati || 22||



22. Die Somasäfte, die in der Ferne, die in der Nähe ausgepreßt werden, und die dort in Saryanavat;



yá ārjīkéṣu kṛ́tvasu yé mádʰye pastyā̀nām |
yé vā jáneṣu pañcásu || 23||



23. Die bei den Arjika's, bei den Kritvan's, die innerhalb des Flußgebiets oder bei den fünf Völkern,



té no vṛṣṭíṃ diváspári pávantāmā́ suvī́ryam |
suvānā́ devā́sa índavaḥ || 24||



24. Die sollen uns Regen vom Himmel her und die Meisterschaft zuläutern, die ausgepreßten göttlichen Säfte.



pávate haryató hárirgṛṇānó jamádagninā |
hinvānó górádʰi tvací || 25||



25. Er läutert sich, der begehrte Falbe, von Jamadagni gepriesen, in Fluß gebracht auf der Kuhhaut.



prá śukrā́so vayojúvo hinvānā́so ná sáptayaḥ |
śrīṇānā́ apsú mṛñjata || 26||



26. Die Klaren, Krafterregenden eilen vorwärts wie angetriebene Gespanne; mit Milch gemischt werden sie im Wasser geputzt.



táṃ tvā sutéṣvābʰúvo hinviré devátātaye |
sá pavasvānáyā rucā́ || 27||



27. Dich treiben die am ausgepreßten Soma beteiligten Priester an für die Götterschar. Läutere du dich mit dem gewohnten Glaste!



ā́ te dákṣaṃ mayobʰúvaṃ váhnimadyā́ vṛṇīmahe |
pā́ntamā́ puruspṛ́ham || 28||



28. Dein tüchtiges erfreuliches Wagenroß bitten wir uns heute aus, den vielbegehrten Trank,



ā́ mandrámā́ váreṇyamā́ vípramā́ manīṣíṇam |
pā́ntamā́ puruspṛ́ham || 29||



29. Den erfreuenden, begehrenswerten, den beredten, gedankenreichen, den vielbegehrten Trank,



ā́ rayímā́ sucetúnamā́ sukrato tanū́ṣvā́ |
pā́ntamā́ puruspṛ́ham || 30||



30. Reichtum, dessen Wohlbemerkbarkeit an unseren Leibern, du Einsichtsvoller, und den vielbegehrten Trank.






Sūkta 9.66 

pávasva viśvacarṣaṇe'bʰí víśvāni kā́vyā |
sákʰā sákʰibʰya ī́ḍyaḥ || 1||



1. Läutere dich, bei allen Völkern Bekannter, um alle Sehergaben zu gewinnen, als Freund für die Freunde anzurufen.



tā́bʰyāṃ víśvasya rājasi yé pavamāna dʰā́manī |
pratīcī́ soma tastʰátuḥ || 2||



2. Mit diesen beiden herrschest du über das All, mit den beiden Formen, o Pavamana, die sich uns darbieten, o Soma.



pári dʰā́māni yā́ni te tváṃ somāsi viśvátaḥ |
pávamāna ṛtúbʰiḥ kave || 3||



3. Die Formen, die dir eigen, die umschließest du vollständig zu den rechten Zeiten, o Pavamana, o Seher.



pávasva janáyanníṣo'bʰí víśvāni vā́ryā |
sákʰā sákʰibʰya ūtáye || 4||



4. Läutere dich, indem du Labsale schaffst, um alle begehrenswerten Dinge zu gewinnen, als Freund den Freunden zur Hilfe!



táva śukrā́so arcáyo diváspṛṣṭʰé ví tanvate |
pavítraṃ soma dʰā́mabʰiḥ || 5||



5. Deine klaren Strahlen breiten am Rücken des Himmels eine Seihe aus durch ihre Eigenschaften, o Soma.



távemé saptá síndʰavaḥ praśíṣaṃ soma sisrate |
túbʰyaṃ dʰāvanti dʰenávaḥ || 6||



6. Deinem Befehl gehorchend fließen diese sieben Ströme, o Soma; für dich laufen die Milchkühe.



prá soma yāhi dʰā́rayā sutá índrāya matsaráḥ |
dádʰāno ákṣiti śrávaḥ || 7||



7. Komm hervor mit deinem Strome, o Soma, für Indra ausgepreßt, berauschend, unvergänglichen Ruhm erwerbend!



sámu tvā dʰībʰírasvaranhinvatī́ḥ saptá jāmáyaḥ |
vípramājā́ vivásvataḥ || 8||



8. Es haben die sieben Schwestern dich mit Kunst anspornend im Chore besungen, dich, den Beredten, im Wettkampf des Vivasvat.



mṛjánti tvā sámagrúvó'vye jīrā́vádʰi ṣváṇi |
rebʰó yádajyáse váne || 9||



9. Es putzen dich gemeinsam die Jungfrauen in der Wollseihe im fließenden Wasser unter Gebrause, wenn du, der Barde, in der Holzkufe gesalbt wirst.



pávamānasya te kave vā́jinsárgā asṛkṣata |
árvanto ná śravasyávaḥ || 10||



10. Du siegreicher Seher, deine Ströme wurden losgelassen wie ehrgeizige Rennpferde, während du dich läuterst.



ácʰā kóśaṃ madʰuścútamásṛgraṃ vā́re avyáye |
ávāvaśanta dʰītáyaḥ || 11||



11. Nach der von Süßigkeit überfließenden Kufe sind sie auf das Schafhaar losgelassen. Laut haben die Gebete geschrieen.



ácʰā samudrámíndavó'staṃ gā́vo ná dʰenávaḥ |
ágmannṛtásya yónimā́ || 12||



12. Zum Meere sind die Säfte gekommen wie die Milchkühe nach Hause, zu ihrem ordnungsgemäßen Platz.



prá ṇa indo mahé ráṇa ā́po arṣanti síndʰavaḥ |
yádgóbʰirvāsayiṣyáse || 13||



13. O Saft, uns zu großer Freude fließen die Flußwasser hervor, wenn du in Kuhmilch gehüllt werden sollst.



ásya te sakʰyé vayámíyakṣantastvótayaḥ |
índo sakʰitvámuśmasi || 14||



14. Da wir in deiner Freundschaft mit deiner Hilfe etwas erreichen möchten, so wünschen wir deine Freundschaft, o Saft.



ā́ pavasva gáviṣṭaye mahé soma nṛcákṣase |
éndrasya jaṭʰáre viśa || 15||



15. Läutere dich zur Rindererbeutung für den Großen mit dem Herrscherauge, o Soma! Geh ein in Indra's Bauch!



mahā́m̐ asi soma jyéṣṭʰa ugrā́ṇāminda ójiṣṭʰaḥ |
yúdʰvā sáñcʰáśvajjigetʰa || 16||



16. Groß bist du, Soma, der Oberste, o Saft, der Gewaltigen Gewaltigster. Als Streiter hast du jedesmal gesiegt.



yá ugrébʰyaścidójīyāñcʰū́rebʰyaścicʰū́rataraḥ |
bʰūridā́bʰyaścinmáṃhīyān || 17||



17. Der gewaltiger noch als die Gewaltigen, tapferer noch als die Tapferen, freigebiger noch als die Vielschenker ist.



tváṃ soma sū́ra éṣastokásya sātā́ tanū́nām |
vṛṇīmáhe sakʰyā́ya vṛṇīmáhe yújyāya || 18||



18. Du Soma stehst uns bei der Gewinnung der Sonne, der Speisegenüsse, der Nachkommenschaft und der eigenen Leiber bei. Wir erküren dich zur Freundschaft, wir erküren dich zur Bundesgenossenschaft.



ágna ā́yūṃṣi pavasa ā́ suvórjamíṣaṃ ca naḥ |
āré bādʰasva ducʰúnām || 19||



19. O Agni, du läuterst uns Lebenskraft zu; weise uns Stärkung und Labung zu! Halte das Unheil weit ab!



agnírṛ́ṣiḥ pávamānaḥ pā́ñcajanyaḥ puróhitaḥ |
támīmahe mahāgayám || 20||



20. Der sich läuternde Soma ist Agni, der Rishi, der über die fünf Völker gesetzte Vormund. Ihn bitten wir um großen Hausstand.



ágne pávasva svápā asmé várcaḥ suvī́ryam |
dádʰadrayíṃ máyi póṣam || 21||



21. O Agni, du der Guteswirker, läutere uns Ansehen und die Meisterschaft herbei, mir Reichtum und Zuwachs bringend!



pávamāno áti srídʰo'bʰyàrṣati suṣṭutím |
sū́ro ná viśvádarśataḥ || 22||



22. Sich läuternd fließt er über alle Fehler hinweg zu einem schönen Loblied, wie die Sonne allen sichtbar.



sá marmṛjāná āyúbʰiḥ práyasvānpráyase hitáḥ |
índurátyo vicakṣaṇáḥ || 23||



23. Von den Ayu's geputzt, einen Schmaus bietend, zum Schmause der Götter bestimmt ist der klarsehende Saft, der Renner.



pávamāna ṛtáṃ bṛhácʰukráṃ jyótirajījanat |
kṛṣṇā́ támāṃsi jáṅgʰanat || 24||



24. Pavamana hat das hohe Gesetz, das helle Licht erschaffen, die schwarze Finsternis vertreibend.



pávamānasya jáṅgʰnato háreścandrā́ asṛkṣata |
jīrā́ ajiráśociṣaḥ || 25||



25. Des Pavamana, des die Finsternis vertreibenden goldgelben Falben, des Flammen-schießenden schimmernde, rasche Güsse sind losgelassen.



pávamāno ratʰī́tamaḥ śubʰrébʰiḥ śubʰráśastamaḥ |
háriścandro marúdgaṇaḥ || 26||



26. Pavamana ist der beste Wagenfahrer, über die anderen Schönen als der Schönste gepriesen, der Goldschimmernde, dessen Gefolge die Marut sind.



pávamāno vyàśnavadraśmíbʰirvājasā́tamaḥ |
dádʰatstotré suvī́ryam || 27||



27. Pavamana möge mit seinen Strahlen durchdringen, der am meisten Siegespreise gewinnt, der dem Sänger die Meisterschaft verleiht.



prá suvāná índurakṣāḥ pavítramátyavyáyam |
punāná índuríndramā́ || 28||



28. Ausgepreßt ist der Saft hervorgeflossen über die Seihe aus Schafwolle; sich läuternd gelangt der Saft zu Indra.



eṣá sómo ádʰi tvací gávāṃ krīḷatyádribʰiḥ |
índraṃ mádāya jóhuvat || 29||



29. Dieser Soma spielt mit den Steinen auf der Kuhhaut, den Indra zum Rausche laut ladend.



yásya te dyumnávatpáyaḥ pávamānā́bʰṛtaṃ diváḥ |
téna no mṛḷa jīváse || 30||



30. Du Pavamana, dessen glänzende Milch vom Himmel gebracht wurde, begnade uns damit zum Leben!






Sūkta 9.67 

tváṃ somāsi dʰārayúrmandrá ójiṣṭʰo adʰvaré |
pávasva maṃhayádrayiḥ || 1||



1. Du, Soma, bist der hervorsprudelnde, erfreuende, der stärkste Trank bei dem Opfer. Läutere dich, die Reichtümer austeilend!



tváṃ sutó nṛmā́dano dadʰanvā́nmatsaríntamaḥ |
índrāya sūrírándʰasā || 2||



2. Ausgepreßt bist du männerberauschend geflossen, am meisten berauschend, für Indra mit deinem Tranke freigebig.



tváṃ suṣvāṇó ádribʰirabʰyàrṣa kánikradat |
dyumántaṃ śúṣmamuttamám || 3||



3. Mit den Steinen ausgeschlagen rinne du brüllend zu glänzendem höchsten Ungestüm!



índurhinvānó arṣati tiró vā́rāṇyavyáyā |
hárirvā́jamacikradat || 4||



4. Der Saft rinnt zur Eile getrieben über die Schafhaare, der Falbe wieherte nach dem Siegerpreis.



índo vyávyamarṣasi ví śrávāṃsi ví saúbʰagā |
ví vā́jānsoma gómataḥ || 5||



5. O Saft, du rinnst durch die Schafwolle, du strömst Ruhm, Glücksgüter, Gewinne von Kühen aus, o Soma.



ā́ na indo śatagvínaṃ rayíṃ gómantamaśvínam |
bʰárā soma sahasríṇam || 6||



6. Bring uns, o Saft, hundertfältigen Reichtum an Rindern und Rossen, tausendfältigen, o Soma!



pávamānāsa índavastiráḥ pavítramāśávaḥ |
índraṃ yā́mebʰirāśata || 7||



7. Die Säfte, die durch die Seihe hindurch sich läutern, die Renner sind auf ihren Fahrten zu Indra gelangt.



kakuháḥ somyó rása índuríndrāya pūrvyáḥ |
āyúḥ pavata āyáve || 8||



8. Indu, der hervorragende somische Saft, läutert sich zuerst für Indra, der Lebenskräftige für den Lebenskräftigen.



hinvánti sū́ramúsrayaḥ pávamānaṃ madʰuścútam |
abʰí girā́ sámasvaran || 9||



9. Die morgendlichen Gesänge bringen die Sonne in Bewegung, den von Süßigkeit überfließenden Pavamana; sie haben ihm mit Lobesworten im Chore zugesungen.



avitā́ no ajā́śvaḥ pūṣā́ yā́maniyāmani |
ā́ bʰakṣatkanyā̀su naḥ || 10||



10. Unser Gönner ist Pusan, der auf jeder Ausfahrt Böcke als Rosse hat. Er verhelfe uns zu Jungfrauen.



ayáṃ sómaḥ kapardíne gʰṛtáṃ ná pavate mádʰu |
ā́ bʰakṣatkanyā̀su naḥ || 11||



11. Dieser Soma wird für den Haarschneckenträger süß wie Schmalz geläutert. Er verhelfe uns zu Jungfrauen.



ayáṃ ta āgʰṛṇe sutó gʰṛtáṃ ná pavate śúci |
ā́ bʰakṣatkanyā̀su naḥ || 12||



12. Dieser für dich ausgepreßte Soma, o ........., wird rein wie Schmalz geläutert. Er verhelfe uns zu Jungfrauen.



vācó jantúḥ kavīnā́ṃ pávasva soma dʰā́rayā |
devéṣu ratnadʰā́ asi || 13||



13. Als Kind der Rede der Seher läutere dich, Soma, im Strome; du bist den Göttern der Kleinodbringer.



ā́ kaláśeṣu dʰāvati śyenó várma ví gāhate |
abʰí dróṇā kánikradat || 14||



14. In die Krüge eilt der Falke; er taucht in seinen Panzer unter. Brüllend geht er auf die Holzgefäße los.



pári prá soma te rásó'sarji kaláśe sutáḥ |
śyenó ná taktó arṣati || 15||



15. Dein ausgepreßter Saft, o Soma, ward in den Krug übergegossen; er schießt dahin wie der Falke im Fluge.



pávasva soma mandáyanníndrāya mádʰumattamaḥ || 16||



16. Läutere dich, o Soma, berauschend, als Süßester für Indra!



ásṛgrandevávītaye vājayánto rátʰā iva || 17||



17. Wie die um den Preis laufenden Wagen sind sie losgelassen worden zur Götterladung.



té sutā́so madíntamāḥ śukrā́ vāyúmasṛkṣata || 18||



18. Die ausgepreßten berauschendsten Geklärten haben den Vayu losgelassen.



grā́vṇā tunnó abʰíṣṭutaḥ pavítraṃ soma gacʰasi |
dádʰatstotré suvī́ryam || 19||



19. Mit dem Preßstein zerstoßen gehst du, Soma, besungen in die Seihe, dem Sänger die Meisterschaft bringend.



eṣá tunnó abʰíṣṭutaḥ pavítramáti gāhate |
rakṣohā́ vā́ramavyáyam || 20||



20. Dieser taucht mit Lobgesang zerstoßen unten durch die Seihe hindurch, durch das Schafhaar, die Unholde tötend.



yádánti yácca dūraké bʰayáṃ vindáti mā́mihá |
pávamāna ví tájjahi || 21||



21. Eine Gefahr, die nah oder fern mich hier trifft, die vertreibe, o Pavamana!



pávamānaḥ só adyá naḥ pavítreṇa vícarṣaṇiḥ |
yáḥ potā́ sá punātu naḥ || 22||



22. Dieser Pavamana, der Ausgezeichnete, der selbst ein Läuterer ist, soll uns heute mit der Seihe läutern.



yátte pavítramarcíṣyágne vítatamantárā́ |
bráhma téna punīhi naḥ || 23||



23. Die Seihe, die in deiner Flamme, o Agni, ausgespannt ist, mit der läutere unsere feierliche Rede!



yátte pavítramarcivádágne téna punīhi naḥ |
brahmasavaíḥ punīhi naḥ || 24||



24. Was deine flammende Seihe ist, o Agni, mit der läutere uns, durch Eingebung feierlicher Worte läutere uns!



ubʰā́bʰyāṃ deva savitaḥ pavítreṇa savéna ca |
mā́ṃ punīhi viśvátaḥ || 25||



25. Mit beiden, o Gott Savitri, mit der Seihe und der Eingebung läutere mich ganz!



tribʰíṣṭváṃ deva savitarvárṣiṣṭʰaiḥ soma dʰā́mabʰiḥ |
ágne dákṣaiḥ punīhi naḥ || 26||



26. Mit dreien läutere du uns, Gott Savitri, mit deinen höchsten Formen, o Soma, mit deinen Wirkenskräften läutere du uns, Agni!



punántu mā́ṃ devajanā́ḥ punántu vásavo dʰiyā́ |
víśve devāḥ punītá mā jā́tavedaḥ punīhí mā || 27||



27. Es sollen mich die Götterscharen läutern, es sollen die Vasu's mit Verständnis läutern! Ihr Götter alle, läutert mich; o Jatavedas, läutere mich!



prá pyāyasva prá syandasva sóma víśvebʰiraṃśúbʰiḥ |
devébʰya uttamáṃ havíḥ || 28||



28. Schwill an, fließe hervor, Soma, aus allen Stengeln, als das beste Opfer für die Götter!



úpa priyáṃ pánipnataṃ yúvānamāhutīvṛ́dʰam |
áganma bíbʰrato námaḥ || 29||



29. Zu dem lieben opfergestärkten Jüngling, der viel Geschrei macht, sind wir Huldigung bringend gekommen.



alā́yyasya paraśúrnanāśa támā́ pavasva deva soma |
ākʰúṃ cidevá deva soma || 30||



30. Die Axt des Alayya ist verschwunden; die läutere her, Gott Soma, die wie ein Maulwurf versteckte, Gott Soma!



yáḥ pāvamānī́radʰyétyṛ́ṣibʰiḥ sámbʰṛtaṃ rásam |
sárvaṃ sá pūtámaśnāti svaditáṃ mātaríśvanā || 31||



31. Wer die Pavamaniverse auswendig weiß, den von den Rishi's zusammengetragenen Seim, der genießt lauter Reines, von Matarisvan schmackhaft Gemachtes.



pāvamānī́ryó adʰyétyṛ́ṣibʰiḥ sámbʰṛtaṃ rásam |
tásmai sárasvatī duhe kṣīráṃ sarpírmádʰūdakám || 32||



32. Wer die Pavamaniverse auswendig weiß, den von den Rishi's zusammengetragenen Seim, dem milcht Sarasvati Milch, Butter, Honig, Wasser.






Sūkta 9.68 

prá devámácʰā mádʰumanta índavó'siṣyadanta gā́va ā́ ná dʰenávaḥ |
barhiṣádo vacanā́vanta ū́dʰabʰiḥ parisrútamusríyā nirṇíjaṃ dʰire || 1||



1. Dem Gott sind die süßen Säfte zugeteilt wie die Milchkühe zu ihrem Kalbe. Auf dem Barhis sitzend, redelustig, mit vollen Eutern, haben sie die Milch der Kühe zu ihrem umflutenden Festkleid gemacht.



sá róruvadabʰí pū́rvā acikradadupārúhaḥ śratʰáyansvādate háriḥ |
tiráḥ pavítraṃ pariyánnurú jráyo ní śáryāṇi dadʰate devá ā́ váram || 2||



2. Laut brüllte er auf die vorausgehenden Kühe los. Wenn er die Zweige auflöst, wird der Goldgelbe schmackhaft. Durch die Seihe in breitem Strome umlaufend legt der Gott seine Stacheln nach Wunsch ab.



ví yó mamé yamyā̀ saṃyatī́ mádaḥ sākaṃvṛ́dʰā páyasā pinvadákṣitā |
mahī́ apāré rájasī vivévidadabʰivrájannákṣitaṃ pā́ja ā́ dade || 3||



3. Der Rauschtrank, der die sich vereinigenden Zwillingsschwestern durchmessen hat, er läßt die beiden zusammen Aufgewachsenen von unverwüstlicher Milch quellen. Der die beiden großen endlosen Welten genau kennt, er nimmt bei seinem Kommen seine unverwüstliche Erscheinungsform an.



sá mātárā vicáranvājáyannapáḥ prá médʰiraḥ svadʰáyā pinvate padám |
aṃśúryávena pipiśe yató nṛ́bʰiḥ sáṃ jāmíbʰirnásate rákṣate śíraḥ || 4||



4. Seine beiden Mütter durchlaufend, die Gewässer anspornend macht der Weise aus eigenem Antrieb seine Stätte überquellen. Der Stengel wird mit Gerstenkörnern gefärbt, von den Herren gezügelt. Während er den Schwestern beiwohnt, schützt er sein Haupt.



sáṃ dákṣeṇa mánasā jāyate kavírṛtásya gárbʰo níhito yamā́ paráḥ |
yū́nā ha sántā pratʰamáṃ ví jajñaturgúhā hitáṃ jánima némamúdyatam || 5||



5. Der Seher wird gleich mit dem rechten Verstand geboren. Das Kind der Wahrheit war vor den Zwillingen verborgen. Als Jüngling haben sie ihn zuerst ausfindig gemacht. Verborgen ist seine eine Geburt, die andere ist, wenn er dargebracht wird.



mandrásya rūpáṃ vividurmanīṣíṇaḥ śyenó yádándʰo ábʰaratparāvátaḥ |
táṃ marjayanta suvṛ́dʰaṃ nadī́ṣvā́m̐ uśántamaṃśúṃ pariyántamṛgmíyam || 6||



6. Die Denker entdeckten die Form des erfreuenden Soma, als der Falke die Somapflanze aus der Ferne brachte. Sie reinigten den in den Strömen groß gewordenen, den verlangenden Stengel, den im Wasser kreisenden, preislichen.



tvā́ṃ mṛjanti dáśa yóṣaṇaḥ sutáṃ sóma ṛ́ṣibʰirmatíbʰirdʰītíbʰirhitám |
ávyo vā́rebʰirutá deváhūtibʰirnṛ́bʰiryató vā́jamā́ darṣi sātáye || 7||



7. Dich reinigen die zehn Frauen, wenn du ausgepreßt bist, o Soma, und von den Rishi's mit Gebeten, mit Dichtungen zur Eile getrieben wirst, durch die Schafhaare und unter Götteranrufungen. Von den Herren gezügelt, schlag uns Lohn heraus zum Gewinne!



pariprayántaṃ vayyàṃ suṣaṃsádaṃ sómaṃ manīṣā́ abʰyànūṣata stúbʰaḥ |
yó dʰā́rayā mádʰumām̐ ūrmíṇā divá íyarti vā́caṃ rayiṣā́ḷámartyaḥ || 8||



8. Dem im Wasser kreisenden, einem zweiten Vayya, dem in guter Gesellschaft befindlichen Soma tönten die Gebete, die Gesänge entgegen, der süß im Strome mit seiner Woge des Himmels Stimme aussendet, Schätze ersiegend, der Unsterbliche.



ayáṃ divá iyarti víśvamā́ rájaḥ sómaḥ punānáḥ kaláśeṣu sīdati |
adbʰírgóbʰirmṛjyate ádribʰiḥ sutáḥ punāná índurvárivo vidatpriyám || 9||



9. Dieser entsendet die Stimme des Himmels in den ganzen Raum; sich läuternd setzt sich Soma in den Krügen. Mit Wasser und Milch wird er geputzt, wenn er mit Steinen ausgepreßt ist. Sich läuternd möge der Saft den beliebten Ausweg finden.



evā́ naḥ soma pariṣicyámāno váyo dádʰaccitrátamaṃ pavasva |
adveṣé dyā́vāpṛtʰivī́ huvema dévā dʰattá rayímasmé suvī́ram || 10||



10. So läutere dich, Soma, während du aufgegossen wirst, uns wunderbarste Kraft verleihend! Himmel und Erde, die ohne Feindschaft sind, wollen wir rufen. Ihr Götter, bringt uns einen Schatz von Meistern!






Sūkta 9.69 

íṣurná dʰánvanpráti dʰīyate matírvatsó ná mātúrúpa sarjyū́dʰani |
urúdʰāreva duhe ágra āyatyásya vratéṣvápi sóma iṣyate || 1||



1. Wie ein Pfeil auf den Bogen wird das Gedicht aufgelegt. Er ward losgelassen wie das Kalb zum Euter der Mutter. Wie eine in breitem Strahle milchende Kuh, die zuerst kommt, wird er gemolken. Zu den Werken dieses ist der Soma erwünscht.



úpo matíḥ pṛcyáte sicyáte mádʰu mandrā́janī codate antárāsáni |
pávamānaḥ saṃtaníḥ pragʰnatā́miva mádʰumāndrapsáḥ pári vā́ramarṣati || 2||



2. Während die Dichtung befruchtet wird, wird der Süßtrank eingegossen. Die wohlklingende Peitsche wird im Munde scharf gemacht. Der sich läuternde Soma gleicht dem taktmäßigen Tone der Trommelschläger. Der süße Tropfen umkreist die Haarseihe.



ávye vadʰūyúḥ pavate pári tvací śratʰnīté naptī́ráditerṛtáṃ yaté |
hárirakrānyajatáḥ saṃyató mádo nṛmṇā́ śíśāno mahiṣó ná śobʰate || 3||



3. Der Weiberlüsterne läutert sich in der Wollseihe auf dem Felle. Der Aditi Enkelin löste ihr Gewand für ihn, der den rechten Weg geht. Der Falbe wieherte, festgezügelt, der opferwürdige Rauschtrank. Seine Kräfte schärfend wie ein Büffel nimmt er sich stattlich aus.



ukṣā́ mimāti práti yanti dʰenávo devásya devī́rúpa yanti niṣkṛtám |
átyakramīdárjunaṃ vā́ramavyáyamátkaṃ ná niktáṃ pári sómo avyata || 4||



4. Es brüllt der Stier, die Kühe kommen entgegen; die Göttlichen kommen zum Treffort des Gottes. Er hat das weißfarbige Schafhaar überschritten. Soma hat sich wie ein frischgewaschenes Gewand in die Milch gehüllt.



ámṛktena rúśatā vā́sasā hárirámartyo nirṇijānáḥ pári vyata |
diváspṛṣṭʰáṃ barháṇā nirṇíje kṛtopastáraṇaṃ camvòrnabʰasmáyam || 5||



5. Mit neuem weißen Kleide hat sich der unsterbliche Falbe umhüllt, wenn er reingewaschen wird. Des Himmels Rücken macht er sich im Überschwang zum Festgewand, in den beiden Camu's eine aus Wolken bestehende Unterlage.



sū́ryasyeva raśmáyo drāvayitnávo matsarā́saḥ prasúpaḥ sākámīrate |
tántuṃ tatáṃ pári sárgāsa āśávo néndrādṛté pavate dʰā́ma kíṃ caná || 6||



6. Gleich den Sonnenstrahlen, die die Schläfer auf die Beine bringen, kommen die berauschenden Säfte auf einmal hervor. Die raschen Güsse umkreisen den ausge-spannten Faden. Ohne Indra läutert sich kein Ding.



síndʰoriva pravaṇé nimná āśávo vṛ́ṣacyutā mádāso gātúmāśata |
śáṃ no niveśé dvipáde cátuṣpade'smé vā́jāḥ soma tiṣṭʰantu kṛṣṭáyaḥ || 7||



7. Wie im Gefäll des Stromes die Gewässer abwärts, so haben die raschen Rauschtränke, von den Bullen geschüttelt, ihren Weg genommen. Heil sei unseren Zwei- und Vierfüßlern bei ihrer Heimkehr! Auf unserer Seite sollen die Siegerpreise, die Völker stehen, o Soma!



ā́ naḥ pavasva vásumaddʰíraṇyavadáśvāvadgómadyávamatsuvī́ryam |
yūyáṃ hí soma pitáro máma stʰána divó mūrdʰā́naḥ prástʰitā vayaskṛ́taḥ || 8||



8. Läutere uns Besitz von Gut, Gold, Rossen, Rindern, von Korn und die Meisterschaft zu, denn ihr, o Soma, seid meine Väter, als die Häupter des Himmels erhoben, Kraft verleihend!



eté sómāḥ pávamānāsa índraṃ rátʰā iva prá yayuḥ sātímácʰa |
sutā́ḥ pavítramáti yantyávyaṃ hitvī́ vavríṃ haríto vṛṣṭímácʰa || 9||



9. Diese sich läuternden Soma's sind zu Indra wie die Wagen zum Siegesgewinn ausgezogen. Ausgepreßt gehen sie über die Seihe aus Schafwolle, indem sie ihre Hülle zurücklassen, zum Regen, die falben Stuten.



índavíndrāya bṛhaté pavasva sumṛḷīkó anavadyó riśā́dāḥ |
bʰárā candrā́ṇi gṛṇaté vásūni devaírdyāvāpṛtʰivī prā́vataṃ naḥ || 10||



10. O Saft! Läutere dich für den hohen Indra, mildtätig, untadelhaft, herrenstolz! Bringe blinkende Schätze dem Lobsänger! Himmel und Erde, mit den Göttern helfet uns weiter!






Sūkta 9.70 

trírasmai saptá dʰenávo duduhre satyā́māśíraṃ pūrvyé vyomani |
catvā́ryanyā́ bʰúvanāni nirṇíje cā́rūṇi cakre yádṛtaírávardʰata || 1||



1. Dreimal sieben Kühe gaben für ihn die echte Mischmilch im ersten Himmelsraum. Vier andere schöne Wesen machte er sich zum Festgewand, als er nach den Regeln groß wurde.



sá bʰíkṣamāṇo amṛ́tasya cā́ruṇa ubʰé dyā́vā kā́vyenā ví śaśratʰe |
téjiṣṭʰā apó maṃhánā pári vyata yádī devásya śrávasā sádo vidúḥ || 2||



2. Um den schönen Göttertrank bittend hat er mit Seherweisheit beide, Himmel und Erde, von einander gelöst. In die scharf wirkenden Wasser hüllt er sich bereitwillig, wenn sie durch des Gottes Ruhm seinen Sitz in Erfahrung bringen.



té asya santu ketávó'mṛtyavó'dābʰyāso janúṣī ubʰé ánu |
yébʰirnṛmṇā́ ca devyā̀ ca punatá ā́dídrā́jānaṃ manánā agṛbʰṇata || 3||



3. Diese seine Lichtstrahlen, die unsterblichen, untrüglichen sollen zu beiden Geschlechtern dringen, durch die die Menschenkräfte und die göttlichen Kräfte geläutert werden. Dann erst haben die Nachsinnenden den König in ihren Besitz bekommen.



sá mṛjyámāno daśábʰiḥ sukármabʰiḥ prá madʰyamā́su mātṛ́ṣu pramé sácā |
vratā́ni pānó amṛ́tasya cā́ruṇa ubʰé nṛcákṣā ánu paśyate víśau || 4||



4. Von den zehn geschickten Fingern geputzt fließt er, um unter den mittleren Müttern als Richtschnur zu dienen. Die Satzungen des schönen Göttertranks hütend überschaut er mit Herrscheraugen beide Stämme.



sá marmṛjāná indriyā́ya dʰā́yasa óbʰé antā́ ródasī harṣate hitáḥ |
vṛ́ṣā śúṣmeṇa bādʰate ví durmatī́rādédiśānaḥ śaryahéva śurúdʰaḥ || 5||



5. Geputzt, um die indrische Kraft zu laben, wird er kampflustig, zwischen beiden Welten angespornt. Der Bulle vertreibt mit Wut die Feindseligen, wie ein Pfeilkämpfer auf die Gewinne abzielend.



sá mātárā ná dádṛśāna usríyo nā́nadadeti marútāmiva svanáḥ |
jānánnṛtáṃ pratʰamáṃ yátsvàrṇaraṃ práśastaye kámavṛṇīta sukrátuḥ || 6||



6. Er geht wie ein Stier ausschauend nach den beiden Müttern, brüllend wie das Rauschen der Marut. Da er weiß, welches der erste rechte Weg ist, hat er sich Svarnara für sein Lob erwählt, der Einsichtsvolle.



ruváti bʰīmó vṛṣabʰástaviṣyáyā śṛ́ṅge śíśāno háriṇī vicakṣaṇáḥ |
ā́ yóniṃ sómaḥ súkṛtaṃ ní ṣīdati gavyáyī tvágbʰavati nirṇígavyáyī || 7||



7. Es brüllt der furchtbare Bulle im Gefühl seiner Stärke, die goldenen Hörner wetzend, der Weitschauende. Soma setzt sich in den wohlbereiteten Schoß nieder. Vom Rind ist das Fell, vom Schaf sein neues Kleid.



śúciḥ punānástanvàmarepásamávye hárirnyàdʰāviṣṭa sā́navi |
júṣṭo mitrā́ya váruṇāya vāyáve tridʰā́tu mádʰu kriyate sukármabʰiḥ || 8||



8. Klar seinen makellosen Leib läuternd ist der Falbe jetzt auf den Schafrücken abgeflossen, dem Mitra, Varuna, Vayu willkommen. Von den Geschickten wird der Süßtrank aus drei Bestandteilen bereitet.



pávasva soma devávītaye vṛ́ṣéndrasya hā́rdi somadʰā́namā́ viśa |
purā́ no bādʰā́dduritā́ti pāraya kṣetravíddʰí díśa ā́hā vipṛcʰaté || 9||



9. Läutere dich zur Götterladung, o Soma, du der Bulle! Zieh ein in das Herz des Indra, das den Soma faßt! Bring uns über die Fährlichkeiten hinweg, bevor wir in Bedrängnis kommen; denn ein Ortskundiger gibt dem ihn Befragenden die Richtung an.



hitó ná sáptirabʰí vā́jamarṣéndrasyendo jaṭʰáramā́ pavasva |
nāvā́ ná síndʰumáti parṣi vidvā́ñcʰū́ro ná yúdʰyannáva no nidá spaḥ || 10||



10. Laufe wie das angetriebene Gespann nach dem Siegerpreis; fließe geläutert in des Indra Bauch, o Saft! Wie mit dem Schiff über einen Strom bring uns kundig hinüber; wie ein Tapferer kämpfend erlöse uns vom Tadel!






Sūkta 9.71 

ā́ dákṣiṇā sṛjyate śuṣmyā̀sádaṃ véti druhó rakṣásaḥ pāti jā́gṛviḥ |
háriropaśáṃ kṛṇute nábʰaspáya upastíre camvòrbráhma nirṇíje || 1||



1. Er ward mit der Daksina losgelassen, der Ungestüme, um sich zu setzen. Er verfolgt die Tückebolde, schützt vor dem Unhold, der Wachsame. Der Falbe macht in beiden Camu's Wolke und Milch zum Kopfputz, zur Unterlage, das feierliche Wort zum Festkleid.



prá kṛṣṭihéva śūṣá eti róruvadasuryàṃ varṇaṃ ní riṇīte asya tám |
jáhāti vavríṃ pitúreti niṣkṛtámupaprútaṃ kṛṇute nirṇíjaṃ tánā || 2||



2. Mutig wie ein Völkertöter geht er brüllend; er legt diese seine asurische Farbe ab. Indem er seine Hülle verläßt, kommt er als Speise an seinen Bestimmungsort. Er macht die obenauf schwimmende Milch in unterbrochenem Gusse zu seinem Festgewand.



ádribʰiḥ sutáḥ pavate gábʰastyorvṛṣāyáte nábʰasā vépate matī́ |
sá modate násate sā́dʰate girā́ nenikté apsú yájate párīmaṇi || 3||



3. Er läutert sich, zwischen den Händen mit Steinen ausgepreßt, durch die Regenwolke wird er wie ein Bulle, durch die Dichtung wird er beredt. Er frohlockt über die Lobrede, stimmt in sie ein, gerät gut durch sie; er wird im Wasser rein gewaschen, voll verehrt.



pári dyukṣáṃ sáhasaḥ parvatāvṛ́dʰaṃ mádʰvaḥ siñcanti harmyásya sakṣáṇim |
ā́ yásmingā́vaḥ suhutā́da ū́dʰani mūrdʰáñcʰrīṇántyagriyáṃ várīmabʰiḥ || 4||



4. Den himmlischen Sohn der Kraft, der auf dem Berge gewachsen ist, den Bezwinger des festen Hauses begießen die Süßen, auf dessen Haupt für den nur gute Opfer genießenden Indra die Kühe die vorzüglichste Milch in ihrem Euter in breiten Strömen beimischen.



sámī rátʰaṃ ná bʰuríjoraheṣata dáśa svásāro áditerupástʰa ā́ |
jígādúpa jrayati górapīcyàṃ padáṃ yádasya matútʰā ájījanan || 5||



5. Ihn haben wie einen Wagen die zehn Schwestern der beiden Arme im Schoße der Aditi zustande gebracht. Er kommt herbei, er stürzt sich auf das Geheimnis der Kuh, wenn die Andächtigen seine Stätte bereitet haben.



śyenó ná yóniṃ sádanaṃ dʰiyā́ kṛtáṃ hiraṇyáyamāsádaṃ devá éṣati |
é riṇanti barhíṣi priyáṃ girā́śvo ná devā́m̐ ápyeti yajñíyaḥ || 6||



6. Der Gott strebt nach seinem goldigen, mit Kunst bereiteten Sitz, um sich hinzusetzen wie ein Falke in sein Nest. Sie lassen den Beliebten auf dem Barhis unter Lobrede laufen; wie ein Roß geht der Opferwürdige zu den Göttern.



párā vyàkto aruṣó diváḥ kavírvṛ́ṣā tripṛṣṭʰó anaviṣṭa gā́ abʰí |
sahásraṇītiryátiḥ parāyátī rebʰó ná pūrvī́ruṣáso ví rājati || 7||



7. In seinem Aufputz zieht der rötliche Seher des Himmels aus. Der Bulle mit den drei Rücken hat nach den Kühen gebrüllt. Tausend Wege kennend, lenkend, abseits lenkend, waltet er viele Morgen seines Amts wie ein Barde.



tveṣáṃ rūpáṃ kṛṇute várṇo asya sá yátrā́śayatsámṛtā sédʰati sridʰáḥ |
apsā́ yāti svadʰáyā daívyaṃ jánaṃ sáṃ suṣṭutī́ násate sáṃ góagrayā || 8||



8. Er nimmt ein funkelndes Aussehen an; dies ist seine Farbe. Wo er im Zusammenstoß erlag, beseitigt er die Schäden. Das Wasser gewinnend geht er aus eigenem Antrieb zu dem göttlichen Volke; er stimmt ein in den Lobgesang, in das Gebet, dem die Milchtränke vorangehen.



ukṣéva yūtʰā́ pariyánnarāvīdádʰi tvíṣīradʰita sū́ryasya |
divyáḥ suparṇó'va cakṣata kṣā́ṃ sómaḥ pári krátunā paśyate jā́ḥ || 9||



9. Wie ein Stier, der die Herden umwandelt, hat er gebrüllt; die funkelnden Strahlen der Sonne hat er angenommen. Der himmlische Vogel sieht auf die Erde herab; Soma überschaut mit Überlegung die Geschöpfe.






Sūkta 9.72 

háriṃ mṛjantyaruṣó ná yujyate sáṃ dʰenúbʰiḥ kaláśe sómo ajyate |
údvā́camīráyati hinváte matī́ puruṣṭutásya káti citparipríyaḥ || 1||



1. Sie putzen den Falben; wie ein rötliches Roß wird er geschirrt. In dem Kruge wird Soma mit den Milchkühen zusammengegeben. Während er die Rede hervortreibt, spornen sie ihn durch die Dichtung an, des Vielgepriesenen gute Freunde, so viele ihrer sind.



sākáṃ vadanti bahávo manīṣíṇa índrasya sómaṃ jaṭʰáre yádāduhúḥ |
yádī mṛjánti súgabʰastayo náraḥ sánīḷābʰirdaśábʰiḥ kā́myaṃ mádʰu || 2||



2. Viele Sinnreiche reden vereint, wenn sie den Soma in des Indra Bauch melken. Wenn ihn die Männer mit geschickten Händen putzen, mit den zehn verschwisterten Fingern den begehrenswerten Süßtrank.



áramamāṇo átyeti gā́ abʰí sū́ryasya priyáṃ duhitústiró rávam |
ánvasmai jóṣamabʰaradvinaṃgṛsáḥ sáṃ dvayī́bʰiḥ svásṛbʰiḥ kṣeti jāmíbʰiḥ || 3||



3. Ohne zu rasten geht er durch die Seihe auf die Kühe los; er übertönt den lieben Schall von Surya's Tochter. Den Arm steckte sie ihm nach Lust hinein; den beiderseitigen verwandten Schwestern wohnt er bei.



nṛ́dʰūto ádriṣuto barhíṣi priyáḥ pátirgávāṃ pradíva índurṛtvíyaḥ |
púraṃdʰivānmánuṣo yajñasā́dʰanaḥ śúcirdʰiyā́ pavate sóma indra te || 4||



4. Auf dem Barhis von Männern durchgeschüttelt, mit Steinen ausgeschlagen, seit Alters der beliebte Gemahl der Kühe, der die Zeiten einhaltende Somasaft, von der Wunscherfüllung begleitet, des Menschen Opfer ausrichtend, wird der reine Soma mit Kunst für dich, Indra, geläutert.



nṛ́bāhúbʰyāṃ coditó dʰā́rayā sutò'nuṣvadʰáṃ pavate sóma indra te |
ā́prāḥ krátūnsámajairadʰvaré matī́rvérná druṣáccamvòrā́sadaddʰáriḥ || 5||



5. Von den Männerarmen zur Eile getrieben, in Strömen ausgepreßt, läutert sich Soma für dich, Indra, aus eigenem Antrieb. Er hat unsere Gedanken erfüllt, im Gottesdienst das Denken ganz eingenommen. Wie ein Vogel, der sich auf das Holz, den Baum setzt, hat sich der Falbe in die beiden Camugefäße gesetzt.



aṃśúṃ duhanti stanáyantamákṣitaṃ kavíṃ kaváyo'páso manīṣíṇaḥ |
sámī gā́vo matáyo yanti saṃyáta ṛtásya yónā sádane punarbʰúvaḥ || 6||



6. Sie melken den donnernden unversieglichen Stengel, die Seher den Seher, die Werkkundigen, Nachsinnenden. Zu ihnen kommen vollzählig die Milchkühe, die frommen Gedanken, an der Wiege, am Sitze der Wahrheit immer aufs neue.



nā́bʰā pṛtʰivyā́ dʰarúṇo mahó divò'pā́mūrmaú síndʰuṣvantárukṣitáḥ |
índrasya vájro vṛṣabʰó vibʰū́vasuḥ sómo hṛdé pavate cā́ru matsaráḥ || 7||



7. Im Nabel der Erde ward der Träger des großen Himmels im Gewoge der Gewässer, in den Flüssen benetzt, des Indra Keule, der schatzreiche Bulle, der Soma läutert sich angenehm für das Herz, der Berauschende.



sá tū́ pavasva pári pā́rtʰivaṃ rája stotré śíkṣannādʰūnvaté ca sukrato |
mā́ no nírbʰāgvásunaḥ sādanaspṛ́śo rayíṃ piśáṅgaṃ bahuláṃ vasīmahi || 8||



8. Läutere dich doch, den irdischen Raum umkreisend, um dem Sänger und dem Umschüttler einen Dienst zu erweisen, du Einsichtiger! Schließe uns nicht von dem Gute aus, das die Wohnung erreicht! Wir möchten uns mit vielem goldigem Reichtum umgeben.



ā́ tū́ na indo śatádātváśvyaṃ sahásradātu paśumáddʰíraṇyavat |
úpa māsva bṛhatī́ revátīríṣó'dʰi stotrásya pavamāna no gahi || 9||



9. Bring uns doch, o Saft, nach Hunderten zählenden Besitz von Rossen, nach Tausenden zählenden Besitz von Vieh und Gold! Teile uns große, reiche Tafelfreuden zu! Gedenke unseres Preisliedes, o Pavamana!






Sūkta 9.73 

srákve drapsásya dʰámataḥ sámasvarannṛtásya yónā sámaranta nā́bʰayaḥ |
trī́nsá mūrdʰnó ásuraścakra ārábʰe satyásya nā́vaḥ sukṛ́tamapīparan || 1||



1. Im Gebiß der Steine brausten zusammen die Töne des blasenden Tropfens; an der Wiege der Opferordnung haben die Geschlechter einen Bund geschlossen. Drei Häupter nahm der Asura an, um ihn zu fassen. Die Schiffe der Wahrheit haben den Frommen hinübergesetzt.



samyáksamyáñco mahiṣā́ aheṣata síndʰorūrmā́vádʰi venā́ avīvipan |
mádʰordʰā́rābʰirjanáyanto arkámítpriyā́míndrasya tanvàmavīvṛdʰan || 2||



2. Die Büffel haben ihn insgesamt vereint zur Eile getrieben; auf der Welle des Stromes haben ihn die Seher beredt gemacht. Durch die Ströme der Süßigkeit seinen Lobgesang hervorbringend haben sie Indra's lieben Leib gestärkt.



pavítravantaḥ pári vā́camāsate pitaíṣāṃ pratnó abʰí rakṣati vratám |
maháḥ samudráṃ váruṇastiró dadʰe dʰī́rā ícʰekurdʰarúṇeṣvārábʰam || 3||



3. Die Seihe haltend warten sie der Rede; der alte Vater wacht über ihre Regel. Der große Varuna hat den Ozean verborgen. Nur die Sachkundigen vermochten ihn in seinen Unterlagen zu erfassen.



sahásradʰāré'va té sámasvarandivó nā́ke mádʰujihvā asaścátaḥ |
ásya spáśo ná ní miṣanti bʰū́rṇayaḥ padépade pāśínaḥ santi sétavaḥ || 4||



4. Auf die Seihe mit tausend Abtraufen brausten sie herab, an des Himmels Firmament die Ströme, die die Süßigkeit auf der Zunge tragen. Seine eifrigen Aufpasser schließen nie das Auge; auf Schritt und Tritt sind die Schlingen führenden Feßler da.



pitúrmātúrádʰyā́ yé samásvarannṛcā́ śócantaḥ saṃdáhanto avratā́n |
índradviṣṭāmápa dʰamanti māyáyā tvácamásiknīṃ bʰū́mano diváspári || 5||



5. Die von Vater und Mutter her im Chorgesang erbrausten, in gebundener Rede erglühend, die Gesetzlosen versengend, die blasen durch Zaubermacht die dem Indra verhaßte schwarze Haut von Erde und Himmel fort.



pratnā́nmā́nādádʰyā́ yé samásvarañcʰlókayantrāso rabʰasásya mántavaḥ |
ápānakṣā́so badʰirā́ ahāsata ṛtásya pántʰāṃ ná taranti duṣkṛ́taḥ || 6||



6. Die nach der alten Tonweise den Chorgesang erbrausen ließen, den richtigen Ton einhaltend, die Ersinner der packenden Melodie - Die Blinden und Tauben sind abgefallen; die Stümper legen nicht den Weg der Wahrheit zurück.



sahásradʰāre vítate pavítra ā́ vā́caṃ punanti kaváyo manīṣíṇaḥ |
rudrā́sa eṣāmiṣirā́so adrúha spáśaḥ sváñcaḥ sudṛ́śo nṛcákṣasaḥ || 7||



7. In der ausgespannten Seihe mit tausend Abtraufen läutern nachsinnend die Seher ihre Rede. Die Rudrasöhne sind ihre eifrigen Aufpasser, ohne Falsch, gewandt, schön von Aussehen und mit dem Herrenauge.



ṛtásya gopā́ ná dábʰāya sukrátustrī́ ṣá pavítrā hṛdyàntárā́ dadʰe |
vidvā́nsá víśvā bʰúvanābʰí paśyatyávā́juṣṭānvidʰyati karté avratā́n || 8||



8. Der einsichtsvolle Hüter der Wahrheit ist nicht zu täuschen; er trägt drei Seihen innen im Herzen. Kundig überschaut er alle Wesen; er stößt die mißliebigen Gesetzlosen hinab in die Grube.



ṛtásya tánturvítataḥ pavítra ā́ jihvā́yā ágre váruṇasya māyáyā |
dʰī́rāścittátsamínakṣanta āśatā́trā kartámáva padātyáprabʰuḥ || 9||



9. Der Faden der Wahrheit ist in der Seihe ausgespannt auf der Spitze der Zunge durch die Zaubermacht des Varuna. Auch nur die Sachkundigen, die das zu erreichen suchen, haben es erreicht. Der Unvermögende soll dabei in die Grube abstürzen.






Sūkta 9.74 

śíśurná jātó'va cakradadváne svàryádvājyàruṣáḥ síṣāsati |
divó rétasā sacate payovṛ́dʰā támīmahe sumatī́ śárma saprátʰaḥ || 1||



1. Wie das neugeborene junge Tier brüllt er auf das Holzgefäß herab, wenn der rötliche Preisrenner die Sonne zu gewinnen sucht. Er vereinigt sich mit des Himmels milchreichem Samen. Ihn bitten wir freundlich um seinen ausgedehnten Schirm.



divó yá skambʰó dʰarúṇaḥ svā̀tata ā́pūrṇo aṃśúḥ paryéti viśvátaḥ |
sémé mahī́ ródasī yakṣadāvṛ́tā samīcīné dādʰāra sámíṣaḥ kavíḥ || 2||



2. Der die Stengel tragende schöngerichtete Säule des Himmels ist, und als vollgesogener Stengel rings umkreist, er möge diese beiden großen Welthälften nach dem Herkommen verehren. Er hält das vereinigte Paar und alle Labungen zusammen, der Seher.



máhi psáraḥ súkṛtaṃ somyáṃ mádʰūrvī́ gávyūtiráditerṛtáṃ yaté |
ī́śe yó vṛṣṭéritá usríyo vṛ́ṣāpā́ṃ netā́ yá itáūtirṛgmíyaḥ || 3||



3. Ein Hochgenuß ist die wohlbereitete somische Süßigkeit; sie ist der breite Weg der Aditi für den, welcher den rechten Weg wandelt, Soma, der als Bullenstier von hier aus über den Regen gebeut, der Führer der Gewässer, der auf der Stelle Helfende, Preiswürdige.



ātmanvánnábʰo duhyate gʰṛtáṃ páya ṛtásya nā́bʰiramṛ́taṃ ví jāyate |
samīcīnā́ḥ sudā́navaḥ prīṇanti táṃ náro hitámáva mehanti péravaḥ || 4||



4. Aus der lebendigen Wolke wird Schmalz und Milch gemolken; der Nabel, der Mittelpunkt der Opferordnung, der Göttertrank, wird geboren. Vereint stellen ihn die Gabenschönen zufrieden; den zur Eile Getriebenen pissen die schwellenden Männer herab.



árāvīdaṃśúḥ sácamāna ūrmíṇā devāvyàṃ manuṣe pinvati tvácam |
dádʰāti gárbʰamáditerupástʰa ā́ yéna tokáṃ ca tánayaṃ ca dʰā́mahe || 5||



5. Der Stengel hat gebrüllt, sich mit der Woge vereinend; er schwellt für den Menschen den göttereinladenden Schlauch an. Er legt in der Aditi Schoß den Keim, durch den wir Samen und leibliche Nachkommenschaft erlangen.



sahásradʰāré'va tā́ asaścátastṛtī́ye santu rájasi prajā́vatīḥ |
cátasro nā́bʰo níhitā avó divó havírbʰarantyamṛ́taṃ gʰṛtaścútaḥ || 6||



6. Auf die Seihe mit tausend Abtraufen rinnen diese Ströme herab; im dritten Weltraum müssen sie Nachwuchs haben. Vier Zitzen sind unterhalb des Himmels angebracht. Die Schmalzträufenden tragen den Göttertrank als Opfer.



śvetáṃ rūpáṃ kṛṇute yátsíṣāsati sómo mīḍʰvā́m̐ ásuro veda bʰū́manaḥ |
dʰiyā́ śámī sacate sémabʰí praváddiváskávandʰamáva darṣadudríṇam || 7||



7. Er nimmt weiße Farbe an, wenn er das Ziel gewinnen will. Soma, der belohnende Asura, kennt die ganze Natur. Er ist von der Dichtkunst und dem Werkdienst begleitet; er sucht seine Bahnen auf. Den wasserhaltenden Schlauch des Himmels möge er nach unten aufreißen.



ádʰa śvetáṃ kaláśaṃ góbʰiraktáṃ kā́rṣmannā́ vājyàkramītsasavā́n |
ā́ hinvire mánasā devayántaḥ kakṣī́vate śatáhimāya gónām || 8||



8. Nun ist er in die weiße, mit Milch gefärbte Kufe gegangen, der Preisrenner ist durchs Ziel gegangen, nachdem er für den hundertjährigen Kaksivat hundert Rinder gewonnen hat. - Im Herzen nach dem Gott verlangend sputen sie sich.



adbʰíḥ soma papṛcānásya te rásó'vyo vā́raṃ ví pavamāna dʰāvati |
sá mṛjyámānaḥ kavíbʰirmadintama svádasvéndrāya pavamāna pītáye || 9||



9. Dein Saft, o Soma, wenn du mit Wasser gesättigt bist, läuft durch das Schafhaar, o Pavamana. Von den Weisen sauber gemacht, du Berauschendster, sei schmackhaft zum Trunke für Indra, o Pavamana!






Sūkta 9.75 

abʰí priyā́ṇi pavate cánohito nā́māni yahvó ádʰi yéṣu várdʰate |
ā́ sū́ryasya bṛható bṛhánnádʰi rátʰaṃ víṣvañcamaruhadvicakṣaṇáḥ || 1||



1. Der Begehrte läutert sich für seine lieben Namen, unter denen der Jüngstgeborene groß wird. Der Hohe hat den Wagen der hohen Sonne bestiegen, den nach verschiedenen Richtungen gehenden, der Weitschauende.



ṛtásya jihvā́ pavate mádʰu priyáṃ vaktā́ pátirdʰiyó asyā́ ádābʰyaḥ |
dádʰāti putráḥ pitrórapīcyàṃ nāma tṛtī́yamádʰi rocané diváḥ || 2||



2. Als die Zunge der Wahrheit läutert sich die liebe Süßigkeit, als unbeirrbarer Sprecher und Meister dieser Dichtung. Der Sohn legt den Eltern einen geheimen Namen, er legt den dritten Namen dem Lichtraum des Himmels bei.



áva dyutānáḥ kaláśām̐ acikradannṛ́bʰiryemānáḥ kóśa ā́ hiraṇyáye |
abʰī́mṛtásya dohánā anūṣatā́dʰi tripṛṣṭʰá uṣáso ví rājati || 3||



3. Erglänzend hat er die Krüge angebrüllt, von den Männern in der goldenen Kufe gezügelt. Ihm haben die Melkkühe der Opferordnung zugebrüllt. Der Dreirückige hat während der Morgen den Vorrang;



ádribʰiḥ sutó matíbʰiścánohitaḥ prarocáyanródasī mātárā śúciḥ |
rómāṇyávyā samáyā ví dʰāvati mádʰordʰā́rā pínvamānā divédive || 4||



4. Mit Steinen ausgepreßt, von den frommen Gedanken begehrt, die beiden Welten, seine Mütter, erleuchtend, der Reine. - Mitten durch die Schafhaare rinnt der Strom der Süßigkeit, Tag für Tag anschwellend.



pári soma prá dʰanvā svastáye nṛ́bʰiḥ punānó abʰí vāsayāśíram |
yé te mádā āhanáso víhāyasastébʰiríndraṃ codaya dā́tave magʰám || 5||



5. Rinne im Kreise weiter, o Soma, zum Heile, von den Männern geläutert lege das Kleid der Milch an! Deine Räusche, des Üppigen in voller Körperkraft, mit denen feure Indra an, daß er eine Gabe schenke!






Sūkta 9.76 

dʰartā́ diváḥ pavate kṛ́tvyo ráso dákṣo devā́nāmanumā́dyo nṛ́bʰiḥ |
háriḥ sṛjānó átyo ná sátvabʰirvṛ́tʰā pā́jāṃsi kṛṇute nadī́ṣvā́ || 1||



1. Der Träger des Himmels läutert sich, der den Sieg entscheidende Saft, die Kraft der Götter, von den Männern zu begrüßen. Der goldgelbe Falbe, der losgelassen wird wie ein Rennpferd von den Tapferen, nimmt in den Strömen nach Belieben seine Formen an.



śū́ro ná dʰatta ā́yudʰā gábʰastyoḥ svàḥ síṣāsanratʰiró gáviṣṭiṣu |
índrasya śúṣmamīráyannapasyúbʰiríndurhinvānó ajyate manīṣíbʰiḥ || 2||



2. Wie ein Tapferer nimmt er die Waffen in die Hände, um die Sonne zu gewinnen, als Wagenfahrer auf der Suche nach Kühen. Den Mut des Indra erregend, von den Geschäftigen zur Eile getrieben, wird der Saft von den Nachsinnenden gesalbt.



índrasya soma pávamāna ūrmíṇā taviṣyámāṇo jaṭʰáreṣvā́ viśa |
prá ṇaḥ pinva vidyúdabʰréva ródasī dʰiyā́ ná vā́jām̐ úpa māsi śáśvataḥ || 3||



3. O Soma, dich in Wogen läuternd, deine Stärke zeigend, geh in Indra's Leib ein! Schwängere uns beide Welten wie der Blitz die Wolken! Wie nach Erwarten teil uns alle Ehrengaben zu!



víśvasya rā́jā pavate svardṛ́śa ṛtásya dʰītímṛṣiṣā́ḷavīvaśat |
yáḥ sū́ryasyā́sireṇa mṛjyáte pitā́ matīnā́másamaṣṭakāvyaḥ || 4||



4. Der König über alles, was die Sonne sieht, läutert sich; er hat die Erkenntnis der Wahrheit laut hinausgeschrieen, die Rishi's noch übertreffend, der mit dem Strahl der Sonne gereinigt wird, der Vater der frommen Gedanken von unerreichter Sehergabe.



vṛ́ṣeva yūtʰā́ pári kóśamarṣasyapā́mupástʰe vṛṣabʰáḥ kánikradat |
sá índrāya pavase matsaríntamo yátʰā jéṣāma samitʰé tvótayaḥ || 5||



5. Wie ein Bulle die Herde umkreisest du die Kufe im Schoße der Gewässer, ein brüllender Bulle. Du läuterst dich für Indra als berauschendster Trank, auf daß wir im Kampfe mit deiner Hilfe siegen.






Sūkta 9.77 

eṣá prá kóśe mádʰumām̐ acikradadíndrasya vájro vápuṣo vápuṣṭaraḥ |
abʰī́mṛtásya sudúgʰā gʰṛtaścúto vāśrā́ arṣanti páyaseva dʰenávaḥ || 1||



1. Dieser Süße hat in der Kufe aufgebrüllt, Indra's Keule, schaubarer als jedes Schaustück. Zu ihm strömen die gutmelken schmalztriefenden Kühe der Opferordnung, brüllend wie die Kühe mit ihrer Milch.



sá pūrvyáḥ pavate yáṃ diváspári śyenó matʰāyádiṣitástiró rájaḥ |
sá mádʰva ā́ yuvate vévijāna ítkṛśā́norásturmánasā́ha bibʰyúṣā || 2||



2. Er läutert sich erstmals, den der ausgesandte Falke vom Himmel durch die Lüfte raubte. Er rafft fliehend von der Süßigkeit an sich, mit vor dem Schützen Krisanu bangendem Herzen.



té naḥ pū́rvāsa úparāsa índavo mahé vā́jāya dʰanvantu gómate |
īkṣeṇyā̀so ahyò ná cā́ravo bráhmabrahma yé jujuṣúrhavírhaviḥ || 3||



3. Diese früheren und späteren Säfte sollen für uns zu großem rinderreichem Gewinn rinnen; die sehenswert, wie schöne weibliche Tiere, an jeder feierlichen Rede, an jedem Opfer Freude haben.



ayáṃ no vidvā́nvanavadvanuṣyatá índuḥ satrā́cā mánasā puruṣṭutáḥ |
inásya yáḥ sádane gárbʰamādadʰé gávāmurubjámabʰyárṣati vrajám || 4||



4. Dieser Saft soll kundig unsere Neider überbieten, von ganzem Herzen vielgepriesen, der am Sitz des Gebieters die Leibesfrucht empfangen hat und auf den geöffneten Pferch der Kühe losstürzt.



cákrirdiváḥ pavate kṛ́tvyo ráso mahā́m̐ ádabdʰo váruṇo hurúgyaté |
ásāvi mitró vṛjáneṣu yajñíyó'tyo ná yūtʰé vṛṣayúḥ kánikradat || 5||



5. Des Himmels wirksamer, den Sieg entscheidender Saft wird geläutert, der der große unbetörte Varuna für den ist, der krumme Wege wandelt. Der Verehrungswürdige ward als Mitra, als Mittler, unter den Opferparteien ausgepreßt, wiehernd wie ein brünstiger Hengst in der Herde.






Sūkta 9.78 

prá rā́jā vā́caṃ janáyannasiṣyadadapó vásāno abʰí gā́ iyakṣati |
gṛbʰṇā́ti riprámávirasya tā́nvā śuddʰó devā́nāmúpa yāti niṣkṛtám || 1||



1. Die Rede hervorbringend ist der König Soma hervorgeflossen, in Wasser sich hüllend strebt er den Kühen zu. Das Schaf nimmt sein Unreines, die an seinem Leibe haftenden Stacheln weg. Rein geht er in die Gesellschaft der Götter.



índrāya soma pári ṣicyase nṛ́bʰirnṛcákṣā ūrmíḥ kavírajyase váne |
pūrvī́rhí te srutáyaḥ sánti yā́tave sahásramáśvā hárayaścamūṣádaḥ || 2||



2. Für Indra wirst du, Soma, von den Männern umgegossen, mit Herrenaugen blickend, als Seher wirst du, das Gewoge, im Holze gesalbt, denn du hast viele Wege zum Gehen, tausend falbe Rosse, wenn du in den Camugefäßen sitzest.



samudríyā apsaráso manīṣíṇamā́sīnā antárabʰí sómamakṣaran |
tā́ īṃ hinvanti harmyásya sakṣáṇiṃ yā́cante sumnáṃ pávamānamákṣitam || 3||



3. Die Meerfrauen Apsaras', die darin sitzen, sind zu dem sinnreichen Soma geflossen. Sie treiben ihn an, den Bezwinger des festen Hauses; sie bitten den Pavamana um unverminderte Gunst.



gojínnaḥ sómo ratʰajíddʰiraṇyajítsvarjídabjítpavate sahasrajít |
yáṃ devā́saścakriré pītáye mádaṃ svā́diṣṭʰaṃ drapsámaruṇáṃ mayobʰúvam || 4||



4. Soma läutert sich, uns, Rinder, Wagen, Gold, die Sonne, Wasser gewinnend, Tausende gewinnend, den die Götter als Rauschtrank zu ihrem Trunke bestimmten, den süßesten Tropfen, den rötlichen, labenden.



etā́ni soma pávamāno asmayúḥ satyā́ni kṛṇvándráviṇānyarṣasi |
jahí śátrumantiké dūraké ca yá urvī́ṃ gávyūtimábʰayaṃ ca naskṛdʰi || 5||



5. O Soma, indem du uns zugetan diese Güter verwirklichest, fließest du dich läuternd. Erschlage den Feind, der nah und fern; schaff uns weite Trift und Sicherheit!






Sūkta 9.79 

acodáso no dʰanvantvíndavaḥ prá suvānā́so bṛháddiveṣu hárayaḥ |
ví ca náśanna iṣó árātayo'ryó naśanta sániṣanta no dʰíyaḥ || 1||



1. Ohne Ansporn sollen die Säfte uns rinnen, die goldgelben Falben bei den Brihaddiva's ausgepreßt. Wenn Mißgunst unsere Speisegenüsse erreicht, unsere Gebete sollen den Gewinn davontragen.



prá ṇo dʰanvantvíndavo madacyúto dʰánā vā yébʰirárvato junīmási |
tiró mártasya kásya citpárihvṛtiṃ vayáṃ dʰánāni viśvádʰā bʰaremahi || 2||



2. Unsere Somasäfte sollen rauscherregt rinnen oder die Kampfpreise gewinnen, durch die wir die Rennpferde zur Eile treiben. An dem Fallstrick irgendeines Sterblichen vorbei wollen wir allemal die Kampfpreise davontragen.



utá svásyā árātyā arírhí ṣá utā́nyásyā árātyā vṛ́ko hí ṣáḥ |
dʰánvanná tṛ́ṣṇā sámarīta tā́m̐ abʰí sóma jahí pavamāna durādʰyàḥ || 3||



3. Sowohl vor der eigenen Mißgunst bewahre uns - denn das ist der Nebenbuhler, als auch vor fremder Mißgunst, denn das ist der Wolf, der Räuber! Wie in der Wüste soll diese der Durst befallen. O Soma Pavamana, erschlage, die Böses im Schilde führen!



diví te nā́bʰā paramó yá ādadé pṛtʰivyā́ste ruruhuḥ sā́navi kṣípaḥ |
ádrayastvā bapsati górádʰi tvacyàpsú tvā hástairduduhurmanīṣíṇaḥ || 4||



4. Du, dessen höchster Nabel an den Nabel im Himmel geknüpft ist, deine Finger, die Sprossen, sind auf dem Rücken der Erde gewachsen. Die Preßsteine schnappen nach dir auf dem Fell der Kuh; mit den Händen haben dich die Verständigen ins Wasser gemolken.



evā́ ta indo subʰvàṃ supéśasaṃ rásaṃ tuñjanti pratʰamā́ abʰiśríyaḥ |
nídaṃnidaṃ pavamāna ní tāriṣa āvíste śúṣmo bʰavatu priyó mádaḥ || 5||



5. Also schlage deinen kräftigen, schönfarbigen Saft, o Indra, die ersten Meister aus. Jeden Tadel unterdrücke, o Pavamana! Es offenbare sich dein Ungestüm, dein lieber Rausch!






Sūkta 9.80 

sómasya dʰā́rā pavate nṛcákṣasa ṛténa devā́nhavate diváspári |
bṛ́haspáte ravátʰenā ví didyute samudrā́so ná sávanāni vivyacuḥ || 1||



1. Der Strom des Soma mit dem Herrscherauge läutert sich; er ruft ordnungsgemäß die Götter vom Himmel. Mit des Brihaspati lautem Schalle blitzt er auf. Wie die Meere und die Flüsse so haben sie die Somaspenden in sich aufgenommen.



yáṃ tvā vājinnagʰnyā́ abʰyánūṣatā́yohataṃ yónimā́ rohasi dyumā́n |
magʰónāmā́yuḥ pratiránmáhi śráva índrāya soma pavase vṛ́ṣā mádaḥ || 2||



2. Du Preisgewinner, dem die Kühe zugebrüllt haben, besteigst glänzend deine eisenbehauene Wiege. Der freigebige Gönner Lebenszeit und großen Ruhm mehrend läuterst du dich, Soma, für Indra als der bullenartige Rauschtrank.



éndrasya kukṣā́ pavate madíntama ū́rjaṃ vásānaḥ śrávase sumaṅgálaḥ |
pratyáṅsá víśvā bʰúvanābʰí papratʰe krī́ḷanhárirátyaḥ syandate vṛ́ṣā || 3||



3. In des Indra Bauch läutert sich der Berauschendste, sich mit Kraft gürtend, zum Ruhme der Glückbringer. Angesichts aller Wesen hat er sich ausgebreitet; spielend fließt der falbe bullenstarke Renner.



táṃ tvā devébʰyo mádʰumattamaṃ náraḥ sahásradʰāraṃ duhate dáśa kṣípaḥ |
nṛ́bʰiḥ soma prácyuto grā́vabʰiḥ sutó víśvāndevā́m̐ ā́ pavasvā sahasrajit || 4||



4. Dich den Süßesten melken die Männer für die Götter aus, die zehn Finger in tausend Strahlen. Von den Männern gerüttelt, mit den Steinen ausgeschlagen, o Soma, läutere alle Götter herbei, du Tausendgewinner!



táṃ tvā hastíno mádʰumantamádribʰirduhántyapsú vṛṣabʰáṃ dáśa kṣípaḥ |
índraṃ soma mādáyandaívyaṃ jánaṃ síndʰorivormíḥ pávamāno arṣasi || 5||



5. Dich den süßen Bullen melken die Arme mit den Steinen ins Wasser, die zehn Finger. Den Indra, das göttliche Volk berauschend fließest du, Soma, dich läuternd wie des Stromes Welle.






Sūkta 9.81 

prá sómasya pávamānasyormáya índrasya yanti jaṭʰáraṃ supéśasaḥ |
dadʰnā́ yádīmúnnītā yaśásā gávāṃ dānā́ya śū́ramudámandiṣuḥ sutā́ḥ || 1||



1. Die schönfarbigen Wogen des sich läuternden Soma gehen in des Indra Leib ein, wenn die Säfte ausgepreßt und mit der sauren Milch, die den Kühen zur Zierde gereicht, den Helden Indra zum Schenken aufgeheitert haben.



ácʰā hí sómaḥ kaláśām̐ ásiṣyadadátyo ná vóḷhā ragʰúvartanirvṛ́ṣā |
átʰā devā́nāmubʰáyasya jánmano vidvā́m̐ aśnotyamúta itáśca yát || 2||



2. Denn der Soma ist auf die Krüge zugeeilt wie ein starkes schnellfahrendes Zugroß. Mit dem zweifachen Geschlecht der Götter bekannt, erlangt er dann, was von dort und von hier zu erlangen ist.



ā́ naḥ soma pávamānaḥ kirā vásvíndo bʰáva magʰávā rā́dʰaso maháḥ |
śíkṣā vayodʰo vásave sú cetúnā mā́ no gáyamāré asmátpárā sicaḥ || 3||



3. Schütte uns, Soma, wenn du dich läuterst, Gut zu! Sei, o Saft, reichlicher Geber großen Lohnes! Streng dich wohlwollend für den Guten an, du Kraftspender! Vergeude nicht deine Habe fern von uns!



ā́ naḥ pūṣā́ pávamānaḥ surātáyo mitró gacʰantu váruṇaḥ sajóṣasaḥ |
bṛ́haspátirmarúto vāyúraśvínā tváṣṭā savitā́ suyámā sárasvatī || 4||



4. Es sollen uns Pusan, Pavamana, die Gabenreichen, Mitra und Varuna einträchtig kommen, Brihaspati, dieMarut, Vayu, die Asvin, Tvastri, Savitri, Sarasvati, die lenksame!



ubʰé dyā́vāpṛtʰivī́ viśvaminvé aryamā́ devó áditirvidʰātā́ |
bʰágo nṛ́śáṃsa urvàntárikṣaṃ víśve devā́ḥ pávamānaṃ juṣanta || 5||



5. Beide, Himmel und Erde, die alles zuwege Bringenden, Gott Aryaman, Aditi, Vidhatri, Bhaga, Nrisamsa, der weite Luftraum, alle Götter sollen sich am Pavamana erfreuen!






Sūkta 9.82 

ásāvi sómo aruṣó vṛ́ṣā hárī rā́jeva dasmó abʰí gā́ acikradat |
punānó vā́raṃ páryetyavyáyaṃ śyenó ná yóniṃ gʰṛtávantamāsádam || 1||



1. Ausgepreßt ward der rötliche Soma, der starke Falbe. Ein Meister gleich einem König hat er nach Kühen gebrüllt. Während er sich klärt, umkreist er das Schafhaar, um sich auf den schmalzigen Schoß zu setzen wie ein Falke ins Nest.



kavírvedʰasyā́ páryeṣi mā́hinamátyo ná mṛṣṭó abʰí vā́jamarṣasi |
apasédʰanduritā́ soma mṛḷaya gʰṛtáṃ vásānaḥ pári yāsi nirṇíjam || 2||



2. Ein Seher an Meisterschaft umkreisest du die umfängliche Seihe. Wie ein Roß sauber gemacht eilst du auf den Siegerpreis los. Die Fährlichkeiten beseitigend sei barmherzig, Soma! In Schmalz als dein Festgewand dich kleidend kreisest du um.



parjányaḥ pitā́ mahiṣásya parṇíno nā́bʰā pṛtʰivyā́ giríṣu kṣáyaṃ dadʰe |
svásāra ā́po abʰí gā́ utā́saransáṃ grā́vabʰirnasate vīté adʰvaré || 3||



3. Parjanya ist der Vater des befiederten, des belaubten Büffels; im Mittelpunkt der Erde, auf den Bergen hat er seinen Wohnsitz genommen. Auch die verschwisterten Gewässer sind zu den Kühen geeilt. Mit den Steinen kommt er in Berührung, wenn das Opfer zugerichtet ist.



jāyéva pátyāvádʰi śéva maṃhase pájrāyā garbʰa śṛṇuhí brávīmi te |
antárvā́ṇīṣu prá carā sú jīváse'nindyó vṛjáne soma jāgṛhi || 4||



4. Freundlich wie die Gattin gegen den Gatten gibst du Freundlicher dich willig hin. O Kind der Pajra, höre zu, ich sage dir: Unter Gesangesstimmen zieh in uns ein zum Leben! Wache untadelhaft über dem Opferbund, o Soma!



yátʰā pū́rvebʰyaḥ śatasā́ ámṛdʰraḥ sahasrasā́ḥ paryáyā vā́jamindo |
evā́ pavasva suvitā́ya návyase táva vratámánvā́paḥ sacante || 5||



5. Wie du für die Vorfahren Hundert und Tausend gewinnend, nie zurückstehend den Siegespreis einholtest, o Saft, so läutere dich zu erneuter Wohlfahrt! Deinem Geheiß folgen die Gewässer.






Sūkta 9.83 

pavítraṃ te vítataṃ brahmaṇaspate prabʰúrgā́trāṇi páryeṣi viśvátaḥ |
átaptatanūrná tádāmó aśnute śṛtā́sa ídváhantastátsámāśata || 1||



1. Deine Seihe ist ausgespannt, o Brahmanaspati; du durchdringst mächtig die Glieder nach allen Seiten. Nicht erreicht dies der Rohe, dessen Leib nicht durchglüht ist; nur die Gekochten, die Reifen, haben auf ihrer Fahrt es erreicht.



tápoṣpavítraṃ vítataṃ diváspadé śócanto asya tántavo vyàstʰiran |
ávantyasya pavītā́ramāśávo diváspṛṣṭʰámádʰi tiṣṭʰanti cétasā || 2||



2. Die Seihe des Glühenden ist an des Himmels Ort ausgespannt; seine flammenden Fäden haben sich ausgebreitet. Seine Raschen kommen dem Läuternden zu Hilfe; im Geiste ersteigen sie des Himmels Rücken.



árūrucaduṣásaḥ pṛ́śniragriyá ukṣā́ bibʰarti bʰúvanāni vājayúḥ |
māyāvíno mamire asya māyáyā nṛcákṣasaḥ pitáro gárbʰamā́ dadʰuḥ || 3||



3. Der bunte, an der Spitze gehende Stier hat die Morgenröten erstrahlen lassen; nach dem Siegerpreis verlangend trägt der Stier die Welten. Die Zauberkundigen haben durch seine Zauberkraft die Maße der Welten gemacht; die Väter mit dem Herrenauge haben den Keim gelegt.



gandʰarvá ittʰā́ padámasya rakṣati pā́ti devā́nāṃ jánimānyádbʰutaḥ |
gṛbʰṇā́ti ripúṃ nidʰáyā nidʰā́patiḥ sukṛ́ttamā mádʰuno bʰakṣámāśata || 4||



4. Gandharva bewacht dort seinen Platz, der Heimliche schützt der Götter Geschlechter. Er faßt den Schelm mit der Schlinge, der Schlingenmeister. Die größten Meister haben den Trunk des Soma erlangt.



havírhaviṣmo máhi sádma daívyaṃ nábʰo vásānaḥ pári yāsyadʰvarám |
rā́jā pavítraratʰo vā́jamā́ruhaḥ sahásrabʰṛṣṭirjayasi śrávo bṛhát || 5||



5. Als Opfer umwandelst, du von Opfergaben Begleiteter, den großen göttlichen Sitz, die heilige Handlung, in eine Wolke dich hüllend. Als ein König, dessen Wagen die Seihe ist, hast du den Siegerpreis erklommen, als Tausendzackiger gewinnst du hohen Ruhm.






Sūkta 9.84 

pávasva devamā́dano vícarṣaṇirapsā́ índrāya váruṇāya vāyáve |
kṛdʰī́ no adyá várivaḥ svastimádurukṣitaú gṛṇīhi daívyaṃ jánam || 1||



1. Läutere dich, götterberauschend, ausgezeichnet, Wasser gewinnend, für Indra, Varuna, Vayu! Schaff uns heute heilvollen Ausweg, preise in weitem Wohnsitz das göttliche Volk!



ā́ yástastʰaú bʰúvanānyámartyo víśvāni sómaḥ pári tā́nyarṣati |
kṛṇvánsaṃcṛ́taṃ vicṛ́tamabʰíṣṭaya índuḥ siṣaktyuṣásaṃ ná sū́ryaḥ || 2||



2. Der Unsterbliche, der die Welten erstiegen hat, der Soma umkreist alle diese. Indem er bindet und löset, um zur Geltung zu kommen, folgt der Saft ihnen wie Surya der Usas;



ā́ yó góbʰiḥ sṛjyáta óṣadʰīṣvā́ devā́nāṃ sumná iṣáyannúpāvasuḥ |
ā́ vidyútā pavate dʰā́rayā sutá índraṃ sómo mādáyandaívyaṃ jánam || 3||



3. Der mit Kuhmilch auf die Pflanzen gegossen wird, sich der Gunst der Götter erfreuend, zu Reichtum kommend. Der ausgepreßte Soma läutert sich mit Blitz und Regenguß und berauscht Indra und das göttliche Volk.



eṣá syá sómaḥ pavate sahasrajíddʰinvānó vā́camiṣirā́muṣarbúdʰam |
índuḥ samudrámúdiyarti vāyúbʰiréndrasya hā́rdi kaláśeṣu sīdati || 4||



4. Dieser Soma läutert sich Tausend gewinnend, die schlagfertige frühwache Rede in Bewegung setzend. Der Saft regt mit den Winden das Meer auf; in Indra's Herz einziehend setzt er sich in den Krügen.



abʰí tyáṃ gā́vaḥ páyasā payovṛ́dʰaṃ sómaṃ śrīṇanti matíbʰiḥ svarvídam |
dʰanaṃjayáḥ pavate kṛ́tvyo ráso vípraḥ kavíḥ kā́vyenā svàrcanāḥ || 5||



5. Diesen Soma mischen die Kühe mit ihrer Milch, den milchsaftreichen unter Gebeten, den Sonnenfinder. Schätze ersiegend läutert sich der den Sieg entscheidende Saft, beredt, ein Seher an Sehergabe, nach der Sonne verlangend.






Sūkta 9.85 

índrāya soma súṣutaḥ pári sravā́pā́mīvā bʰavatu rákṣasā sahá |
mā́ te rásasya matsata dvayāvíno dráviṇasvanta ihá santvíndavaḥ || 1||



1. Für Indra fließe wohlausgepreßt ab, o Soma! Krankheit samt dem Unhold soll fern bleiben! Nicht sollen sich an deinem Safte die Doppelzüngigen ergötzen. Hier sollen die Säfte Schätze einbringen!



asmā́nsamaryé pavamāna codaya dákṣo devā́nāmási hí priyó mádaḥ |
jahí śátrūm̐rabʰyā́ bʰandanāyatáḥ píbendra sómamáva no mṛ́dʰo jahi || 2||



2. Mach uns im Wettkampf scharf, o Pavamana, denn du bist die Kraft der Götter, ihr lieber Rauschtrank! Erschlage die Feinde, komm denen zu Hilfe, die löbliches erstreben! Trink, Indra, den Soma, drisch auf unsere Verächter los!



ádabdʰa indo pavase madíntama ātméndrasya bʰavasi dʰāsíruttamáḥ |
abʰí svaranti bahávo manīṣíṇo rā́jānamasyá bʰúvanasya niṃsate || 3||



3. Unbeirrt läuterst du dich, o Saft, als der Berauschendste. Du bist Indra's Leben, seine höchste Labung. Viele Nachsinnende stimmen in den Gesang ein; sie berühren den König dieser Welt mit dem Munde.



sahásraṇītʰaḥ śatádʰāro ádbʰuta índrāyénduḥ pavate kā́myaṃ mádʰu |
jáyankṣétramabʰyàrṣā jáyannapá urúṃ no gātúṃ kṛṇu soma mīḍʰvaḥ || 4||



4. Auf tausend Wegen, in hundert Strahlen läutert sich der geheimnisvolle Saft für Indra, der begehrte Süßtrank. Fließe hin, indem du Land eroberst, Wasser eroberst; schaff uns breite Bahn, du belohnender Soma!



kánikradatkaláśe góbʰirajyase vyàvyáyaṃ samáyā vā́ramarṣasi |
marmṛjyámāno átyo ná sānasíríndrasya soma jaṭʰáre sámakṣaraḥ || 5||



5. Brüllend wirst du in dem Kruge mit Milch gesalbt; du rinnst mitten durch das Schafhaar. Wie ein gewinnendes Rennpferd geputzt, bist du, Soma, in Indra's Bauch geflossen.



svādúḥ pavasva divyā́ya jánmane svādúríndrāya suhávītunāmne |
svādúrmitrā́ya váruṇāya vāyáve bṛ́haspátaye mádʰumām̐ ádābʰyaḥ || 6||



6. Läutere dich schmackhaft für das himmlische Geschlecht, schmackhaft für Indra, dessen Namen man gern anruft, schmackhaft für Mitra, Varuna, Vayu, süß für Brihaspati, unbeirrbar!



átyaṃ mṛjanti kaláśe dáśa kṣípaḥ prá víprāṇāṃ matáyo vā́ca īrate |
pávamānā abʰyàrṣanti suṣṭutíméndraṃ viśanti madirā́sa índavaḥ || 7||



7. Die zehn Finger putzen den Renner in dem Kruge; die Gedanken und Worte der Redekundigen kommen hervor. Sich läuternd strömen sie dem Loblied zu; die berauschenden Säfte gehen in Indra ein.



pávamāno abʰyàrṣā suvī́ryamurvī́ṃ gávyūtiṃ máhi śárma saprátʰaḥ |
mā́kirno asyá páriṣūtirīśaténdo jáyema tváyā dʰánaṃdʰanam || 8||



8. Dich läuternd fließe um die Meisterschaft, um weite Trift, großen ausgedehnten Schutz zu gewinnen. Nicht soll die Umklammerung über diesen unseren Soma Macht bekommen. Mit dir, o Saft, wollen wir Preis um Preis gewinnen.



ádʰi dyā́mastʰādvṛṣabʰó vicakṣaṇó'rūrucadví divó rocanā́ kavíḥ |
rā́jā pavítramátyeti róruvaddiváḥ pīyū́ṣaṃ duhate nṛcákṣasaḥ || 9||



9. Der Bulle hat den Himmel erstiegen, weitschauend; der Seher hat die Leuchten des Himmels erleuchtet. Der König geht brüllend über die Seihe; die mit dem Herrenauge melken den Rahm des Himmels.



divó nā́ke mádʰujihvā asaścáto venā́ duhantyukṣáṇaṃ giriṣṭʰā́m |
apsú drapsáṃ vāvṛdʰānáṃ samudrá ā́ síndʰorūrmā́ mádʰumantaṃ pavítra ā́ || 10||



10. Auf des Himmels Firmament melken die honigzungigen Seher unversiegliche Ströme aus dem bergbewohnenden Stiere, den im Wasser groß gewordenen Tropfen, im Meere, in des Stromes Welle, den süßen auf die Seihe.



nā́ke suparṇámupapaptivā́ṃsaṃ gíro venā́nāmakṛpanta pūrvī́ḥ |
śíśuṃ rihanti matáyaḥ pánipnataṃ hiraṇyáyaṃ śakunáṃ kṣā́maṇi stʰā́m || 11||



11. Nach dem zum Firmament aufgeflogenen Adler trugen die vielen Reden der Seher Verlangen. Die frommen Gedanken belecken das lautschreiende Junge, den goldenen Vogel, der auf Erden wohnt.



ūrdʰvó gandʰarvó ádʰi nā́ke astʰādvíśvā rūpā́ praticákṣāṇo asya |
bʰānúḥ śukréṇa śocíṣā vyàdyautprā́rūrucadródasī mātárā śúciḥ || 12||



12. Der Gandharva hat sich über dem Firmament erhoben, seine Farben alle offenbarend. Sein Strahl ist in heller Glut aufgeleuchtet; er hat die beiden Welten erleuchtet, seine Mütter, er der Reine.






Sūkta 9.86 

prá ta āśávaḥ pavamāna dʰījávo mádā arṣanti ragʰujā́ iva tmánā |
divyā́ḥ suparṇā́ mádʰumanta índavo madíntamāsaḥ pári kóśamāsate || 1||



1. Deine raschen, gedankenweckenden Rauschtränke rinnen, o Pavamana, leibhaftig wie die von Rennern erzeugten Rosse voran. Die himmlischen Adler, die süßen Säfte, die berauschendsten umlagern die Kufe.



prá te mádāso madirā́sa āśávó'sṛkṣata rátʰyāso yátʰā pṛ́tʰak |
dʰenúrná vatsáṃ páyasābʰí vajríṇamíndramíndavo mádʰumanta ūrmáyaḥ || 2||



2. Deine berauschenden raschen Rauschtränke haben sich einzeln in Lauf gesetzt wie Wagenrosse. Wie die Kuh mit der Milch zum Kalbe kommen die Säfte, die süßen Wogen zum Keulenträger Indra.



átyo ná hiyānó abʰí vā́jamarṣa svarvítkóśaṃ divó ádrimātaram |
vṛ́ṣā pavítre ádʰi sā́no avyáye sómaḥ punāná indriyā́ya dʰā́yase || 3||



3. Renne wie ein angesporntes Roß nach dem Siegerpreis, die Sonne findend, zur Kufe des Himmels, deren Mutter der Stein ist, du der Bulle in der Seihe auf dem Rücken von Schurwolle, der Soma, der sich läutert, um die indrische Kraft zu haben.



prá ta ā́śvinīḥ pavamāna dʰījúvo divyā́ asṛgranpáyasā dʰárīmaṇi |
prā́ntárṛ́ṣaya stʰā́virīrasṛkṣata yé tvā mṛjántyṛṣiṣāṇa vedʰásaḥ || 4||



4. Deine von den Asvin stammenden, Gedanken weckenden himmlischen Ströme, o Pavamana, haben sich mit ihrem Milchsaft in den Behälter ergossen. Die Rishi's haben ihre von den Alten stammenden Lieder hinein ergossen. Die Meister, die dich, du Rishigewinner, sauber machen.



víśvā dʰā́māni viśvacakṣa ṛ́bʰvasaḥ prabʰóste satáḥ pári yanti ketávaḥ |
vyānaśíḥ pavase soma dʰármabʰiḥ pátirvíśvasya bʰúvanasya rājasi || 5||



5. Der du der Gebieter bist, deine, des Meisters, Banner durchlaufen alle deine Formen, o Allseher. Durchdringend läuterst du dich, o Soma, nach den Vorschriften. Als Gebieter herrschst du über die ganze Welt.



ubʰayátaḥ pávamānasya raśmáyo dʰruvásya satáḥ pári yanti ketávaḥ |
yádī pavítre ádʰi mṛjyáte háriḥ sáttā ní yónā kaláśeṣu sīdati || 6||



6. Des Pavamana Strahlen, seine Banner wandeln auf beiden Seiten um, während er fest bleibt. Wenn der Falbe in der Seihe sauber gemacht wird, setzt sich der gern Sitzende an seinen Platz, in die Krüge.



yajñásya ketúḥ pavate svadʰvaráḥ sómo devā́nāmúpa yāti niṣkṛtám |
sahásradʰāraḥ pári kóśamarṣati vṛ́ṣā pavítramátyeti róruvat || 7||



7. Soma, des Opfers Banner, läutert sich, den Gottesdienst verschönend; er geht zur Gesellschaft der Götter. In tausend Strömen umfließt er die Kufe, brüllend geht der Bulle über die Seihe.



rā́jā samudráṃ nadyò ví gāhate'pā́mūrmíṃ sacate síndʰuṣu śritáḥ |
ádʰyastʰātsā́nu pávamāno avyáyaṃ nā́bʰā pṛtʰivyā́ dʰarúṇo mahó diváḥ || 8||



8. Der König taucht in das Meer ein, in die Flüsse; er folgt der Wasserwelle, in den Strömen versteckt. Sich läuternd hat er den Rücken der Schafwolle erstiegen, im Nabel der Erde, der Träger des großen Himmels.



divó ná sā́nu stanáyannacikradaddyaúśca yásya pṛtʰivī́ ca dʰármabʰiḥ |
índrasya sakʰyáṃ pavate vivévidatsómaḥ punānáḥ kaláśeṣu sīdati || 9||



9. Donnernd wie des Himmels Rücken hat er sein Gebrüll erhoben, durch dessen Bestimmungen Himmel und Erde sind. Er läutert sich, der Indra's Freundschaft genau kennt; sich läuternd setzt sich Soma in den Krügen.



jyótiryajñásya pavate mádʰu priyáṃ pitā́ devā́nāṃ janitā́ vibʰū́vasuḥ |
dádʰāti rátnaṃ svadʰáyorapīcyàṃ madíntamo matsará indriyó rásaḥ || 10||



10. Das Licht des Opfers läutert er sich, der liebe Süßtrank, der Götter Vater und Erzeuger, der Güterreiche. Er bringt das verborgene Kleinod der beiden Eigenmächte, der berauschendste, begeisternde, dem Indra geweihte Saft.



abʰikrándankaláśaṃ vājyàrṣati pátirdiváḥ śatádʰāro vicakṣaṇáḥ |
hárirmitrásya sádaneṣu sīdati marmṛjānó'vibʰiḥ síndʰubʰirvṛ́ṣā || 11||



11. Dem Kruge entgegenwiehernd rinnt der Preisrenner, des Himmels Herr in hundert Strahlen, der Weitschauende. Der Falbe setzt sich auf die Sitze des Mitra, mit der Schafwolle, mit Wasserströmen sauber gemacht, der Bulle.



ágre síndʰūnāṃ pávamāno arṣatyágre vācó agriyó góṣu gacʰati |
ágre vā́jasya bʰajate mahādʰanáṃ svāyudʰáḥ sotṛ́bʰiḥ pūyate vṛ́ṣā || 12||



12. An der Ströme Spitze rinnt Pavamana, an der Spitze der Rede geht er als Erster zu den Kühen. An der Spitze des Sieges erlangt er den großen Preis; er, der gute Waffen führt, wird von den Pressern geläutert, der Bulle.



ayáṃ matávāñcʰakunó yátʰā hitó'vye sasāra pávamāna ūrmíṇā |
táva krátvā ródasī antarā́ kave śúcirdʰiyā́ pavate sóma indra te || 13||



13. Nachdem er sich bedacht hatte, ist dieser wie ein Vogel getrieben mit der Woge auf die Schafwolle geeilt, sich läuternd. Zwischen beiden Welten wird nach deinem Sinne, o Seher, mit Kunst, o Indra, der reine Soma für dich geläutert.



drāpíṃ vásāno yajató divispṛ́śamantarikṣaprā́ bʰúvaneṣvárpitaḥ |
svàrjajñānó nábʰasābʰyàkramītpratnámasya pitáramā́ vivāsati || 14||



14. Einen Mantel umlegend, der zum Himmel reicht, den Luftraum erfüllend, über die Wolken gesetzt, der Opferwürdige, als Sonne geboren, ist er mit der Wolke darauf losgegangen. Er wünscht seinen uralten Vater herbei.



só asya viśé máhi śárma yacʰati yó asya dʰā́ma pratʰamáṃ vyānaśé |
padáṃ yádasya paramé vyomanyáto víśvā abʰí sáṃ yāti saṃyátaḥ || 15||



15. Dessen Clane verleiht er großen Schirm, der seine erste Form erreicht hat. Was sein Standort im höchsten Himmel ist, von da aus gelangt er zu allen Stufenfolgen.



pró ayāsīdínduríndrasya niṣkṛtáṃ sákʰā sákʰyurná prá mināti saṃgíram |
márya iva yuvatíbʰiḥ sámarṣati sómaḥ kaláśe śatáyāmnā patʰā́ || 16||



16. Der Saft hat sich auf den Weg zu Indra's Treffort gemacht; der Freund bricht nicht die Abrede mit dem Freunde. Wie ein Junggeselle kommt er mit den Jungfrauen zusammen, der Soma in dem Krug auf seinem hundertbahnigen Wege.



prá vo dʰíyo mandrayúvo vipanyúvaḥ panasyúvaḥ saṃvásaneṣvakramuḥ |
sómaṃ manīṣā́ abʰyànūṣata stúbʰo'bʰí dʰenávaḥ páyasemaśiśrayuḥ || 17||



17. Eure Dichtungen huben an, wohlklingend, lobspendend in den Sitzungen, nach Beifall verlangend. Dem Soma tönten die Dichtungen, die Gesänge entgegen. Die Milchkühe haben ihn mit ihrer Milch gemischt.



ā́ naḥ soma saṃyátaṃ pipyúṣīmíṣamíndo pávasva pávamāno asrídʰam |
yā́ no dóhate tríráhannásaścuṣī kṣumádvā́javanmádʰumatsuvī́ryam || 18||



18. O Soma, läutere uns fort und fort überquellende, nie fehlende Speise zu, wenn du dich läuterst, o Saft, eine Kuh, die uns dreimal am Tage ohne zu versiegen Milch geben möge; läutere uns die Meisterschaft zu, die Vieh, Ehrenpreise, Met, Soma einbringt!



vṛ́ṣā matīnā́ṃ pavate vicakṣaṇáḥ sómo áhnaḥ pratarītóṣáso diváḥ |
krāṇā́ síndʰūnāṃ kaláśām̐ avīvaśadíndrasya hā́rdyāviśánmanīṣíbʰiḥ || 19||



19. Der Bulle der Gedanken läutert sich, der Weitschauende, der Soma, der Ausdehner des Tages, der Morgenröte, des Himmels. Unter Mitwirkung der Ströme machte er die Krüge erdröhnen, in Indra's Herz einziehend, von den Verständigen geläutert.



manīṣíbʰiḥ pavate pūrvyáḥ kavírnṛ́bʰiryatáḥ pári kóśām̐ acikradat |
tritásya nā́ma janáyanmádʰu kṣaradíndrasya vāyóḥ sakʰyā́ya kártave || 20||



20. Von den Verständigen wird der allererste Seher geläutert; von den Männern gezügelt hat er die Kufe umwiehert. Den Namen des Trita hervorrufend strömt er Süßes aus, um Freundschaft mit Indra und Vayu zu schließen.



ayáṃ punāná uṣáso ví rocayadayáṃ síndʰubʰyo abʰavadu lokakṛ́t |
ayáṃ tríḥ saptá duduhāná āśíraṃ sómo hṛdé pavate cā́ru matsaráḥ || 21||



21. Dieser ließ sich läuternd die Morgenröten aufleuchten; dieser war es, der an den Strömen freie Bahn schaffte. Dieser hat aus dreimal Sieben die Milch gemolken. Der berauschende Soma klärt sich, dem Herzen zusagend.



pávasva soma divyéṣu dʰā́masu sṛjāná indo kaláśe pavítra ā́ |
sī́danníndrasya jaṭʰáre kánikradannṛ́bʰiryatáḥ sū́ryamā́rohayo diví || 22||



22. Läutere dich, Soma, an den himmlischen Geburtstätten, in den Krug, auf die Seihe ergossen, o Saft, indem du brüllend dich in Indra's Bauch niederlässest, von den Männern gezügelt! Du ließest die Sonne am Himmel aufsteigen.



ádribʰiḥ sutáḥ pavase pavítra ā́m̐ índavíndrasya jaṭʰáreṣvāviśán |
tváṃ nṛcákṣā abʰavo vicakṣaṇa sóma gotrámáṅgirobʰyo'vṛṇorápa || 23||



23. Mit den Steinen ausgepreßt läuterst du dich in der Seihe, o Saft, in Indra's Leib einziehend. Du wardst der männlich Blickende, du Weitblickender; für die Angira's hast du, Soma, die Kuhherde aufgedeckt.



tvā́ṃ soma pávamānaṃ svādʰyó'nu víprāso amadannavasyávaḥ |
tvā́ṃ suparṇá ā́bʰaraddiváspárī́ndo víśvābʰirmatíbʰiḥ páriṣkṛtam || 24||



24. Dir, wenn du dich läuterst, o Soma, jubelten die Redekundigen wohlgesinnt, um Gunst bittend zu. Dich brachte der Falke vom Himmel, o Saft, der mit allen dichterischen Gedanken ausgeschmückt wird.



ávye punānáṃ pári vā́ra ūrmíṇā háriṃ navante abʰí saptá dʰenávaḥ |
apā́mupástʰe ádʰyāyávaḥ kavímṛtásya yónā mahiṣā́ aheṣata || 25||



25. Dem im Schafhaar in Wogen sich läuternden Falben brüllen die sieben Kühe entgegen. Im Schoße der Wasser haben die Ayu's den Seher, die Büffel an der Wiege der Wahrheit zum Laufe getrieben.



índuḥ punānó áti gāhate mṛ́dʰo víśvāni kṛṇvánsupátʰāni yájyave |
gā́ḥ kṛṇvānó nirṇíjaṃ haryatáḥ kavírátyo ná krī́ḷanpári vā́ramarṣati || 26||



26. Der Saft setzt sich, während er geläutert wird, über die Verächter hinweg, dem Opfernden alle guten Wege bereitend. Indem er die Kuhmilch zu seinem Festkleid macht, umströmt der begehrenswerte Seher die Haarseihe, sich wie ein Rennpferd tummelnd.



asaścátaḥ śatádʰārā abʰiśríyo háriṃ navanté'va tā́ udanyúvaḥ |
kṣípo mṛjanti pári góbʰirā́vṛtaṃ tṛtī́ye pṛṣṭʰé ádʰi rocané diváḥ || 27||



27. Diese hundertstrahligen, bevorrechteten, wassergebenden Ströme rauschen auf den Falben herab. Die Finger putzen den rings in Kuhmilch eingehüllten auf dem dritten Rücken, dem Lichtraum des Himmels.



távemā́ḥ prajā́ divyásya rétasastváṃ víśvasya bʰúvanasya rājasi |
átʰedáṃ víśvaṃ pavamāna te váśe tvámindo pratʰamó dʰāmadʰā́ asi || 28||



28. Von deinem himmlischen Samen sind diese Geschöpfe; du herschest über die ganze Welt, und in deiner Gewalt ist dieses All, o Pavamana; du, o Saft, bist der erste Schöpfer.



tváṃ samudró asi viśvavítkave távemā́ḥ páñca pradíśo vídʰarmaṇi |
tváṃ dyā́ṃ ca pṛtʰivī́ṃ cā́ti jabʰriṣe táva jyótīṃṣi pavamāna sū́ryaḥ || 29||



29. Du bist das Meer, du, Seher, bist der Allwissende. Dein sind diese fünf Weltgegenden in ganzer Ausdehnung; du hast dich über Himmel und Erde erhoben, dein sind die Himmelslichter, die Sonne, o Pavamana.



tváṃ pavítre rájaso vídʰarmaṇi devébʰyaḥ soma pavamāna pūyase |
tvā́muśíjaḥ pratʰamā́ agṛbʰṇata túbʰyemā́ víśvā bʰúvanāni yemire || 30||



30. Du wirst in der Seihe, in der ganzen Ausbreitung des Raums, für die Götter geläutert, Soma Pavamana. Dich nahmen zuerst die Usij in Besitz; dir sind alle diese Welten untergeordnet.



prá rebʰá etyáti vā́ramavyáyaṃ vṛ́ṣā váneṣváva cakradaddʰáriḥ |
sáṃ dʰītáyo vāvaśānā́ anūṣata śíśuṃ rihanti matáyaḥ pánipnatam || 31||



31. Der Barde tritt auf und geht durch das Schafhaar, der Bulle brüllt herab auf das Holzgefäß, der Falbe. Die Gebete ertönen laut brüllend zusammen, die Lieder lecken das schreiende Junge.



sá sū́ryasya raśmíbʰiḥ pári vyata tántuṃ tanvānástrivṛ́taṃ yátʰā vidé |
náyannṛtásya praśíṣo návīyasīḥ pátirjánīnāmúpa yāti niṣkṛtám || 32||



32. Er umkleidet sich mit den Sonnenstrahlen, den dreifachen Faden ausspannend, wie er es versteht. Der Opferordnung Vorschriften aufs neue leitend geht er als Gatte zum Treffort seiner Frauen.



rā́jā síndʰūnāṃ pavate pátirdivá ṛtásya yāti patʰíbʰiḥ kánikradat |
sahásradʰāraḥ pári ṣicyate háriḥ punānó vā́caṃ janáyannúpāvasuḥ || 33||



33. Er läutert sich, der König der Gewässer, der Herr des Himmels, er geht brüllend auf den Pfaden der Opferordnung. In tausend Güssen wird der Goldgelbe ausgegossen; die Rede bringt er hervor, während er geläutert wird, zu Reichtum kommend.



pávamāna máhyárṇo ví dʰāvasi sū́ro ná citró ávyayāni pávyayā |
gábʰastipūto nṛ́bʰirádribʰiḥ sutó mahé vā́jāya dʰányāya dʰanvasi || 34||



34. O Pavamana, als große Flut rinnst du farbenprächtig wie die Sonne durch die Filter aus Schafwolle. Von Männern mit den Händen geläutert, mit Steinen ausgeschlagen rinnst du zu großem glückbringendem Gewinn.



íṣamū́rjaṃ pavamānābʰyàrṣasi śyenó ná váṃsu kaláśeṣu sīdasi |
índrāya mádvā mádyo mádaḥ sutó divó viṣṭambʰá upamó vicakṣaṇáḥ || 35||



35. Du strömst zu Labsal und Stärkung, o Pavamana; wie der Falke auf die Bäume setzest du dich in die Krüge, für Indra als begeisternder, berauschender Trank ausgepreßt, des Himmels höchster Pfeiler, weitschauend.



saptá svásāro abʰí mātáraḥ śíśuṃ návaṃ jajñānáṃ jényaṃ vipaścítam |
apā́ṃ gandʰarváṃ divyáṃ nṛcákṣasaṃ sómaṃ víśvasya bʰúvanasya rājáse || 36||



36. Sieben Schwestern kommen als Mütter zu dem neugeborenen Hauskind, dem redekundigen, dem himmlischen Gandharva der Gewässer mit dem Herrenauge, zu dem Soma, damit er über die ganze Welt herrsche.



īśāná imā́ bʰúvanāni vī́yase yujāná indo harítaḥ suparṇyàḥ |
tā́ste kṣarantu mádʰumadgʰṛtáṃ páyastáva vraté soma tiṣṭʰantu kṛṣṭáyaḥ || 37||



37. Als Herrscher durcheilst du diese Welten, o Saft, deine schön beschwingten Falben anschirrend. Die sollen deine süße Butter und Milch ergießen. In deinem Dienste sollen die Völker stehen, o Soma!



tváṃ nṛcákṣā asi soma viśvátaḥ pávamāna vṛṣabʰa tā́ ví dʰāvasi |
sá naḥ pavasva vásumaddʰíraṇyavadvayáṃ syāma bʰúvaneṣu jīváse || 38||



38. Du richtest nach allen Seiten dein Herrenauge, Soma, Pavamana, du Bulle durcheilst diese Welten. Läutere du uns Besitz von Gut und Gold zu! Wir wollen unter den Geschöpfen zu leben ausersehen sein.



govítpavasva vasuvíddʰiraṇyavídretodʰā́ indo bʰúvaneṣvárpitaḥ |
tváṃ suvī́ro asi soma viśvavíttáṃ tvā víprā úpa girémá āsate || 39||



39. Läutere dich, Rinder, Gut, Gold ausfindig machend, Samen gebend, o Saft, über die Welten gesetzt! Du bist der allwissende Meister, Soma; dir warten diese Redekundigen mit Loblied auf.



únmádʰva ūrmírvanánā atiṣṭʰipadapó vásāno mahiṣó ví gāhate |
rā́jā pavítraratʰo vā́jamā́ruhatsahásrabʰṛṣṭirjayati śrávo bṛhát || 40||



40. Die Welle der Süßigkeit hat unser Begehren erregt, in Wasser sich kleidend taucht der Büffel hinein. Als ein König, dessen Wagen die Seihe ist, hat er den Siegerpreis erklommen, als der Tausendzackige gewinnt er hohen Ruhm.



sá bʰandánā údiyarti prajā́vatīrviśvā́yurvíśvāḥ subʰárā áhardivi |
bráhma prajā́vadrayímáśvapastyaṃ pītá indavíndramasmábʰyaṃ yācatāt || 41||



41. Er bringt zeitlebens Tag für Tag alle löblichen Dinge, die Nachwuchs haben, auf, deren Last leicht ist: Getrunken sollst du, Saft, für uns den Indra um Segen, der Nachwuchs bringt, um Reichtum an vielen Rossen bitten.



só ágre áhnāṃ hárirharyató mádaḥ prá cétasā cetayate ánu dyúbʰiḥ |
dvā́ jánā yātáyannantárīyate nárā ca śáṃsaṃ daívyaṃ ca dʰartári || 42||



42. Im Anbruch der Tage tut sich der goldige, begehrenswerte Rauschtrank tagtäglich durch seinen Geist kund. Die beiden Völker einend geht er zwischen Himmel und Erde, er der Träger der Männerrede und der göttlichen Rede.



añjáte vyàñjate sámañjate krátuṃ rihanti mádʰunābʰyàñjate |
síndʰorucʰvāsé patáyantamukṣáṇaṃ hiraṇyapāvā́ḥ paśúmāsu gṛbʰṇate || 43||



43. Sie salben sich, sie salben sich bunt, sie salben sich gleich, sie lecken seine Weisheit, sie besalben sich mit seiner Süßigkeit. Den im Aufbrausen des Stromes dahin schießenden Stier, das Tier halten die das Gold Läuternden in diesem Wasser fest.



vipaścíte pávamānāya gāyata mahī́ ná dʰā́rā́tyándʰo arṣati |
áhirná jūrṇā́máti sarpati tvácamátyo ná krī́ḷannasaradvṛ́ṣā háriḥ || 44||



44. Lobsinget dem redekundigen Pavamana! Wie ein großer Strom rinnt der Saft durch die Seihe. Wie eine Schlange entkriecht er der alten Haut; wie ein Renner spielend ist der bullenhafte Falbe geflossen.



agregó rā́jā́pyastaviṣyate vimā́no áhnāṃ bʰúvaneṣvárpitaḥ |
hárirgʰṛtásnuḥ sudṛ́śīko arṇavó jyotī́ratʰaḥ pavate rāyá okyàḥ || 45||



45. Vorangehend zeigt der im Wasser wohnende König seine Stärke, der Ausmesser der Tage, über die Welten gesetzt. Ein Falbe, der Schmalz auf dem Rücken trägt; dessen Wagen Licht ist, schön von Aussehen, läutert er sich flutend zu Reichtum, gern bleibend.



ásarji skambʰó divá údyato mádaḥ pári tridʰā́turbʰúvanānyarṣati |
aṃśúṃ rihanti matáyaḥ pánipnataṃ girā́ yádi nirṇíjamṛgmíṇo yayúḥ || 46||



46. Er ward ausgegossen, der Pfeiler des Himmels, der emporgehaltene Rauschtrank; er fließt mit drei Bestandteilen um die Welten. Die Dichtungen lecken an dem schreienden Stengel, wenn die Versdichter mit ihrer Rede Staat machen.



prá te dʰā́rā átyáṇvāni meṣyàḥ punānásya saṃyáto yanti ráṃhayaḥ |
yádgóbʰirindo camvòḥ samajyása ā́ suvānáḥ soma kaláśeṣu sīdasi || 47||



47. Deine Ströme gehen über die Schafhaarseihe, deine raschen Fahrten gehen ununterbrochen weiter, wenn du geläutert wirst. Wenn du Saft in den beiden Camugefäßen mit Kuhmilch verschmolzen wirst, dann setzest du, Soma, dich ausgepreßt in die Krüge.



pávasva soma kratuvínna uktʰyó'vyo vā́re pári dʰāva mádʰu priyám |
jahí víśvānrakṣása indo atríṇo bṛhádvadema vidátʰe suvī́rāḥ || 48||



48. Läutere dich, Soma, uns Rat findend, preislich, lauf in dem Schafhaar um als lieber Süßtrank! Erschlag, o Saft, alle Unholde, die Atrin's! Wir möchten das große Wort führen als Meister in der weisen Rede!






Sūkta 9.87 

prá tú drava pári kóśaṃ ní ṣīda nṛ́bʰiḥ punānó abʰí vā́jamarṣa |
áśvaṃ ná tvā vājínaṃ marjáyantó'cʰā barhī́ raśanā́bʰirnayanti || 1||



1. Laufe doch voran rings um die Kufe, nimm darin Platz, von den Männern geläutert rinne nach dem Siegerpreis! Sie, die dich wie ein preisgewinnendes Roß putzen, führen dich am Zügel zum Barhis.



svāyudʰáḥ pavate devá índuraśastihā́ vṛjánaṃ rákṣamāṇaḥ |
pitā́ devā́nāṃ janitā́ sudákṣo viṣṭambʰó divó dʰarúṇaḥ pṛtʰivyā́ḥ || 2||



2. Wohlbewaffnet läutert sich der göttliche Saft, die Afterreden niederschlagend, den Opferbund schützend, der Vater und verständige Erzeuger der Götter, des Himmels Stütze, der Träger der Erde;



ṛ́ṣirvípraḥ puraetā́ jánānāmṛbʰúrdʰī́ra uśánā kā́vyena |
sá cidviveda níhitaṃ yádāsāmapīcyàṃ guhyaṃ nā́ma gónām || 3||



3. Der redefertige Rishi, der Völker Anführer, ein kundiger Ribhu, ein Werkmeister, an Sehergabe ein Usanas: er entdeckte, was von ihnen versteckt war, der Kühe verborgenen, geheimen Namen.



eṣá syá te mádʰumām̐ indra sómo vṛ́ṣā vṛ́ṣṇe pári pavítre akṣāḥ |
sahasrasā́ḥ śatasā́ bʰūridā́vā śaśvattamáṃ barhírā́ vājyàstʰāt || 4||



4. Dieser versüßte Soma ist für dich, Indra, der Bulle für den Bullen in der Seihe herumgeflossen, Tausend gewinnend, Hundert gewinnend, vielschenkend hat der Preisgewinner zum vielten Male das Barhis erstiegen.



eté sómā abʰí gavyā́ sahásrā mahé vā́jāyāmṛ́tāya śrávāṃsi |
pavítrebʰiḥ pávamānā asṛgrañcʰravasyávo ná pṛtanā́jo átyāḥ || 5||



5. Diese Somasäfte sind auf die Tausende von Kühen losgelassen worden, auf die Ruhmespreise zu großem unsterblichen Gewinn wie ehrgeizige wettkämpfende Rennpferde, durch die Seihen sich läuternd.



pári hí ṣmā puruhūtó jánānāṃ víśvā́saradbʰójanā pūyámānaḥ |
átʰā́ bʰara śyenabʰṛta práyāṃsi rayíṃ túñjāno abʰí vā́jamarṣa || 6||



6. Während er geläutert ward, hat ja der Vielgerufene der Völker alle Genüsse eingekreist. Nun bringe uns, du Falkengebrachter, Labsale! Reichtum herausschlagend rinne nach dem Siegespreis!



eṣá suvānáḥ pári sómaḥ pavítre sárgo ná sṛṣṭó adadʰāvadárvā |
tigmé śíśāno mahiṣó ná śṛ́ṅge gā́ gavyánnabʰí śū́ro ná sátvā || 7||



7. Dieser Soma schoß ausgepreßt in der Seihe herum, das Rennpferd wie ein losge-lassenes Rennen, wie ein Büffel seine spitzen Hörner wetzend, auf die Kühe los, nach Kühen verlangend, wie ein tapferer Krieger.



eṣā́ yayau paramā́dantárádreḥ kū́citsatī́rūrvé gā́ viveda |
divó ná vidyútstanáyantyabʰraíḥ sómasya te pavata indra dʰā́rā || 8||



8. Sie kam aus dem Inneren des fernsten Berges her, sie entdeckte die irgendwo in der Höhle befindlichen Kühe. Wie der Blitz mit den Wolken vom Himmel donnernd so läutert sich für dich, Indra, des Somas Erguß.



utá sma rāśíṃ pári yāsi gónāmíndreṇa soma sarátʰaṃ punānáḥ |
pūrvī́ríṣo bṛhatī́rjīradāno śíkṣā śacīvastáva tā́ upaṣṭút || 9||



9. Und du holest die Menge der Kühe ein, mit Indra auf gleichem Wagen, o Soma, wann du dich läuterst. Suche uns, o du Raschgebender, Vermögender, viele große Labsale zu erwirken! Dein sind diese Lobpreisungen.






Sūkta 9.88 

ayáṃ sóma indra túbʰyaṃ sunve túbʰyaṃ pavate tvámasya pāhi |
tváṃ ha yáṃ cakṛṣé tváṃ vavṛṣá índuṃ mádāya yújyāya sómam || 1||



1. Dieser Soma wird für dich, Indra, ausgepreßt, für dich wird er geläutert; trinke du davon, den du dir gewonnen und erwählt hast, den Somasaft für den dir zukommenden Rausch.



sá īṃ rátʰo ná bʰuriṣā́ḷayoji maháḥ purū́ṇi sātáye vásūni |
ā́dīṃ víśvā nahuṣyā̀ṇi jātā́ svàrṣātā vána ūrdʰvā́ navanta || 2||



2. Er ward wie ein vielbezwingender Streitwagen angeschirrt, der Große, um viele Schätze zu gewinnen. Dann schreien ihm alle nahusischen Geschlechter zu im Kampf um das Sonnenlicht, bei der Holzkufe aufrecht stehend.



vāyúrná yó niyútvām̐ iṣṭáyāmā nā́satyeva háva ā́ śámbʰaviṣṭʰaḥ |
viśvávāro draviṇodā́ iva tmánpūṣéva dʰījávano'si soma || 3||



3. Der seine Fahrt beeilt wie Vayu mit dem Vielgespann, wie die Nasatya's am entgegenkommendsten bei dem Anruf; allbegehrt wie Dravinodas selbst, wie Pusan bist du, Soma, ein Gedankenerwecker.



índro ná yó mahā́ kármāṇi cákrirhantā́ vṛtrā́ṇāmasi soma pūrbʰít |
paidvó ná hí tvámáhināmnāṃ hantā́ víśvasyāsi soma dásyoḥ || 4||



4. Wie Indra, der ein Vollbringer großer Taten, bist du der Töter der Feinde, der Burgenbrecher, Soma. Wie das Paidvaroß bist du ja ein Töter all dessen, was Schlange heißt, du bist ein Töter jedes Dasyu, o Soma.



agnírná yó vána ā́ sṛjyámāno vṛ́tʰā pā́jāṃsi kṛṇute nadī́ṣu |
jáno ná yúdʰvā mahatá upabdíríyarti sómaḥ pávamāna ūrmím || 5||



5. Der wie Agni auf das Holz losgelassen wird, er nimmt nach Belieben in den Flüssen seine Formen an. Wie eines kampfgerüsteten Volkes ist der Taktschritt des Großen; der sich klärende Soma treibt die Welle empor.



eté sómā áti vā́rāṇyávyā divyā́ ná kóśāso abʰrávarṣāḥ |
vṛ́tʰā samudráṃ síndʰavo ná nī́cīḥ sutā́so abʰí kaláśām̐ asṛgran || 6||



6. Diese Somasäfte haben sich über die Schafhaare wie die himmlischen Kufen, die den Wolkenregen geben, nach Lust wie die abwärts gehenden Ströme zum Meere in die Krüge ergossen, wenn sie ausgepreßt sind.



śuṣmī́ śárdʰo ná mā́rutaṃ pavasvā́nabʰiśastā divyā́ yátʰā víṭ |
ā́po ná makṣū́ sumatírbʰavā naḥ sahásrāpsāḥ pṛtanāṣā́ṇná yajñáḥ || 7||



7. Ungestüm wie das Heer der Marut läutere dich, unbescholten wie der himmlische Clan, rasch wie das Wasser; sei uns wohlgesinnt, tausendgestaltig wie das Schlachten gewinnende Opfer!



rā́jño nú te váruṇasya vratā́ni bṛhádgabʰīráṃ táva soma dʰā́ma |
śúciṣṭvámasi priyó ná mitró dakṣā́yyo aryamévāsi soma || 8||



8. Deine Gebote sind wie die des Königs Varuna; hoch und tief ist dein Wesen, o Soma. Du bist rein wie der liebe Mitra; du verdienst Willfährigkeit wie Aryaman, o Soma.






Sūkta 9.89 

pró syá váhniḥ patʰyā̀bʰirasyāndivó ná vṛṣṭíḥ pávamāno akṣāḥ |
sahásradʰāro asadannyàsmé mātúrupástʰe vána ā́ ca sómaḥ || 1||



1. Dieser Wagenfahrer ist auf seinen Wegen abgefahren; wie des Himmels Regen strömte der Pavamana. Tausendfach ablaufend hat sich Soma bei uns niedergelassen in der Mutter Schoß und im Holze.



rā́jā síndʰūnāmavasiṣṭa vā́sa ṛtásya nā́vamā́ruhadrájiṣṭʰām |
apsú drapsó vāvṛdʰe śyenájūto duhá īṃ pitā́ duhá īṃ pitúrjā́m || 2||



2. Der König der Ströme hat sich in ihr Gewand gekleidet, er hat das am geradesten gehende Schiff der Opferordnung bestiegen. Im Wasser ist der Tropfen groß geworden, der vom Falken eilig gebrachte. Der Vater melkt ihn, er läßt aus sich des Vaters Kind melken.



siṃháṃ nasanta mádʰvo ayā́saṃ hárimaruṣáṃ divó asyá pátim |
śū́ro yutsú pratʰamáḥ pṛcʰate gā́ ásya cákṣasā pári pātyukṣā́ || 3||



3. Die süßen Milchkühe berühren den Löwen, den unverzagten, rotgelben Herrn dieses Himmels. Als der vorderste Held in den Kämpfen erkundigt er sich nach den Kühen, mit seinem Auge behütet sie der Stier.



mádʰupṛṣṭʰaṃ gʰorámayā́samáśvaṃ rátʰe yuñjantyurucakrá ṛṣvám |
svásāra īṃ jāmáyo marjayanti sánābʰayo vājínamūrjayanti || 4||



4. Das furchtbare Roß mit der Süßigkeit auf dem Rücken, das unverzagte spannen sie an den breiträdrigen Wagen, das überragende. Die gesippten Schwestern putzen ihn heraus, die Blutsverwandten stärken den Preisgewinner.



cátasra īṃ gʰṛtadúhaḥ sacante samāné antárdʰarúṇe níṣattāḥ |
tā́ īmarṣanti námasā punānā́stā́ īṃ viśvátaḥ pári ṣanti pūrvī́ḥ || 5||



5. Vier Buttermilchende geleiten ihn, auf die gleiche Unterlage niedergesetzt. Diese fließen zu ihm, ehrfürchtig sich läuternd; diese umgeben ihn allenthalben in großer Zahl.



viṣṭambʰó divó dʰarúṇaḥ pṛtʰivyā́ víśvā utá kṣitáyo háste asya |
ásatta útso gṛṇaté niyútvānmádʰvo aṃśúḥ pavata indriyā́ya || 6||



6. Des Himmels Stütze, der Träger der Erde - und die Lande sind in seiner Hand. Dein Quell sei freigebig für den Sänger. Der Stengel der Süßigkeit wird für die indrische Kraft geläutert.



vanvánnávāto abʰí devávītimíndrāya soma vṛtrahā́ pavasva |
śagdʰí maháḥ puruścandrásya rāyáḥ suvī́ryasya pátayaḥ syāma || 7||



7. Du der unüberwundene Überwinder läutere dich für die Götterladung, für Indra, o Soma, du der Vritratöter! Erwirk uns großen vielblinkenden Reichtum. Wir möchten die Besitzer der Meisterschaft sein.






Sūkta 9.90 

prá hinvānó janitā́ ródasyo rátʰo ná vā́jaṃ saniṣyánnayāsīt |
índraṃ gácʰannā́yudʰā saṃśíśāno víśvā vásu hástayorādádʰānaḥ || 1||



1. Zur Eile getrieben hat der Schöpfer beider Welten wie ein Wagen, der den Siegerpreis gewinnen soll, seine Fahrt begonnen. Zu Indra geht er die Waffen schärfen, alle Güter hält er in Händen.



abʰí tripṛṣṭʰáṃ vṛ́ṣaṇaṃ vayodʰā́māṅgūṣā́ṇāmavāvaśanta vā́ṇīḥ |
vánā vásāno váruṇo ná síndʰūnví ratnadʰā́ dayate vā́ryāṇi || 2||



2. Zu dem dreirückigen Bullen, dem Kraftverleiher, schrieen die Stimmen der Loblieder. In Holz sich kleidend, wie Varuna in die Ströme, teilt der Belohner die erwünschten Gaben aus.



śū́ragrāmaḥ sárvavīraḥ sáhāvāñjétā pavasva sánitā dʰánāni |
tigmā́yudʰaḥ kṣiprádʰanvā samátsváṣāḷhaḥ sāhvā́npṛ́tanāsu śátrūn || 3||



3. Ein überlegener Sieger mit tapferem Clane, mit lauter Männern, läutere dich, ein Gewinner von Schätzen, mit scharfen Waffen, mit schnellschießendem Bogen im Kampfe, ein unbezwungener Bezwinger der Feinde in den Schlachten!



urúgavyūtirábʰayāni kṛṇvánsamīcīné ā́ pavasvā púraṃdʰī |
apáḥ síṣāsannuṣásaḥ svàrgā́ḥ sáṃ cikrado mahó asmábʰyaṃ vā́jān || 4||



4. Weite Triften, Sicherheit schaffend läutere die beiden vereinigten Glücksgöttinnen Himmel und Erde herbei! Das Wasser, die Morgenröten, die Sonne, die Kühe suche zu gewinnen und brause uns große Gewinne zusammen!



mátsi soma váruṇaṃ mátsi mitráṃ mátsī́ndramindo pavamāna víṣṇum |
mátsi śárdʰo mā́rutaṃ mátsi devā́nmátsi mahā́míndramindo mádāya || 5||



5. Berausche, o Soma, den Varuna, berausche Mitra, berausche Indra, o Saft, o Pavamana, den Vishnu; berausche das Marutheer, berausche die Götter, berausche den großen Indra, o Saft, zum Rausche!



evā́ rā́jeva krátumām̐ ámena víśvā gʰánigʰnadduritā́ pavasva |
índo sūktā́ya vácase váyo dʰā yūyáṃ pāta svastíbʰiḥ sádā naḥ || 6||



6. Also läutere dich, wie ein umsichtiger König mit Wucht, alle Unfälle abwehrend! O Saft, gib der wohlgesetzten Rede Schwung! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!






Sūkta 9.91 

ásarji vákvā rátʰye yátʰājaú dʰiyā́ manótā pratʰamó manīṣī́ |
dáśa svásāro ádʰi sā́no ávyé'janti váhniṃ sádanānyácʰa || 1||



1. Galoppierend ist er losgesprengt wie in einem Wagenrennen, mit Verständnis nachdenkend, der erste Denker. Die zehn Schwestern treiben das Zugtier auf dem Schafrücken zu seinen Sitzen.



vītī́ jánasya divyásya kavyaírádʰi suvānó nahuṣyèbʰirínduḥ |
prá yó nṛ́bʰiramṛ́to mártyebʰirmarmṛjānó'vibʰirgóbʰiradbʰíḥ || 2||



2. Zur Einladung des himmlischen Volkes ist der Saft von den dichterischen Nahussöhnen ausgepreßt, der Unsterbliche, der von den sterblichen Männern mittels Schafwolle, Kuhmilch und Wasser aufgeputzt hervorkommt.



vṛ́ṣā vṛ́ṣṇe róruvadaṃśúrasmai pávamāno rúśadīrte páyo góḥ |
sahásramṛ́kvā patʰíbʰirvacovídadʰvasmábʰiḥ sū́ro áṇvaṃ ví yāti || 3||



3. Der brüllende Bulle, der Stengel, treibt für ihn, den Bullen, sich läuternd die weiße Kuhmilch heraus. Auf tausend staublosen Wegen geht der in Versen Redende, Wortkundige als Sonne durch die Seihe.



rujā́ dṛḷhā́ cidrakṣásaḥ sádāṃsi punāná inda ūrṇuhi ví vā́jān |
vṛścópáriṣṭāttujatā́ vadʰéna yé ánti dūrā́dupanāyámeṣām || 4||



4. Zerbrich auch die festen Sitze des Unholds; dich läuternd schließe die Gewinne auf, o Saft! Spalte von oben mit wuchtender Waffe den, der sie sich holt, mögen sie nah oder fern sein.



sá pratnavánnávyase viśvavāra sūktā́ya patʰáḥ kṛṇuhi prā́caḥ |
yé duḥṣáhāso vanúṣā bṛhántastā́m̐ste aśyāma purukṛtpurukṣo || 5||



5. Mache du wie vormals der neuesten wohlgesetzten Rede die Pfade bereit, du Allbegehrter! Die hohen Gewinne, die dem Neider unerträglich sind, die möchten wir von dir erlangen, du Vielwirkender, Viehreicher.



evā́ punānó apáḥ svàrgā́ asmábʰyaṃ tokā́ tánayāni bʰū́ri |
śáṃ naḥ kṣétramurú jyótīṃṣi soma jyóṅnaḥ sū́ryaṃ dṛśáye rirīhi || 6||



6. Also dich läuternd schenke uns Wasser, Sonnenlicht, Kühe, viele leibliche Kinder; schenke uns Glück, weite Flur, Lebenslicht, o Soma, laß uns noch lange die Sonne sehen!






Sūkta 9.92 

pári suvānó háriraṃśúḥ pavítre rátʰo ná sarji sanáye hiyānáḥ |
ā́pacʰlókamindriyáṃ pūyámānaḥ práti devā́m̐ ajuṣata práyobʰiḥ || 1||



1. Es kreist der falbe Stengel ausgepreßt in der Seihe um. Wie ein Wagen schoß er los zum Gewinn getrieben. Er hat den indrischen Ton erreicht, während er geläutert wird. Den Göttern ward er durch seine Labungen wohlgefällig.



ácʰā nṛcákṣā asaratpavítre nā́ma dádʰānaḥ kavírasya yónau |
sī́danhóteva sádane camū́ṣū́pemagmannṛ́ṣayaḥ saptá víprāḥ || 2||



2. Der männlich Blickende ist gekommen, in der Seihe seinen Namen annehmend, der Seher in seiner Wiege. Er setzt sich in die Camugefäße wie der Hotri auf seinen Sitz. Ihm sind die sieben redekundigen Rishi's genaht.



prá sumedʰā́ gātuvídviśvádevaḥ sómaḥ punānáḥ sáda eti nítyam |
bʰúvadvíśveṣu kā́vyeṣu rántā́nu jánānyatate páñca dʰī́raḥ || 3||



3. Der weise Pfadfinder, der allen Göttern gehörige Soma geht sich läuternd an seinen ständigen Sitz. Er pflegt bei allen Dichtungen gern zu verweilen. Der Kluge macht die fünf Völker zu seinem Gefolge.



táva tyé soma pavamāna niṇyé víśve devā́stráya ekādaśā́saḥ |
dáśa svadʰā́bʰirádʰi sā́no ávye mṛjánti tvā nadyàḥ saptá yahvī́ḥ || 4||



4. In deinem Geheimnis sind, o Soma Pavamana, all diese dreimal elf Götter. Zehn Finger putzen dich aus eigenem Antrieb über dem Schafrücken; es putzen dich die sieben jüngsten Ströme.



tánnú satyáṃ pávamānasyāstu yátra víśve kārávaḥ saṃnásanta |
jyótiryádáhne ákṛṇodu lokáṃ prā́vanmánuṃ dásyave karabʰī́kam || 5||



5. Das soll von Pavamana wahr sein, worin alle Dichter übereinkommen, daß er dem Tage Licht schuf und Raum. Er half dem Manu weiter, dem Dasyu schuf er feindliche Begegnung.



pári sádmeva paśumā́nti hótā rā́jā ná satyáḥ sámitīriyānáḥ |
sómaḥ punānáḥ kaláśām̐ ayāsītsī́danmṛgó ná mahiṣó váneṣu || 6||



6. Wie ein echter Hotri um die Plätze an denen die Opfertiere sind, herumwandelnd, wie ein echter König in die Versammlungen wandelnd, ist der sich läuternde Soma in die Krüge gegangen, wie ein Büffeltier in den Wäldern, in den Holzgefäßen sich niederlassend.






Sūkta 9.93 

sākamúkṣo marjayanta svásāro dáśa dʰī́rasya dʰītáyo dʰánutrīḥ |
háriḥ páryadravajjā́ḥ sū́ryasya dróṇaṃ nanakṣe átyo ná vājī́ || 1||



1. Die zusammen aufgewachsenen Schwestern putzen ihn, die zehn Gebete, die den Weisen ablaufen lassen. Der Falbe überholte der Sonne Kinder; er ist in die Kufe gelangt wie ein siegreicher Renner ans Ziel.



sáṃ mātṛ́bʰirná śíśurvāvaśānó vṛ́ṣā dadʰanve puruvā́ro adbʰíḥ |
máryo ná yóṣāmabʰí niṣkṛtáṃ yánsáṃ gacʰate kaláśa usríyābʰiḥ || 2||



2. Wie ein Junges mit den Mutterkühen brüllend hat sich der Bulle, der Vielbegehrte, mit den Gewässern vereinigt. Wie ein junger Mann, der zur Frau zum Stelldichein geht, kommt er im Kruge mit den Kühen zusammen.



utá prá pipya ū́dʰarágʰnyāyā índurdʰā́rābʰiḥ sacate sumedʰā́ḥ |
mūrdʰā́naṃ gā́vaḥ páyasā camū́ṣvabʰí śrīṇanti vásubʰirná niktaíḥ || 3||



3. Und das Euter der Kuh ist angeschwollen, der weisheitsreiche Saft hat Ströme im Gefolge. Die Kühe mischen und bedecken mit ihrer Milch sein Haupt in den Camugefäßen wie mit frisch gewaschenen guten Sachen.



sá no devébʰiḥ pavamāna radéndo rayímaśvínaṃ vāvaśānáḥ |
ratʰirāyátāmuśatī́ púraṃdʰirasmadryàgā́ dāváne vásūnām || 4||



4. Laß uns willig, du geläuterter Saft, mit den Göttern Reichtum an Rossen zukommen! Willig soll die Purandhi zu uns her auf ihrem Wagen fahren, um Schätze zu schenken!



nū́ no rayímúpa māsva nṛvántaṃ punānó vātā́pyaṃ viśváścandram |
prá vanditúrindo tāryā́yuḥ prātármakṣū́ dʰiyā́vasurjagamyāt || 5||



5. Nun teile uns Reichtum an Männern zu, dessen Freundschaft begehrt ist, allschimmernden, wann du dich läuterst! Das Leben des Lobredners werde verlängert, o Saft! - Recht bald am Morgen soll sich der einstellen, der durch die Weisheit Schätze erwirbt!






Sūkta 9.94 

ádʰi yádasminvājínīva śúbʰa spárdʰante dʰíyaḥ sū́rye ná víśaḥ |
apó vṛṇānáḥ pavate kavīyánvrajáṃ ná paśuvárdʰanāya mánma || 1||



1. Wenn um ihn die Dichtungen wetteifern wie die Auszeichnungen um einen siegreichen Renner, wie die Clane um die Sonne, dann läutert er sich einem Seher gleichend, indem er die Gewässer erwählt und das Gebet, wie einen Pferch zur Viehaufzucht, sich aussucht.



dvitā́ vyūrṇvánnamṛ́tasya dʰā́ma svarvíde bʰúvanāni pratʰanta |
dʰíyaḥ pinvānā́ḥ svásare ná gā́va ṛtāyántīrabʰí vāvaśra índum || 2||



2. Indem er abermals die Form des Unsterblichkeitstrankes enthüllt - vor dem Sonnenfinder breiten sich die Welten aus. Die Gebete, die anschwellen wie die Kühe auf der Frühweide, haben ordnungsgemäß dem Safte entgegengebrüllt.



pári yátkavíḥ kā́vyā bʰárate śū́ro ná rátʰo bʰúvanāni víśvā |
devéṣu yáśo mártāya bʰū́ṣandákṣāya rāyáḥ purubʰū́ṣu návyaḥ || 3||



3. Wenn der Seher alle Sehergaben umfaßt, alle Welten wie ein tapferer Wagenheld die Feinde, dem Sterblichen bei den Göttern Ansehen bereitend, und dem Tüchtigen aufs neue Reichtümer bei den vielseitigen Göttern -



śriyé jātáḥ śriyá ā́ níriyāya śríyaṃ váyo jaritṛ́bʰyo dadʰāti |
śríyaṃ vásānā amṛtatvámāyanbʰávanti satyā́ samitʰā́ mitádrau || 4||



4. Zur Herrlichkeit geboren ist er zur Herrlichkeit hervorgekommen; den Sängern verleiht er Herrlichkeit und Kraft. Mit Herrlichkeit sich umkleidend gingen sie in die Unsterblichkeit ein. Die Kämpfe um ihn, der einen festen Schritt hat, erfüllen ihren Zweck.



íṣamū́rjamabʰyàrṣā́śvaṃ gā́murú jyótiḥ kṛṇuhi mátsi devā́n |
víśvāni hí suṣáhā tā́ni túbʰyaṃ pávamāna bā́dʰase soma śátrūn || 5||



5. Fließe, um Labsal, Stärkung, Roß, Rind zu gewinnen; schaffe weites Licht, berausche die Götter! Denn all das ist für dich leicht zu erzwingen; o Pavamana Soma, du verdrängst die Feinde.






Sūkta 9.95 

kánikranti hárirā́ sṛjyámānaḥ sī́danvánasya jaṭʰáre punānáḥ |
nṛ́bʰiryatáḥ kṛṇute nirṇíjaṃ gā́ áto matī́rjanayata svadʰā́bʰiḥ || 1||



1. Der Falbe wiehert laut, wenn er hersprengt; er läutert sich und setzt sich in den Bauch des Holzgefäßes. Von den Männern gezügelt macht er die Kuhmilch zu seinem Festgewand. Dann erzeugt er aus eigener Kraft die dichterischen Gedanken.



háriḥ sṛjānáḥ patʰyā̀mṛtásyéyarti vā́camaritéva nā́vam |
devó devā́nāṃ gúhyāni nā́māvíṣkṛṇoti barhíṣi pravā́ce || 2||



2. Indem der Falbe auf den Weg der Ordnung lossprengt, treibt er die Rede vor wie der Ferge das Schiff. Der Gott offenbart der Götter geheime Namen, um sie auf dem Barhis zu verkünden.



apā́mivédūrmáyastárturāṇāḥ prá manīṣā́ īrate sómamácʰa |
namasyántīrúpa ca yánti sáṃ cā́ ca viśantyuśatī́ruśántam || 3||



3. Wie die Wogen der Gewässer sich überstürzend eilen die dichterischen Gedanken hervor auf Soma zu. Ehrfürchtig nahen sie sich und gesellen sich ihm und gehen verlangend in den Verlangenden ein.



táṃ marmṛjānáṃ mahiṣáṃ ná sā́nāvaṃśúṃ duhantyukṣáṇaṃ giriṣṭʰā́m |
táṃ vāvaśānáṃ matáyaḥ sacante tritó bibʰarti váruṇaṃ samudré || 4||



4. Ihn, der sich sauber macht auf dem Rücken der Seihe wie ein Büffel auf dem Rücken des Berges, den Stier, den Stengel, der auf dem Berge wächst, melken sie. Dem Verlangenden schließen sich die Gebete an. Trita trägt den Varuna im Meere.



íṣyanvā́camupavaktéva hótuḥ punāná indo ví ṣyā manīṣā́m |
índraśca yátkṣáyatʰaḥ saúbʰagāya suvī́ryasya pátayaḥ syāma || 5||



5. Zur Rede auffordernd, wie der Upavaktri zur Rede des Hotri, entbinde bei deiner Läuterung die Dichtung, o Saft! Da du und Indra, ihr beide, die Macht zum Glück habt, so möchten wir die Herren der Meisterschaft sein.






Sūkta 9.96 

prá senānī́ḥ śū́ro ágre rátʰānāṃ gavyánneti hárṣate asya sénā |
bʰadrā́nkṛṇvánnindrahavā́nsákʰibʰya ā́ sómo vástrā rabʰasā́ni datte || 1||



1. Als tapferer Heerführer zieht er Kühe begehrend aus an der Spitze der Wagen. Kampffroh ist sein Heer. Die Indraanrufungen macht er für die Freunde glückbringend; Soma legt seine grellen Gewänder an.



sámasya háriṃ hárayo mṛjantyaśvahayaírániśitaṃ námobʰiḥ |
ā́ tiṣṭʰati rátʰamíndrasya sákʰā vidvā́m̐ enā sumatíṃ yātyácʰa || 2||



2. Die goldenen Finger putzen sein goldfarbiges Roß unablässig unter Verbeugungen, die das Roß zur Eile treiben. Als Freund besteigt er Indra's Wagen. Durch ihn gelangt der Wissende zur Gunst des Gottes.



sá no deva devátāte pavasva mahé soma psárasa indrapā́naḥ |
kṛṇvánnapó varṣáyandyā́mutémā́murórā́ no varivasyā punānáḥ || 3||



3. Läutere du dich, o Gott, für unseren Gottesdienst, zu hohem Genuß als Indra's Getränk, o Soma! Wasser schaffend und diesen Himmel regnen lassend mach uns die Bahn noch breiter als breit, indem du dich läuterst!



ájītayé'hataye pavasva svastáye sarvátātaye bṛhaté |
táduśanti víśva imé sákʰāyastádaháṃ vaśmi pavamāna soma || 4||



4. Läutere dich gegen Raub und Totschlag, zum Wohlsein, zu hoher Vollkommenheit! Das wünschen alle diese Freunde; das wünsche ich, o Soma Pavamana.



sómaḥ pavate janitā́ matīnā́ṃ janitā́ divó janitā́ pṛtʰivyā́ḥ |
janitā́gnérjanitā́ sū́ryasya janiténdrasya janitótá víṣṇoḥ || 5||



5. Soma läutert sich, der Erzeuger der Gedanken, der Erzeuger des Himmels, der Erzeuger der Erde, der Erzeuger des Agni, der Erzeuger des Surya, der Erzeuger des Indra und der Erzeuger des Vishnu.



brahmā́ devā́nāṃ padavī́ḥ kavīnā́mṛ́ṣirvíprāṇāṃ mahiṣó mṛgā́ṇām |
śyenó gṛ́dʰrāṇāṃ svádʰitirvánānāṃ sómaḥ pavítramátyeti rébʰan || 6||



6. Der Hohepriester der Götter, der Pfadfinder der Seher, der Rishi unter den Beredten, der Büffel unter den wilden Tieren, der Adler unter den Geiern, die Axt für die Bäume, geht Soma laut redend durch die Seihe.



prā́vīvipadvācá ūrmíṃ ná síndʰurgíraḥ sómaḥ pávamāno manīṣā́ḥ |
antáḥ páśyanvṛjánemā́varāṇyā́ tiṣṭʰati vṛṣabʰó góṣu jānán || 7||



7. Er hat der Rede Welle hervorgewirbelt wie der Strom die Welle, er die Lobreden, die Gedanken, der Soma Pavamana, der diesen diesseitigen Opferverbänden ins Herz schaut, der Bulle steigt auf die Kühe, sich auskennend.



sá matsaráḥ pṛtsú vanvánnávātaḥ sahásraretā abʰí vā́jamarṣa |
índrāyendo pávamāno manīṣyàṃśorūrmímīraya gā́ iṣaṇyán || 8||



8. Du der Berauschendste, in den Kämpfen unüberwundene Überwinder, rinne mit tausendfachem Samen nach dem Siegerpreis, für Indra dich läuternd, o Saft, gedankenreich, bring die Woge des Stengels in Bewegung, nach den Kühen verlangend!



pári priyáḥ kaláśe devávāta índrāya sómo ráṇyo mádāya |
sahásradʰāraḥ śatávāja índurvājī́ ná sáptiḥ sámanā jigāti || 9||



9. Der beliebte, gottbegehrte, erfreuende Soma kreist für Indra zum Rausche in dem Kruge. Der Saft zieht in tausend Strahlen, hundert Siegerpreise gewinnend, wie ein sieggewinnendes Gespann in die Schlachten.



sá pūrvyó vasuvíjjā́yamāno mṛjānó apsú duduhānó ádrau |
abʰiśastipā́ bʰúvanasya rā́jā vidádgātúṃ bráhmaṇe pūyámānaḥ || 10||



10. Als allererster Schätzefinder geboren, im Wasser geputzt, auf dem Stein gemolken, vor übler Nachrede schützend, der König der Welt möge geläutert für das Segenswort den rechten Weg ausfindig machen.



tváyā hí naḥ pitáraḥ soma pū́rve kármāṇi cakrúḥ pavamāna dʰī́rāḥ |
vanvánnávātaḥ paridʰī́m̐ráporṇu vīrébʰiráśvairmagʰávā bʰavā naḥ || 11||



11. Denn mit dir, o Soma, haben unsere weisen Väter vormals ihre Taten getan, o Pavamana. Ein unüberwundener Überwinder öffne du die Schranken; sei gegen uns freigebig mit Söhnen und Rossen!



yátʰā́pavatʰā mánave vayodʰā́ amitrahā́ varivovíddʰavíṣmān |
evā́ pavasva dráviṇaṃ dádʰāna índre sáṃ tiṣṭʰa janáyā́yudʰāni || 12||



12. Wie du dich für Manu kraftspendend geläutert hast, die Feinde erschlagend, einen Ausweg findend, von Opferspenden begleitet, so läutere dich Reichtum bringend! Geselle dich zu Indra, bring deine Waffen zum Vorschein!



pávasva soma mádʰumām̐ ṛtā́vāpó vásāno ádʰi sā́no ávye |
áva dróṇāni gʰṛtávānti sīda madíntamo matsará indrapā́naḥ || 13||



13. Läutere dich, o Soma, versüßt, ordnungsgemäß, in Wasser dich kleidend, auf dem Schafrücken! Setz dich in die schmalzigen Kufen, berauschendst, ergötzend als Indra's Getränk!



vṛṣṭíṃ diváḥ śatádʰāraḥ pavasva sahasrasā́ vājayúrdevávītau |
sáṃ síndʰubʰiḥ kaláśe vāvaśānáḥ sámusríyābʰiḥ pratiránna ā́yuḥ || 14||



14. Läutere mit hundert Strömen den Regen vom Himmel herab, tausendgewinnend, nach dem Siegerpreis strebend bei der Götterladung! Mit den Strömen in dem Kruge zusammenbrüllend, mit den Kühen, unsere Lebenszeit verlängernd.



eṣá syá sómo matíbʰiḥ punānó'tyo ná vājī́ táratī́dárātīḥ |
páyo ná dugdʰámáditeriṣirámurvìva gātúḥ suyámo ná vóḷhā || 15||



15. Dieser Soma, der unter Gebeten geläutert wird, entgeht wie ein siegreicher Renner den Feinden. Wie gemolkene Milch ist die Milch der Aditi rasch zur Hand, breit wie ein Weg, wie ein Zugroß lenksam.



svāyudʰáḥ sotṛ́bʰiḥ pūyámāno'bʰyàrṣa gúhyaṃ cā́ru nā́ma |
abʰí vā́jaṃ sáptiriva śravasyā́bʰí vāyúmabʰí gā́ deva soma || 16||



16. Gutbewaffnet, von den Pressenden geläutert, fließe deinem lieben Geheimnamen entgegen, dem Siegerpreis entgegen wie ein Rennpferd aus Ruhmbegierde, dem Vayu entgegen, den Kühen entgegen, o Gott Soma!



śíśuṃ jajñānáṃ haryatáṃ mṛjanti śumbʰánti váhniṃ marúto gaṇéna |
kavírgīrbʰíḥ kā́vyenā kavíḥ sánsómaḥ pavítramátyeti rébʰan || 17||



17. Das neugeborene Kind, das begehrenswerte, machen sie sauber; die Marut mit ihrer Heerschar machen das Zugpferd schön. Ein Seher durch seine Reden, ein Seher an Sehergabe geht Soma laut redend über die Seihe.



ṛ́ṣimanā yá ṛṣikṛ́tsvarṣā́ḥ sahásraṇītʰaḥ padavī́ḥ kavīnā́m |
tṛtī́yaṃ dʰā́ma mahiṣáḥ síṣāsansómo virā́jamánu rājati ṣṭúp || 18||



18. Der wie ein Rishi denkend, zum Rishi machend, das Sonnenlicht gewinnend, tausend Weisen kennend, der Seher Pfadfinder ist, der Büffel, der seine dritte Form gewinnen möchte, der Soma tut es an Pracht dem prangenden Herrscher gleich, der Lobsänger.



camūṣácʰyenáḥ śakunó vibʰṛ́tvā govindúrdrapsá ā́yudʰāni bíbʰrat |
apā́mūrmíṃ sácamānaḥ samudráṃ turī́yaṃ dʰā́ma mahiṣó vivakti || 19||



19. In dem Camugefäß sitzend wie ein Falke, der die Flügel ausbreitende Vogel, der die Kühe findende Tropfen, Waffen tragend, der Wasserwoge, der Meerflut sich gesellend, verkündet der Büffel seine vierte Form.



máryo ná śubʰrástanvàṃ mṛjānó'tyo ná sṛ́tvā sanáye dʰánānām |
vṛ́ṣeva yūtʰā́ pári kóśamárṣankánikradaccamvòrā́ viveśa || 20||



20. Wie ein schöner Jüngling seinen Körper putzend, wie ein Rennpferd laufend, um die Preise zu gewinnen, die Kufe umkreisend wie ein Bulle die Herde, ist er brüllend in die beiden Camugefäße eingezogen.



pávasvendo pávamāno máhobʰiḥ kánikradatpári vā́rāṇyarṣa |
krī́ḷañcamvòrā́ viśa pūyámāna índraṃ te ráso madiró mamattu || 21||



21. Läutere dich, o Saft, dich in voller Herrlichkeit läuternd; brüllend umfließe die Wollhaare! Spielend zieh in die beiden Camugefäße ein, wenn du geläutert wirst! Den Indra soll dein berauschender Saft berauschen!



prā́sya dʰā́rā bṛhatī́rasṛgrannaktó góbʰiḥ kaláśām̐ ā́ viveśa |
sā́ma kṛṇvánsāmanyò vipaścítkrándannetyabʰí sákʰyurná jāmím || 22||



22. Seine großen Ströme haben sich ergossen; mit Kuhmilch gesalbt ist er in die Krüge eingezogen. Die Melodie dazu machend geht der Melodische, Redekundige brüllend hin wie zu des Freundes Schwester.



apagʰnánneṣi pavamāna śátrūnpriyā́ṃ ná jāró abʰígīta índuḥ |
sī́danváneṣu śakunó ná pátvā sómaḥ punānáḥ kaláśeṣu sáttā || 23||



23. Du gehst, o Pavamana, die Feinde aus dem Felde schlagend, wie der Buhle zur Liebsten, der besungene Saft. In die Holzkufe sich setzend wie der fliegende Vogel auf den Baum, pflegt sich der geläuterte Soma in die Krüge zu setzen.



ā́ te rúcaḥ pávamānasya soma yóṣeva yanti sudúgʰāḥ sudʰārā́ḥ |
hárirā́nītaḥ puruvā́ro apsvácikradatkaláśe devayūnā́m || 24||



24. Deine, des Pavamana, Glanzlichter kommen, o Soma, wie eine junge Frau, wie leicht zu melkende Kühe, die schöne Milchstrahlen geben. Der Falbe wird ins Wasser gegossen, der Vielbegehrte; er brüllte im Kruge der Gottverlangenden.






Sūkta 9.97 

asyá preṣā́ hemánā pūyámāno devó devébʰiḥ sámapṛkta rásam |
sutáḥ pavítraṃ páryeti rébʰanmitéva sádma paśumā́nti hótā || 1||



1. Auf sein eigenes Geheiß und Betreiben geläutert hat der Gott seinen Saft mit den Göttern geteilt. Ausgepreßt umkreist er die Seihe lautredend wie der Hotri die abgesteckten Plätze mit Opfertieren.



bʰadrā́ vástrā samanyā̀ vásāno mahā́nkavírnivácanāni śáṃsan |
ā́ vacyasva camvòḥ pūyámāno vicakṣaṇó jā́gṛvirdevávītau || 2||



2. In schöne hochzeitliche Gewänder sich kleidend, als der große Seher, der vertrauliche Worte redet, galoppiere in den beiden Camugefäßen geläutert, weitschauend, über die Göttereinladung wachend!



sámu priyó mṛjyate sā́no ávye yaśástaro yaśásāṃ kṣaíto asmé |
abʰí svara dʰánvā pūyámāno yūyáṃ pāta svastíbʰiḥ sádā naḥ || 3||



3. Der Liebling wird auf dem Schafrücken geputzt, der Geehrtere unter den Geehrten, unser Landsmann. Rausche zu, rinne, wann du geläutert wirst! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



prá gāyatābʰyàrcāma devā́nsómaṃ hinota mahaté dʰánāya |
svādúḥ pavāte áti vā́ramávyamā́ sīdāti kaláśaṃ devayúrnaḥ || 4||



4. Stimmet den Gesang an! Wir wollen die Götter preisen. Bringet den Soma in Lauf zu großem Gewinn! Süß soll er sich läutern, durch die Schafhaare fließend. Er setze sich nach den Göttern verlangend, durch die Schafhaare fließend. Er setze sich nach den Göttern verlangend in unseren Krug.



índurdevā́nāmúpa sakʰyámāyánsahásradʰāraḥ pavate mádāya |
nṛ́bʰi stávāno ánu dʰā́ma pū́rvamáganníndraṃ mahaté saúbʰagāya || 5||



5. Indem der Saft zu der Götter Freundschaft eingeht, läutert er sich in tausend Strömen zum Rausche; von den Männern gepriesen nach der früheren Weise, hat er den Indra aufgesucht zu großem Glücke.



stotré rāyé hárirarṣā punāná índraṃ mádo gacʰatu te bʰárāya |
devaíryāhi sarátʰaṃ rā́dʰo ácʰā yūyáṃ pāta svastíbʰiḥ sádā naḥ || 6||



6. Rinne als Falbe geläutert dem Sänger zu Reichtum; zu Indra soll dein Rausch kommen, um Gewinn davonzutragen! Fahr auf gleichem Wagen mit den Göttern zu freigebiger Schenkung! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



prá kā́vyamuśáneva bruvāṇó devó devā́nāṃ jánimā vivakti |
máhivrataḥ śúcibandʰuḥ pāvakáḥ padā́ varāhó abʰyèti rébʰan || 7||



7. Wie Usanas Seherweisheit redend verkündet der Gott der Götter Geschlechter. Hochgebietend, von reiner Sippe, lauter geht er lautredend hin mit dem Fuße als Eber.



prá haṃsā́sastṛpálaṃ manyúmácʰāmā́dástaṃ vṛ́ṣagaṇā ayāsuḥ |
āṅgūṣyàṃ pavamānaṃ sákʰāyo durmárṣaṃ sākáṃ prá vadanti vāṇám || 8||



8. Wie Gänse haben die Vrisagana's sich von daheim zu Tripala Manyu in das Haus begeben, zum preislichen Pavamana die Freunde. Gemeinsam erheben sie ihre unvergeßliche Stimme.



sá raṃhata urugāyásya jūtíṃ vṛ́tʰā krī́ḷantaṃ mimate ná gā́vaḥ |
parīṇasáṃ kṛṇute tigmáśṛṅgo dívā hárirdádṛśe náktamṛjráḥ || 9||



9. Er rennt den Laufschritt des weitschreitenden Vishnu, für den ausgelassen Spielenden reichen die Kühe nicht hin. Der Spitzhörnige nimmt seine Völle an; am Tage erscheint er als Falber, des Nachts als Schimmel.



índurvājī́ pavate gónyogʰā índre sómaḥ sáha ínvanmádāya |
hánti rákṣo bā́dʰate páryárātīrvárivaḥ kṛṇvánvṛjánasya rā́jā || 10||



10. Der Saft, der Preisrenner, der die Kühe würdigt, läutert sich, der Soma, der in Indra die Kraft weckt, zum Rausche. Er schlägt den bösen Geist, hält die Unholdinnen ab, einen Ausweg schaffend, der König des Opferbundes.



ádʰa dʰā́rayā mádʰvā pṛcānástiró róma pavate ádridugdʰaḥ |
índuríndrasya sakʰyáṃ juṣāṇó devó devásya matsaró mádāya || 11||



11. Und im Strome sich mit Süßem füllend läutert sich durch die Haare fließend, von den Steinen gemolken, der Saft, der sich der Freundschaft Indra's erfreut, der berauschende Gott zu des Gottes Rausch.



abʰí priyā́ṇi pavate punānó devó devā́nsvéna rásena pṛñcán |
índurdʰármāṇyṛtutʰā́ vásāno dáśa kṣípo avyata sā́no ávye || 12||



12. Der Geläuterte läutert sich für seine lieben Namen, der Gott, indem er die Götter mit seinem würzigen Nasse tränkt. Der Saft nimmt zu den rechten Zeiten seine Eigenschaften an; er hat sich auf dem Schafrücken in die zehn Finger eingehüllt.



vṛ́ṣā śóṇo abʰikánikradadgā́ nadáyanneti pṛtʰivī́mutá dyā́m |
índrasyeva vagnúrā́ śṛṇva ājaú pracetáyannarṣati vā́camémā́m || 13||



13. Der rote Stier, der den Kühen entgegenbrüllt, geht Erde und Himmel erdröhnend machend. Man hört seine Stimme wie die Indra's im Kampfe; er rinnt, indem er diese Rede offenbart.



rasā́yyaḥ páyasā pínvamāna īráyanneṣi mádʰumantamaṃśúm |
pávamānaḥ saṃtanímeṣi kṛṇvánníndrāya soma pariṣicyámānaḥ || 14||



14. Würzig, von Milch schwellend gehst du, den süßen Stengel in Fluß bringend. Während du dich läuterst, gibst du den Ton an, wann du für Indra umgegossen wirst, o Soma.



evā́ pavasva madiró mádāyodagrābʰásya namáyanvadʰasnaíḥ |
pári várṇaṃ bʰáramāṇo rúśantaṃ gavyúrno arṣa pári soma siktáḥ || 15||



15. So läutere dich, berauschend zum Rausche, mit den Schlägen die des Wasserfassers parierend. Weiße Farbe annehmend fließe uns, nach den Kühen verlangend, wann du umgegossen bist, o Soma!



juṣṭvī́ na indo supátʰā sugā́nyuraú pavasva várivāṃsi kṛṇván |
gʰanéva víṣvagduritā́ni vigʰnánnádʰi ṣṇúnā dʰanva sā́no ávye || 16||



16. Mit uns zufrieden, o Saft, schaffe gute Wege, gute Pfade! Läutere dich auf breiter Bahn, weiten Raum schaffend! Wie mit dem Hammer alle Fährlichkeiten zerschlagend rinne oben auf dem Schafrücken!



vṛṣṭíṃ no arṣa divyā́ṃ jigatnúmíḷāvatīṃ śaṃgáyīṃ jīrádānum |
stúkeva vītā́ dʰanvā vicinvánbándʰūm̐rimā́m̐ ávarām̐ indo vāyū́n || 17||



17. Ströme uns den himmlischen Regen her, den eiligen, labenden, dem Hausstand zuträglichen, dessen Gabe rasch ist! Rinne, indem du wie die schlichten Wollzotten diese nächsten Freunde, die Ayu's, aussuchst, o Saft!



grantʰíṃ ná ví ṣya gratʰitáṃ punāná ṛjúṃ ca gātúṃ vṛjináṃ ca soma |
átyo ná krado hárirā́ sṛjānó máryo deva dʰanva pastyā̀vān || 18||



18. Löse, wenn du dich läuterst, das Verknotete wie einen Knoten, scheide den geraden und den krummen Weg, o Soma! Wie ein Hengst mögest du wiehern, wenn du, der Falbe, lossprengst; laufe, o Gott, als junger Mann, der ein eigenes Haus hat aus Pastyavat!



júṣṭo mádāya devátāta indo pári ṣṇúnā dʰanva sā́no ávye |
sahásradʰāraḥ surabʰírádabdʰaḥ pári srava vā́jasātau nṛṣáhye || 19||



19. Der Götterschaft zum Rausche erwünscht, o Saft, rinne oben auf dem Schafrücken; in tausend Strömen, duftend, untrügbar laufe ab, um den Siegerpreis in der männer-bezwingenden Schlacht zu gewinnen!



araśmā́no yè'ratʰā́ áyuktā átyāso ná sasṛjānā́sa ājaú |
eté śukrā́so dʰanvanti sómā dévāsastā́m̐ úpa yātā píbadʰyai || 20||



20. Die ohne Zügel, ohne Wagen, ungeschirrt, wie Rennpferde im Wettrennen losgelassen werden, diese klaren Somasäfte rinnen. Ihr Götter, kommet her, um sie zu trinken!



evā́ na indo abʰí devávītiṃ pári srava nábʰo árṇaścamū́ṣu |
sómo asmábʰyaṃ kā́myaṃ bṛhántaṃ rayíṃ dadātu vīrávantamugrám || 21||



21. So umfließe, o Saft, zu unsrer Göttereinladung die Wolkenflut in den Camugefäßen! Soma soll uns begehrenswerten großen gewaltigen Reichtum an Söhnen schenken!



tákṣadyádī mánaso vénato vā́gjyéṣṭʰasya vā dʰármaṇi kṣóránīke |
ā́dīmāyanváramā́ vāvaśānā́ júṣṭaṃ pátiṃ kaláśe gā́va índum || 22||



22. So oft ihn die Rede aus dem Geiste des schauenden Sehers heraus formte oder bei der Entscheidung angesichts des besten Stückes Vieh, da kamen nach Wunsch zu dem Safte als dem beliebten Gatten voll Verlangen die Kühe in dem Kruge.



prá dānudó divyó dānupinvá ṛtámṛtā́ya pavate sumedʰā́ḥ |
dʰarmā́ bʰuvadvṛjanyàsya rā́jā prá raśmíbʰirdaśábʰirbʰāri bʰū́ma || 23||



23. Der himmlische Gabenspender strömt gabenschwellend hervor; der Weise, das verkörperte Gesetz, läutert sich für die Opfersatzung. Er ward der maßgebende König eines jeden, der zur Opfergemeinschaft gehört. Mit zehn Zügeln ward er reichlich vorangebracht.



pavítrebʰiḥ pávamāno nṛcákṣā rā́jā devā́nāmutá mártyānām |
dvitā́ bʰuvadrayipátī rayīṇā́mṛtáṃ bʰaratsúbʰṛtaṃ cā́rvínduḥ || 24||



24. Durch die Seihen geläutert ist der wie ein Herrscher blickende König über Götter und Sterbliche, der Herr der Reichtümer abermals erschienen. Der Saft hält das werte Gesetz in Ehren.



árvām̐ iva śrávase sātímácʰéndrasya vāyórabʰí vītímarṣa |
sá naḥ sahásrā bṛhatī́ríṣo dā bʰávā soma draviṇovítpunānáḥ || 25||



25. Wie ein Rennpferd zum Ruhme nach Gewinn, so rinne zu des Indra und Vayu Ladung! Gib uns tausend große Labsale; sei uns, o Soma, Schätzefinder, wann du dich läuterst!



devāvyò naḥ pariṣicyámānāḥ kṣáyaṃ suvī́raṃ dʰanvantu sómāḥ |
āyajyávaḥ sumatíṃ viśvávārā hótāro ná diviyájo mandrátamāḥ || 26||



26. Göttereinladend sollen die eingegossenen Somasäfte uns ein Haus mit tüchtigen Söhnen herströmen, Gunst erbittend, allbegehrt, gleich den Hotri's die Götter im Himmel verehrend, sehr erfreuend.



evā́ deva devátāte pavasva mahé soma psárase devapā́naḥ |
maháściddʰí ṣmási hitā́ḥ samaryé kṛdʰí suṣṭʰāné ródasī punānáḥ || 27||



27. So läutere dich, o Gott, für die Götterschaft zu hohem Genuß, als der Götter Getränk, o Soma, denn wir sind in großem Wettstreit begriffen. Setze beide Welten in guten Stand, indem du dich läuterst!



áśvo nó krado vṛ́ṣabʰiryujānáḥ siṃhó ná bʰīmó mánaso jávīyān |
arvācī́naiḥ patʰíbʰiryé rájiṣṭʰā ā́ pavasva saumanasáṃ na indo || 28||



28. Wie ein Roß wieherst du von den Bullen angeschirrt, furchtbar wie ein Löwe, schneller als der Gedanke. Auf den herwärtsführenden Wegen, die die richtigsten sind, läutere dich, uns Wohlwollen bringend, o Saft!



śatáṃ dʰā́rā devájātā asṛgransahásramenāḥ kaváyo mṛjanti |
índo sanítraṃ divá ā́ pavasva puraetā́si maható dʰánasya || 29||



29. Hundert gotterzeugte Ströme haben sich ergossen, diese Tausende reinigen die Seher. O Saft, läutere uns Lohn vom Himmel; du bist der Anführer großen Reichtums!



divó ná sárgā asasṛgramáhnāṃ rā́jā ná mitráṃ prá mināti dʰī́raḥ |
pitúrná putráḥ krátubʰiryatāná ā́ pavasva viśé asyā́ ájītim || 30||



30. Es haben sich seine Ergüsse ergossen wie die des Himmels, wie die Bahnen der Tage. So wenig als ein König bricht der Weise den Freundesbund. Sich nach unseren Absichten richtend wie der Sohn nach denen seines Vaters, läutere du diesem Clane Schutz vor Gewalttat zu!



prá te dʰā́rā mádʰumatīrasṛgranvā́rānyátpūtó atyéṣyávyān |
pávamāna pávase dʰā́ma gónāṃ jajñānáḥ sū́ryamapinvo arkaíḥ || 31||



31. Deine süßen Ströme haben sich ergossen, während du geläutert durch die Schafhaare gehst. O Pavamana, du läuterst dich als Essenz der Kühe. Sobald du geboren wardst, hast du die Sonne mit Strahlen angeschwellt.



kánikradadánu pántʰāmṛtásya śukró ví bʰāsyamṛ́tasya dʰā́ma |
sá índrāya pavase matsarávānhinvānó vā́caṃ matíbʰiḥ kavīnā́m || 32||



32. Den Weg des Gesetzes entlang brüllend offenbarst du als Geklärter das Wesen des Göttertrankes. Du läuterst dich für Indra, berauschend, mit der Seher Dichtungen deine Stimme entsendend.



divyáḥ suparṇó'va cakṣi soma pínvandʰā́rāḥ kármaṇā devávītau |
éndo viśa kaláśaṃ somadʰā́naṃ krándannihi sū́ryasyópa raśmím || 33||



33. Als himmlischer Adler blicke herab, o Soma, deine Ströme mit dem Opferwerk befruchtend bei der Götterladung! Geh, o Saft, in den somafassenden Krug ein, geh brüllend bis zum Strahl der Sonne!



tisró vā́ca īrayati prá váhnirṛtásya dʰītíṃ bráhmaṇo manīṣā́m |
gā́vo yanti gópatiṃ pṛcʰámānāḥ sómaṃ yanti matáyo vāvaśānā́ḥ || 34||



34. Drei Stimmen setzt der Wagenlenker in Bewegung, die Erkenntnis des Gesetzes, den Gedanken der heiligen Rede. Die Kühe kommen, sich nach dem Kuhherrn zu erkundigen, zu Soma kommen verlangend die Dichtungen.



sómaṃ gā́vo dʰenávo vāvaśānā́ḥ sómaṃ víprā matíbʰiḥ pṛcʰámānāḥ |
sómaḥ sutáḥ pūyate ajyámānaḥ sóme arkā́striṣṭúbʰaḥ sáṃ navante || 35||



35. Zum Soma kommen die Milchkühe verlangend, brüllend, zum Soma sich befragend kommen mit Gebeten die Redekundigen. Der ausgepreßte Soma wird geläutert, indem er gesalbt wird. In den Soma stimmen zusammen die Loblieder, die Tristubh's ein.



evā́ naḥ soma pariṣicyámāna ā́ pavasva pūyámānaḥ svastí |
índramā́ viśa bṛhatā́ ráveṇa vardʰáyā vā́caṃ janáyā púraṃdʰim || 36||



36. Also, o Soma, umgegossen, geläutert, läutere uns Glück zu! Zieh in Indra ein mit hohem Schalle, verstärke die Rede, rufe die Freigebigkeit hervor!



ā́ jā́gṛvirvípra ṛtā́ matīnā́ṃ sómaḥ punānó asadaccamū́ṣu |
sápanti yáṃ mitʰunā́so níkāmā adʰvaryávo ratʰirā́saḥ suhástāḥ || 37||



37. Der Wachsame, Beredsame hat die rechten Wege der Gedanken beschritten, sich läuternd hat sich Soma in den Camugefäßen gesetzt, den die ergebenen Paare pflegen, die Adhvaryu's, die handfertigen Wagenfahrer.



sá punāná úpa sū́re ná dʰā́tóbʰé aprā ródasī ví ṣá āvaḥ |
priyā́ cidyásya priyasā́sa ūtī́ sá tū́ dʰánaṃ kāríṇe ná prá yaṃsat || 38||



38. Sich läuternd wie einer, der in sich in die Sonne legt, hat er beide Welten erfüllt; er hat sie aufgeschlossen, mit dessen Beistand sie gar Liebes gewinnen. Er möge doch uns Reichtum wie dem Sieger den Gewinn darreichen.



sá vardʰitā́ várdʰanaḥ pūyámānaḥ sómo mīḍʰvā́m̐ abʰí no jyótiṣāvīt |
yénā naḥ pū́rve pitáraḥ padajñā́ḥ svarvído abʰí gā́ ádrimuṣṇán || 39||



39. Er ist der stärkende Stärker, der geläuterte Soma. Der Belohnende stand uns mit seinem Lichte bei, mit dem unsere Vorväter, die Spurenkundigen, Himmelsfindenden, den Fels seiner Kühe beraubten.



ákrānsamudráḥ pratʰamé vídʰarmañjanáyanprajā́ bʰúvanasya rā́jā |
vṛ́ṣā pavítre ádʰi sā́no ávye bṛhátsómo vāvṛdʰe suvāná índuḥ || 40||



40. Der Ozean hat gebrüllt bei seiner ersten Ausbreitung, die Geschöpfe erzeugend, der König der Welt. Der Bulle Soma ist in der Seihe auf dem Schafrücken hoch gewachsen, der ausgepreßte Saft.



maháttátsómo mahiṣáścakārāpā́ṃ yádgárbʰó'vṛṇīta devā́n |
ádadʰādíndre pávamāna ójó'janayatsū́rye jyótirínduḥ || 41||



41. Diese große Tat hat der Büffel Soma getan, daß er, der Keim der Gewässer, die Götter sich erkor. Er legte, sich läuternd, in Indra die Stärke; der Saft erzeugte das Licht der Sonne.



mátsi vāyúmiṣṭáye rā́dʰase ca mátsi mitrā́váruṇā pūyámānaḥ |
mátsi śárdʰo mā́rutaṃ mátsi devā́nmátsi dyā́vāpṛtʰivī́ deva soma || 42||



42. Berausche den Vayu, daß er rasch komme und schenke, berausche Mitra und Varuna, wenn du geläutert wirst! Berausche das marutische Heer, berausche die Götter, berausche Himmel und Erde, Gott Soma!



ṛjúḥ pavasva vṛjinásya hantā́pā́mīvāṃ bā́dʰamāno mṛ́dʰaśca |
abʰiśrīṇánpáyaḥ páyasābʰí gónāmíndrasya tváṃ táva vayáṃ sákʰāyaḥ || 43||



43. Läutere dich gerade, das Krumme zerstörend, die Krankheit vertreibend und die Verächter, deine Milch mit der Milch der Kühe vermischend! Du bist des Indra Freund, wir sind deine Freunde.



mádʰvaḥ sū́daṃ pavasva vásva útsaṃ vīráṃ ca na ā́ pavasvā bʰágaṃ ca |
svádasvéndrāya pávamāna indo rayíṃ ca na ā́ pavasvā samudrā́t || 44||



44. Läutere uns zu die Würze des Süßen, den Quell des Gutes zu, läutere uns einen Mann und Glück zu! Sei schmackhaft für Indra, o Saft, wann du dich läuterst, und läutere uns Reichtum aus dem Meere her!



sómaḥ sutó dʰā́rayā́tyo ná hítvā síndʰurná nimnámabʰí vājyàkṣāḥ |
ā́ yóniṃ ványamasadatpunānáḥ sámíndurgóbʰirasaratsámadbʰíḥ || 45||



45. Der in Strömen ausgepreßte Soma ist wie ein angesporntes Rennpferd, wie ein Strom abwärts geflossen, den Preis gewinnend. Er hat sich in den hölzernen Schoß gesetzt, sich läuternd. Der Saft ist mit den Kühen, mit dem Wasser zusammengeflossen.



eṣá syá te pavata indra sómaścamū́ṣu dʰī́ra uśaté távasvān |
svàrcakṣā ratʰiráḥ satyáśuṣmaḥ kā́mo ná yó devayatā́másarji || 46||



46. Dieser Soma wird für dich, Indra, in den Camugefäßen geläutert, der Einsichtsvolle, Kraftvolle für den Verlangenden, der sonnenäugige Wagenfahrer von echtem Mute, der wie der Wunsch der Gottverlangenden sich ergossen hat.



eṣá pratnéna váyasā punānástiró várpāṃsi duhitúrdádʰānaḥ |
vásānaḥ śárma trivárūtʰamapsú hóteva yāti sámaneṣu rébʰan || 47||



47. Er, der sich in alter Jugendfrische läutert, vor der Sonnentochter seine bisherigen Gestalten verbergend. Im Wasser einen dreifachen Schutz umlegend geht er lautredend wie ein Hotri in den Opferversammlungen.



nū́ nastváṃ ratʰiró deva soma pári srava camvòḥ pūyámānaḥ |
apsú svā́diṣṭʰo mádʰumām̐ ṛtā́vā devó ná yáḥ savitā́ satyámanmā || 48||



48. Nun fließe du als Wagenfahrer ab, Gott Soma, in den beiden Camugefäßen geläutert, im Wasser recht schmackhaft, versüßt, ordnungsmäßig, der du in deinem Sinne aufrichtig bist wie Gott Savitri.



abʰí vāyúṃ vītyàrṣā gṛṇānò'bʰí mitrā́váruṇā pūyámānaḥ |
abʰī́ náraṃ dʰījávanaṃ ratʰeṣṭʰā́mabʰī́ndraṃ vṛ́ṣaṇaṃ vájrabāhum || 49||



49. Fließe einladend zu Vayu, wann du gepriesen wirst, zu Mitra und Varuna, wann du geläutert wirst, zu dem Herrn, der die Gedanken anregt, dem Wagenfahrer, zu dem bullengleichen Indra mit der Keule im Arm!



abʰí vástrā suvasanā́nyarṣābʰí dʰenū́ḥ sudúgʰāḥ pūyámānaḥ |
abʰí candrā́ bʰártave no híraṇyābʰyáśvānratʰíno deva soma || 50||



50. Fließe, um gutkleidende Kleider zu gewinnen, um gutmelke Kühe zu gewinnen, wenn du geläutert wirst, um uns blinkende Goldsachen zum Tragen zu bringen, um Rosse samt Wagen zu gewinnen, Gott Soma!



abʰī́ no arṣa divyā́ vásūnyabʰí víśvā pā́rtʰivā pūyámānaḥ |
abʰí yéna dráviṇamaśnávāmābʰyā̀rṣeyáṃ jamadagnivánnaḥ || 51||



51. Fließe, um uns himmlische Güter, um alle irdischen Güter zu gewinnen, wann du geläutert wirst, um gleich Jamadagni uns den Namen eines Rishi zu gewinnen, durch den wir zu Reichtum gelangen können!



ayā́ pavā́ pavasvainā́ vásūni mām̐ścatvá indo sárasi prá dʰanva |
bradʰnáścidátra vā́to ná jūtáḥ purumédʰaścittákave náraṃ dāt || 52||



52. Durch diese Läuterung läutere uns die genannten Güter her, rinne in den Mamscatva-See, o Saft! Auch ein Bradhnaroß sei darunter, rasch wie der Wind; auch möge der weisheitsvolle Soma dem Renner einen Herrn geben.



utá na enā́ pavayā́ pavasvā́dʰi śruté śravā́yyasya tīrtʰé |
ṣaṣṭíṃ sahásrā naigutó vásūni vṛkṣáṃ ná pakváṃ dʰūnavadráṇāya || 53||



53. Und läutere diese durch deine Läuterung uns zu an der berühmten Furt des Sravayya, der Ruhmbringenden. Der Naiguta möge uns zur Freude die sechzigtausend Schätze wie die Früchte vom reifen Baume herabschütteln.



máhīmé asya vṛ́ṣanā́ma śūṣé mā́m̐ścatve vā pṛ́śane vā vádʰatre |
ásvāpayannigútaḥ sneháyaccā́pāmítrām̐ ápācíto acetáḥ || 54||



54. Diese beiden machen seinen großen Namen Bulle aus, sein Ungestüm und seine Waffe, sei es bei Mamscatva, sei es bei Prisana. Er schläferte die Schwätzer ein und beschneite sie. Wende die Feinde ab, von hier die Toren ab!



sáṃ trī́ pavítrā vítatānyeṣyánvékaṃ dʰāvasi pūyámānaḥ |
ási bʰágo ási dātrásya dātā́si magʰávā magʰávadbʰya indo || 55||



55. Zu drei ausgespannten Seihen kommst du; an einer läufst du ab, wenn du geläutert wirst. Du bist Bhaga, du bist der Geber der Gabe, du bist der Freigebige für die freigebigen Gönner, o Saft.



eṣá viśvavítpavate manīṣī́ sómo víśvasya bʰúvanasya rā́jā |
drapsā́m̐ īráyanvidátʰeṣvíndurví vā́ramávyaṃ samáyā́ti yāti || 56||



56. Dieser allwissende, gedankenreiche Soma läutert sich, der Herr der ganzen Welt; Tropfen hervortreibend, unter weisen Reden geht der Saft mitten durch das Schafhaar hindurch.



índuṃ rihanti mahiṣā́ ádabdʰāḥ padé rebʰanti kaváyo ná gṛ́dʰrāḥ |
hinvánti dʰī́rā daśábʰiḥ kṣípābʰiḥ sámañjate rūpámapā́ṃ rásena || 57||



57. Den Saft lecken unbeirrt die Büffel; auf seinen Spuren werden die Seher lautbar wie die Geier. Ihn treiben die Kundigen mit zehn Fingern zur Eile; sie mischen seine Farbe mit des Wassers Safte.



tváyā vayáṃ pávamānena soma bʰáre kṛtáṃ ví cinuyāma śáśvat |
tánno mitró váruṇo māmahantāmáditiḥ síndʰuḥ pṛtʰivī́ utá dyaúḥ || 58||



58. Mit dir, dem Pavamana, o Soma, wollen wir im Kampfspiel jedesmal den höchsten Wurf tun. Das sollen uns Mitra und Varuna gewähren, Aditi, die Sindhu, die Erde und der Himmel!






Sūkta 9.98 

abʰí no vājasā́tamaṃ rayímarṣa puruspṛ́ham |
índo sahásrabʰarṇasaṃ tuvidyumnáṃ vibʰvāsáham || 1||



1. Fließe, um uns siegverleihendsten Reichtum zu gewinnen, der vielbegehrt, o Saft, tausendaufwiegend, glanzvoll ist, welcher den des Vibhvan noch übertrifft.



pári ṣyá suvānó avyáyaṃ rátʰe ná vármāvyata |
índurabʰí drúṇā hitó hiyānó dʰā́rābʰirakṣāḥ || 2||



2. Dieser hat ausgepreßt sich die Schafwolle umgelegt wie der Krieger auf dem Wagen den Panzer. Von Holz umkleidet ist der Saft, zur Eile getrieben, in Strömen geflossen.



pári ṣyá suvānó akṣā índurávye mádacyutaḥ |
dʰā́rā yá ūrdʰvó adʰvaré bʰrājā́ naíti gavyayúḥ || 3||



3. Dieser ausgepreßte Saft ist auf der Schafwolle umgeflossen, rauscherregt, der bei dem Opfer mit dem Strome aufrecht geht wie Agni mit seiner Glut, nach der Kuhmilch begierig.



sá hí tváṃ deva śáśvate vásu mártāya dāśúṣe |
índo sahasríṇaṃ rayíṃ śatā́tmānaṃ vivāsasi || 4||



4. Denn du, o Gott, erstrebst für jeden opferwilligen Sterblichen Gut, tausendfältigen Reichtum, der hundert Leben hat, o Saft.



vayáṃ te asyá vṛtrahanváso vásvaḥ puruspṛ́haḥ |
ní nédiṣṭʰatamā iṣáḥ syā́ma sumnásyādʰrigo || 5||



5. Wir wollen an diesem deinem vielbegehrten Gute, du Guter, du Vritratöter, an dem Speisegenuß, an deiner Gunst als die Allernächsten teilhaben, du Reicher.



dvíryáṃ páñca sváyaśasaṃ svásāro ádrisaṃhatam |
priyámíndrasya kā́myaṃ prasnāpáyantyūrmíṇam || 6||



6. Welchen Selbstherrlichen, die zweimal fünf Schwestern, wenn er von den Steinen zerstoßen ist, baden, des Indra liebwerten Freund, den Wellenschlagenden.



pári tyáṃ haryatáṃ háriṃ babʰrúṃ punanti vā́reṇa |
yó devā́nvíśvām̐ ítpári mádena sahá gácʰati || 7||



7. Sie durchläutern diesen begehrten goldgelben braunen Soma mit dem Haarsieb, der mit seinem Rausche bei allen Göttern herumgeht.



asyá vo hyávasā pā́nto dakṣasā́dʰanam |
yáḥ sūríṣu śrávo bṛháddadʰé svàrṇá haryatáḥ || 8||



8. Denn durch seine Gunst wird euch, ihr Trinkenden, ein kraftwirkendes Mittel, der den freigebigen Herren hohen Ruhm verschafft, wie die Sonne begehrt.



sá vāṃ yajñéṣu mānavī índurjaniṣṭa rodasī |
devó devī giriṣṭʰā́ ásredʰantáṃ tuviṣváṇi || 9||



9. Dieser Saft wurde bei den Opfern als euer beider Sohn geboren, ihr menschlichen Rodasi, der Gott, ihr Göttinnen, der Bergbewohner. Den preise ich, ohne einen Fehler zu machen, unter lautem Schalle.



índrāya soma pā́tave vṛtragʰné pári ṣicyase |
náre ca dákṣiṇāvate devā́ya sadanāsáde || 10||



10. Für Indra, den Vritratöter, wirst du, Soma, zum Trunke eingegossen und für den Herrn, der Dichtersold gibt, für den Gott, der auf dem Opfersitze sitzt.



té pratnā́so vyùṣṭiṣu sómāḥ pavítre akṣaran |
apaprótʰantaḥ sanutárhuraścítaḥ prātástā́m̐ ápracetasaḥ || 11||



11. Diese uralten Somasäfte sind am frühen Morgen auf die Seihe geflossen, indem sie die Schlichekundigen, diese Toren in der Frühe weit fortpusten.



táṃ sakʰāyaḥ purorúcaṃ yūyáṃ vayáṃ ca sūráyaḥ |
aśyā́ma vā́jagandʰyaṃ sanéma vā́japastyam || 12||



12. Diesen Voranleuchtenden möchten wir, ihr Freunde, und ihr, die freigebigen Gönner, erlangen, der wagenhohen Lohn bringt.






Sūkta 9.99 

ā́ haryatā́ya dʰṛṣṇáve dʰánustanvanti paúṃsyam |
śukrā́ṃ vayantyásurāya nirṇíjaṃ vipā́mágre mahīyúvaḥ || 1||



1. Dem Begehrten, Mutigen spannen sie den Bogen, die Kraft; es weben dem Asura ein weißes Festgewand die Finger, die sich groß fühlen im Anbeginn der Reden.



ádʰa kṣapā́ páriṣkṛto vā́jām̐ abʰí prá gāhate |
yádī vivásvato dʰíyo háriṃ hinvánti yā́tave || 2||



2. Und bei Nacht zugerichtet, taucht er ein nach den Siegespreisen, wenn des Vivasvat Gebete den Falben zum Lauf antreiben.



támasya marjayāmasi mádo yá indrapā́tamaḥ |
yáṃ gā́va āsábʰirdadʰúḥ purā́ nūnáṃ ca sūráyaḥ || 3||



3. Seinen Rauschtrank machen wir sauber, der von Indra am meisten getrunken wird, den vorher die Rinder mit ihren Mäulern gesaugt haben und jetzt die Opferveranstalter.



táṃ gā́tʰayā purāṇyā́ punānámabʰyànūṣata |
utó kṛpanta dʰītáyo devā́nāṃ nā́ma bíbʰratīḥ || 4||



4. Dem sich Läuternden haben sie mit altem Gesangeslied zugesungen, und die frommen Gedanken verlangen nach ihm, die der Götter Namen führen.



támukṣámāṇamavyáye vā́re punanti dʰarṇasím |
dūtáṃ ná pūrvácittaya ā́ śāsate manīṣíṇaḥ || 5||



5. Den mit Wasser Besprengten läutern sie in dem Schafhaar, den Standhaften. Die Nachsinnenden wünschen ihn wie einen Boten zu senden, um von den Göttern zuerst bedacht zu werden.



sá punānó madíntamaḥ sómaścamū́ṣu sīdati |
paśaú ná réta ādádʰatpátirvacasyate dʰiyáḥ || 6||



6. Geläutert setzt sich der berauschendste Soma in den Camugefäßen nieder. Wie ein Bock in das Tier seinen Samen hineinlegend, zeigt der Meister der Dichtung seine Beredsamkeit.



sá mṛjyate sukármabʰirdevó devébʰyaḥ sutáḥ |
vidé yádāsu saṃdadírmahī́rapó ví gāhate || 7||



7. Der Gott wird von den Werktüchtigen geputzt, für die Götter ausgepreßt. Da er sich bewußt ist, daß er zu ihnen gehört, taucht er in die großen Gewässer ein.



sutá indo pavítra ā́ nṛ́bʰiryató ví nīyase |
índrāya matsaríntamaścamū́ṣvā́ ní ṣīdasi || 8||



8. Ausgepreßt und von den Männern gezügelt, wirst du, Saft, auf die Seihe abgeleitet. Für Indra setzest du dich als der Berauschendste in den Camugefäßen nieder.






Sūkta 9.100 

abʰī́ navante adrúhaḥ priyámíndrasya kā́myam |
vatsáṃ ná pū́rva ā́yuni jātáṃ rihanti mātáraḥ || 1||



1. Sie schreien ihm ohne Falsch zu, dem liebwerten Freunde des Indra. Wie ein neugeborenes Kalb im ersten Lebensalter belecken ihn die Mütter.



punāná indavā́ bʰara sóma dvibárhasaṃ rayím |
tváṃ vásūni puṣyasi víśvāni dāśúṣo gṛhé || 2||



2. Geläutert bring uns, o Somasaft, doppeltstarken Reichtum zu! Du mehrest alle Güter im Hause des Opferspenders.



tváṃ dʰíyaṃ manoyújaṃ sṛjā́ vṛṣṭíṃ ná tanyatúḥ |
tváṃ vásūni pā́rtʰivā divyā́ ca soma puṣyasi || 3||



3. Laß den vom Geiste geschirrten Gedanken los wie der Donner den Regen! Du, Soma, mehrest die himmlischen und irdischen Güter.



pári te jigyúṣo yatʰā dʰā́rā sutásya dʰāvati |
ráṃhamāṇā vyàvyáyaṃ vā́raṃ vājī́va sānasíḥ || 4||



4. Dein, des Ausgepreßten, Strom schießt im Bogen wie das Roß des Siegers eilig durch das Schafhaar wie ein gewinnender Preisrenner.



krátve dákṣāya naḥ kave pávasva soma dʰā́rayā |
índrāya pā́tave sutó mitrā́ya váruṇāya ca || 5||



5. O Seher Soma, läutere dich in Strömen uns zu Rat und Tat, für Indra zum Trunke ausgepreßt, für Indra, für Mitra und Varuna!



pávasva vājasā́tamaḥ pavítre dʰā́rayā sutáḥ |
índrāya soma víṣṇave devébʰyo mádʰumattamaḥ || 6||



6. Läutere dich als der erste Gewinner des Siegerpreises in der Seihe, in Strömen ausgepreßt, für Indra, für Vishnu, für die Götter, du der Süßeste, o Soma!



tvā́ṃ rihanti mātáro háriṃ pavítre adrúhaḥ |
vatsáṃ jātáṃ ná dʰenávaḥ pávamāna vídʰarmaṇi || 7||



7. Dich lecken ohne Falsch die Mütter, den Falben in der Seihe, wie Milchkühe das neugeborene Kalb, o Pavamana, wenn du dich ausbreitest.



pávamāna máhi śrávaścitrébʰiryāsi raśmíbʰiḥ |
śárdʰantámāṃsi jigʰnase víśvāni dāśúṣo gṛhé || 8||



8. O Pavamana, nach großem Ruhme ziehst du aus mit deinen wunderbaren Strahlen. Kraftbewußt zerstörst du alle Finsternis im Hause des Opferwilligen.



tváṃ dyā́ṃ ca mahivrata pṛtʰivī́ṃ cā́ti jabʰriṣe |
práti drāpímamuñcatʰāḥ pávamāna mahitvanā́ || 9||



9. Du Hochgebietender bist über Himmel und Erde erhaben. Du hast dein Gewand angelegt, o Pavamana, nach deiner Herrlichkeit.






Sūkta 9.101 

purójitī vo ándʰasaḥ sutā́ya mādayitnáve |
ápa śvā́naṃ śnatʰiṣṭana sákʰāyo dīrgʰajihvyàm || 1||



1. Auf daß euer Trank zuvörderst siege, stoßet für den berauschenden Preßtrank den Hund Langzunge fort, ihr Freunde!



yó dʰā́rayā pāvakáyā pariprasyándate sutáḥ |
índuráśvo ná kṛ́tvyaḥ || 2||



2. Der ausgepreßt in sich klärendem Strom um und vorausläuft, der Saft ist wie ein den Sieg entscheidendes Pferd.



táṃ duróṣamabʰī́ náraḥ sómaṃ viśvā́cyā dʰiyā́ |
yajñáṃ hinvantyádribʰiḥ || 3||



3. Diesen ..... Soma treiben die Männer mit allseitigem Bedacht durch die Steine als Opfer.



sutā́so mádʰumattamāḥ sómā índrāya mandínaḥ |
pavítravanto akṣarandevā́ngacʰantu vo mádāḥ || 4||



4. Für Indra ausgepreßt sind die süßesten, berauschenden Somasäfte mit untergehaltener Seihe geflossen. Zu den Göttern sollen eure Räusche gelangen.



índuríndrāya pavata íti devā́so abruvan |
vācáspátirmakʰasyate víśvasyéśāna ójasā || 5||



5. Der Saft läutert sich für Indra, also sprachen die Götter: Der Meister der Rede zeigt sich als Freigebiger, der durch seine Stärke Herr über alles ist.



sahásradʰāraḥ pavate samudró vācamīṅkʰayáḥ |
sómaḥ pátī rayīṇā́ṃ sákʰéndrasya divédive || 6||



6. In tausend Strömen läutert sich der Ozean, der die Rede hin und her bewegt, Soma, der Herr der Reichtümer, Indra's Freund, Tag für Tag.



ayáṃ pūṣā́ rayírbʰágaḥ sómaḥ punānó arṣati |
pátirvíśvasya bʰū́mano vyàkʰyadródasī ubʰé || 7||



7. Dieser fließt als Pusan, als Rayi, als Bhaga, als geläuterter Soma. Der Herr der ganzen Natur hat in beide Welten Ausblick gehalten.



sámu priyā́ anūṣata gā́vo mádāya gʰṛ́ṣvayaḥ |
sómāsaḥ kṛṇvate patʰáḥ pávamānāsa índavaḥ || 8||



8. Es haben die lieben Kühe zusammen gebrüllt, auf den Rauschtrank ungeduldig. Die Somasäfte bereiten sich ihre Wege, wann sie geläutert werden.



yá ójiṣṭʰastámā́ bʰara pávamāna śravā́yyam |
yáḥ páñca carṣaṇī́rabʰí rayíṃ yéna vánāmahai || 9||



9. Bring, o Pavamana, den Reichtum, der der stärkste ist und zum Ruhme gereicht, der die fünf Völker überbietet, durch den wir Sieger sein werden!



sómāḥ pavanta índavo'smábʰyaṃ gātuvíttamāḥ |
mitrā́ḥ suvānā́ arepásaḥ svādʰyàḥ svarvídaḥ || 10||



10. Es läutern sich die Somasäfte, für uns die besten Pfadfinder, die ausgepreßten, die makellosen Freunde, wohlgesinnt, Sonnenlicht findend.



suṣvāṇā́so vyádribʰiścítānā górádʰi tvací |
íṣamasmábʰyamabʰítaḥ sámasvaranvasuvídaḥ || 11||



11. Mit den Steinen ausgepreßt machen sie sich auf der Kuhhaut bemerkbar; sie rauschten uns von überall her Labsal zusammen, Gutes findend.



eté pūtā́ vipaścítaḥ sómāso dádʰyāśiraḥ |
sū́ryāso ná darśatā́so jigatnávo dʰruvā́ gʰṛté || 12||



12. Diese geläuterten redekundigen, mit saurer Milch gemischten Somasäfte sind sichtbar geworden wie die Sonnen, zum Schmalz gern kommend und dort bleibend.



prá sunvānásyā́ndʰaso márto ná vṛta tádvácaḥ |
ápa śvā́namarādʰásaṃ hatā́ makʰáṃ ná bʰṛ́gavaḥ || 13||



13. Dieser Rede des ausgepreßten Safts hat der Sterbliche nicht den Vorzug gegeben. Schlaget den knickerigen Hund fort wie die Bhrigu's den Makha!



ā́ jāmírátke avyata bʰujé ná putrá oṇyòḥ |
sárajjāró ná yóṣaṇāṃ varó ná yónimāsádam || 14||



14. Der Verwandte hat sich in sein Gewand gehüllt, wie der Sohn in die Arme der Mutter, um die Milch zu genießen. Er eilt wie der Buhle zur Frau, wie der Liebhaber, um sich auf seinen Platz, den Schoß, zu setzen.



sá vīró dakṣasā́dʰano ví yástastámbʰa ródasī |
háriḥ pavítre avyata vedʰā́ ná yónimāsádam || 15||



15. Er ist der Held, der Kraftwirker, der beide Welten auseinandergestemmt hat. Der Goldgelbe hat sich in die Seihe gehüllt, um wie ein Meister sich auf seinen Platz zu setzen.



ávyo vā́rebʰiḥ pavate sómo gávye ádʰi tvací |
kánikradadvṛ́ṣā háriríndrasyābʰyèti niṣkṛtám || 16||



16. Soma wird durch die Schafhaare auf dem Stierfell geläutert. Brüllend geht der männliche Falbe zu des Indra Treffort.






Sūkta 9.102 

krāṇā́ śíśurmahī́nāṃ hinvánnṛtásya dī́dʰitim |
víśvā pári priyā́ bʰuvadádʰa dvitā́ || 1||



1. Unter Mitwirkung der großen Ströme hat der Junge, die Erkenntnis des Gesetzes fördernd, alle lieben Formen umfaßt - nun abermals.



úpa tritásya pāṣyòrábʰakta yádgúhā padám |
yajñásya saptá dʰā́mabʰirádʰa priyám || 2||



2. In des Trita Kinnladen hat er seine geheime Stufe erreicht, mit den sieben Formen des Opfers - nunmehr seine liebe Stufe.



trī́ṇi tritásya dʰā́rayā pṛṣṭʰéṣvérayā rayím |
mímīte asya yójanā ví sukrátuḥ || 3||



3. Die drei Strecken des Trita durchmißt er mit seinem Strome - auf deinem Rücken bringe Reichtum her! - seine drei Wegstrecken, - der Einsichtsvolle.



jajñānáṃ saptá mātáro vedʰā́maśāsata śriyé |
ayáṃ dʰruvó rayīṇā́ṃ cíketa yát || 4||



4. Den zur Herrlichkeit Geborenen unterwiesen die sieben Mütter, den Meister; er ist der beständige unter den Reichtümern, - da er sich darauf versteht.



asyá vraté sajóṣaso víśve devā́so adrúhaḥ |
spārhā́ bʰavanti rántayo juṣánta yát || 5||



5. In seinem Dienste sind alle Götter einmütig, ohne Falsch. Köstlich sind deine Ergötzungen, wenn sie wohlgefallen.



yámī gárbʰamṛtāvṛ́dʰo dṛśé cā́rumájījanan |
kavíṃ máṃhiṣṭʰamadʰvaré puruspṛ́ham || 6||



6. Den die Wahrheitsmehrer als Leibesfrucht, schön zu sehen, erzeugt haben, den freigebigsten Seher bei dem Opfer, den Vielbegehrten;



samīcīné abʰí tmánā yahvī́ ṛtásya mātárā |
tanvānā́ yajñámānuṣágyádañjaté || 7||



7. Zu dem kommen vereint von selbst die beiden jüngsten Töchter und Mütter des Gesetzes herbei, wenn sie das Opfer richtig vollziehend ihn besalben.



krátvā śukrébʰirakṣábʰirṛṇórápa vrajáṃ diváḥ |
hinvánnṛtásya dī́dʰitiṃ prā́dʰvaré || 8||



8. Mit Umsicht mögest du durch deine klaren Augen des Himmels Hürde öffnen, der du die Erkenntnis des Gesetzes förderst - bei dem Opfer.






Sūkta 9.103 

prá punānā́ya vedʰáse sómāya váca údyatam |
bʰṛtíṃ ná bʰarā matíbʰirjújoṣate || 1||



1. Auf den sich läuternden Meister Soma wird eine Rede angehoben. Mit Liedern bringe ich gleichsam den Lohn dar; er möge daran Gefallen finden.



pári vā́rāṇyavyáyā góbʰirañjānó arṣati |
trī́ ṣadʰástʰā punānáḥ kṛṇute háriḥ || 2||



2. Er umfließt die Schafhaare, mit Milch gesalbt. Drei Stätten bereitet sich der geläuterte Falbe.



pári kóśaṃ madʰuścútamavyáye vā́re arṣati |
abʰí vā́ṇīrṛ́ṣīṇāṃ saptá nūṣata || 3||



3. In dem Schafhaar umkreist er die von Süßigkeit überfließende Kufe. Die sieben Stimmen der Rishi's schreien ihm entgegen.



pári ṇetā́ matīnā́ṃ viśvádevo ádābʰyaḥ |
sómaḥ punānáścamvòrviśaddʰáriḥ || 4||



4. Der Leiter der Gedanken, der allen Göttern gehörende kreist unbeirrt um. Der sich läuternde Soma, der Goldgelbe, möge sich in beiden Camugefäßen niederlassen.



pári daívīránu svadʰā́ índreṇa yāhi sarátʰam |
punānó vāgʰádvāgʰádbʰirámartyaḥ || 5||



5. Fahr umher deinen göttlichen Eigenheiten folgend, mit Indra auf gleichem Wagen, du der unsterbliche Wagenfahrer von den Opferfahrern geläutert!



pári sáptirná vājayúrdevó devébʰyaḥ sutáḥ |
vyānaśíḥ pávamāno ví dʰāvati || 6||



6. Wie ein um den Preis laufendes Gespann rinnt der Gott, für die Götter ausgepreßt, das Ziel erreichend, durch die Seihe, sich läuternd.






Sūkta 9.104 

sákʰāya ā́ ní ṣīdata punānā́ya prá gāyata |
śíśuṃ ná yajñaíḥ pári bʰūṣata śriyé || 1||



1. Freunde, setzet euch hier nieder, stimmet den Gesang auf den sich Läuternden an! Schmücket ihn wie ein Kind mit Opfergebeten aus zur Herrlichkeit!



sámī vatsáṃ ná mātṛ́bʰiḥ sṛjátā gayasā́dʰanam |
devāvyàṃ madamabʰí dvíśavasam || 2||



2. Lasset ihn wie ein Kalb mit seinen Müttern zusammen für einen doppeltstarken, göttereinladenden Rauschtrank, ihn, der für den Hausstand wirkt!



punā́tā dakṣasā́dʰanaṃ yátʰā śárdʰāya vītáye |
yátʰā mitrā́ya váruṇāya śáṃtamaḥ || 3||



3. Läutert ihn, den Kraftwirker, so wie er dem Marutheere einladend, wie er dem Mitra und Varuna am genehmsten ist!



asmábʰyaṃ tvā vasuvídamabʰí vā́ṇīranūṣata |
góbʰiṣṭe várṇamabʰí vāsayāmasi || 4||



4. Dir, der uns das Gut ausfindig macht, schrieen die Stimmen entgegen; in Kuhmilch kleiden wir deine Farbe.



sá no madānāṃ pata índo devápsarā asi |
sákʰeva sákʰye gātuvíttamo bʰava || 5||



5. Du, o Herr der Rauschtränke, o Saft, mundest den Göttern. Sei der beste Pfadfinder wie ein Freund für seinen Freund!



sánemi kṛdʰyàsmádā́ rakṣásaṃ káṃ cidatríṇam |
ápā́devaṃ dvayúmáṃho yuyodʰi naḥ || 6||



6. Schaff uns gänzlich den Unhold, jeden Atrin, den doppelzüngigen Gottlosen vom Halse, halte die Not von uns ab!






Sūkta 9.105 

táṃ vaḥ sakʰāyo mádāya punānámabʰí gāyata |
śíśuṃ ná yajñaíḥ svadayanta gūrtíbʰiḥ || 1||



1. Auf ihn, der sich euch, ihr Freunde, zum Rauschtrank läutert, stimmet den Gesang an! Wie ein Kind, so richten sie ihn mit Opfergebeten, mit Lobsprüchen her.



sáṃ vatsá iva mātṛ́bʰiríndurhinvānó ajyate |
devāvī́rmádo matíbʰiḥ páriṣkṛtaḥ || 2||



2. Wie ein Kalb wird der zur Eile getriebene Saft mit seinen Müttern vereinigt, der göttereinladende Rauschtrank, mit Gedichten herausgeputzt.



ayáṃ dákṣāya sā́dʰano'yáṃ śárdʰāya vītáye |
ayáṃ devébʰyo mádʰumattamaḥ sutáḥ || 3||



3. Er ist der Wirkenskraft förderlich, er soll dem Marutheer einladend sein; dieser Süßeste ist für die Götter ausgepreßt.



gómanna indo áśvavatsutáḥ sudakṣa dʰanva |
śúciṃ te várṇamádʰi góṣu dīdʰaram || 4||



4. Ströme uns, o verständiger Saft, wenn ausgepreßt, Kuh- und Roßbesitz zu! Deine reine Farbe tragen ich auf die Kuhmilch auf.



sá no harīṇāṃ pata índo devápsarastamaḥ |
sákʰeva sákʰye náryo rucé bʰava || 5||



5. Du, o Herr der Falben, o Saft, der den Göttern am besten mundet, verhilf wie ein mannhafter Freund seinem Freunde zu Ansehen!



sánemi tvámasmádā́m̐ ádevaṃ káṃ cidatríṇam |
sāhvā́m̐ indo pári bā́dʰo ápa dvayúm || 6||



6. Halte gänzlich von uns den Gottlosen, jeden Atrin fern, als Überlegener, o Saft, die Drangsale, den Doppelzüngigen!






Sūkta 9.106 

índramácʰa sutā́ imé vṛ́ṣaṇaṃ yantu hárayaḥ |
śruṣṭī́ jātā́sa índavaḥ svarvídaḥ || 1||



1. Zu Indra, dem Bullen, sollen diese ausgepreßten Falben gehen, die Säfte, willig geboren, das Himmelslicht findend!



ayáṃ bʰárāya sānasíríndrāya pavate sutáḥ |
sómo jaítrasya cetati yátʰā vidé || 2||



2. Dieser ausgepreßte Soma läutert sich für Indra, der einträgliche, daß er aufgetragen werde, den Gewinn einbringe. Soma versteht sich auf den Sieg, wofür er bekannt ist.



asyédíndro mádeṣvā́ grābʰáṃ gṛbʰṇīta sānasím |
vájraṃ ca vṛ́ṣaṇaṃ bʰaratsámapsujít || 3||



3. In seinem Rausche möge Indra den einträglichen Griff tun, und er trage die bullengleiche Keule, aller Gewässer Ersieger.



prá dʰanvā soma jā́gṛviríndrāyendo pári srava |
dyumántaṃ śúṣmamā́ bʰarā svarvídam || 4||



4. Rinne, o Soma, wachsam weiter; für Indra laufe ringsum ab, o Saft! Bring glänzenden Mut, der das Himmelslicht verschafft!



índrāya vṛ́ṣaṇaṃ mádaṃ pávasva viśvádarśataḥ |
sahásrayāmā patʰikṛ́dvicakṣaṇáḥ || 5||



5. Für Indra läutere den bullenartigen Rauschtrank, allsichtbar, auf tausend Bahnen als weitschauender Wegbereiter!



asmábʰyaṃ gātuvíttamo devébʰyo mádʰumattamaḥ |
sahásraṃ yāhi patʰíbʰiḥ kánikradat || 6||



6. Für uns der beste Pfadfinder, für die Götter am süßesten, geh brüllend auf tausend Wegen!



pávasva devávītaya índo dʰā́rābʰirójasā |
ā́ kaláśaṃ mádʰumānsoma naḥ sadaḥ || 7||



7. Läutere dich zur Götterladung, o Saft, mächtig in Strömen; setze dich versüßt in unseren Krug, o Soma!



táva drapsā́ udaprúta índraṃ mádāya vāvṛdʰuḥ |
tvā́ṃ devā́so amṛ́tāya káṃ papuḥ || 8||



8. Deine im Wasser schwimmenden Tropfen haben den Indra zum Rausche gestärkt; dich haben die Götter zur Unsterblichkeit getrunken.



ā́ naḥ sutāsa indavaḥ punānā́ dʰāvatā rayím |
vṛṣṭídyāvo rītyāpaḥ svarvídaḥ || 9||



9. Ihr ausgepreßten Säfte, strömet uns Reichtum zu, wann ihr euch läutert; ihr lasset den Himmel regnen, die Gewässer strömen, ihr seid Sonnenfinder!



sómaḥ punāná ūrmíṇā́vyo vā́raṃ ví dʰāvati |
ágre vācáḥ pávamānaḥ kánikradat || 10||



10. Soma läuft sich läuternd, wogend durch das Schafhaar, brüllend der Rede voran, der Pavamana.



dʰībʰírhinvanti vājínaṃ váne krī́ḷantamátyavim |
abʰí tripṛṣṭʰáṃ matáyaḥ sámasvaran || 11||



11. Mit Gebeten treiben sie den Preisrenner an, der im Holze sich tummelt, durch die Schafwolle geht. Dem Dreirückigen schallten die Lieder im Chor entgegen.



ásarji kaláśām̐ abʰí mīḷhé sáptirná vājayúḥ |
punānó vā́caṃ janáyannasiṣyadat || 12||



12. Er ist auf die Krüge losgesprengt um den Preis wie ein wettlaufendes Gespann; sich läuternd, die Rede hervorbringend, ist er gelaufen.



pávate haryató háriráti hvárāṃsi ráṃhyā |
abʰyárṣanstotṛ́bʰyo vīrávadyáśaḥ || 13||



13. Der begehrte Falbe läutert sich in eiligem Lauf über die Hindernisse, den Sängern zu söhnereicher Ehre abfließend.



ayā́ pavasva devayúrmádʰordʰā́rā asṛkṣata |
rébʰanpavítraṃ páryeṣi viśvátaḥ || 14||



14. Läutere dich mit dieser Läuterung, nach den Göttern verlangend. Die Ströme der Süßigkeit haben sich ergossen; laut redend umkreisest du allenthalben die Seihe.






Sūkta 9.107 

párītó ṣiñcatā sutáṃ sómo yá uttamáṃ havíḥ |
dadʰanvā́m̐ yó náryo apsvàntárā́ suṣā́va sómamádribʰiḥ || 1||



1. Gießet von da den gepreßten Soma um, der das höchste Opfer ist, den mannhaften, der ins Wasser geflossen ist, diesen Soma hat der Priester mit Steinen ausgepreßt.



nūnáṃ punānó'vibʰiḥ pári sravā́dabdʰaḥ surabʰíntaraḥ |
suté cittvāpsú madāmo ándʰasā śrīṇánto góbʰirúttaram || 2||



2. Dich läuternd fließe jetzt durch die Schafhaare unbeirrt, bestduftend ab! Schon wenn er ins Wasser ausgepreßt ist, berauschen wir uns an dem Tranke, indem wir dich, den Trefflichsten, mit Kuhmilch mischen.



pári suvānáścákṣase devamā́danaḥ kráturíndurvicakṣaṇáḥ || 3||



3. Ausgepreßt fließt der Saft sichtbar ab, der Gottberauschende, die weitschauende Weisheit.



punānáḥ soma dʰā́rayāpó vásāno arṣasi |
ā́ ratnadʰā́ yónimṛtásya sīdasyútso deva hiraṇyáyaḥ || 4||



4. Geläutert fließest du, Soma, in Strömen, dich in das Wasser hüllend. Du, der Lohnbringer, setzest dich auf den ordnungsgemäßen Platz, du der goldene Born, o Gott.



duhāná ū́dʰardivyáṃ mádʰu priyáṃ pratnáṃ sadʰástʰamā́sadat |
āpṛ́cʰyaṃ dʰarúṇaṃ vājyàrṣati nṛ́bʰirdʰūtó vicakṣaṇáḥ || 5||



5. Aus dem himmlischen Euter die liebe Süßigkeit herausmelkend hat er sich an seinen altgewohnten Platz gesetzt. Von den Männern geschüttelt rinnt der weitschauende Preisgewinner nach der aufzusuchenden Unterlage.



punānáḥ soma jā́gṛvirávyo vā́re pári priyáḥ |
tváṃ vípro abʰavó'ṅgirastamo mádʰvā yajñáṃ mimikṣa naḥ || 6||



6. Dich läuternd fließest du, Soma, der Liebling, wachsam in dem Schafhaar um. Du wardst das beredte Oberhaupt der Angiras'; würze unser Opfer mit Süßigkeit!



sómo mīḍʰvā́npavate gātuvíttama ṛ́ṣirvípro vicakṣaṇáḥ |
tváṃ kavírabʰavo devavī́tama ā́ sū́ryaṃ rohayo diví || 7||



7. Soma, der Lohngeber, läutert sich, der beste Pfadfinder, der beredte, hellsehende Rishi. Du wardst der Seher, der am besten die Götter einlädt. Mögest du die Sonne am Himmel aufsteigen lassen.



sóma u ṣuvāṇáḥ sotṛ́bʰirádʰi ṣṇúbʰirávīnām |
áśvayeva harítā yāti dʰā́rayā mandráyā yāti dʰā́rayā || 8||



8. Soma wird von den Pressenden auf den Rücken der Schafe ausgepreßt und geht im Strome, der goldgelb wie der einer Stute ist, er geht in wohlklingendem Strome.



anūpé gómāngóbʰirakṣāḥ sómo dugdʰā́bʰirakṣāḥ |
samudráṃ ná saṃváraṇānyagmanmandī́ mádāya tośate || 9||



9. Ein Kuhbesitzer im Marschland, mit seinen Kühen kam er geflossen, kam Soma mit den Gemolkenen geflossen. Sie sind in die Gehege gegangen wie die Flüsse ins Meer. Der Berauschende ergießt sich zum Rausche.



ā́ soma suvānó ádribʰistiró vā́rāṇyavyáyā |
jáno ná purí camvòrviśaddʰáriḥ sádo váneṣu dadʰiṣe || 10||



10. Mit Steinen ausgepreßt läufst du, Soma, durch die Schafhaare ab. Der Falbe zieht in die beiden Camugefäße ein wie die Mannschaft in die Burg. Du hast deinen Sitz in den Holzgefäßen genommen.



sá māmṛje tiró áṇvāni meṣyò mīḷhé sáptirná vājayúḥ |
anumā́dyaḥ pávamāno manīṣíbʰiḥ sómo víprebʰirṛ́kvabʰiḥ || 11||



11. Er wurde sauber gemacht, durch die feinen Haare des Schafs laufend wie ein um den Preis wettlaufendes Gespann, der Soma Pavamana, von den Sinnreichen zu bejubeln, von den beredten Sängern.



prá soma devávītaye síndʰurná pipye árṇasā |
aṃśóḥ páyasā madiró ná jā́gṛvirácʰā kóśaṃ madʰuścútam || 12||



12. Du Soma bist für die Göttereinladung angeschwollen wie die Sindhu mit ihrer Flut. Mit der Milch des Stengels munter machend wie der berauschende Branntwein gehst du in die von Süßigkeit überfließende Kufe.



ā́ haryató árjune átke avyata priyáḥ sūnúrná márjyaḥ |
támīṃ hinvantyapáso yátʰā rátʰaṃ nadī́ṣvā́ gábʰastyoḥ || 13||



13. Der Begehrenswerte hat sich in ein weißes Gewand gehüllt, auszuputzen wie ein lieber Sohn. Ihn treiben die Werktätigen wie einen Wagen zum Lauf in dem Wasser unter ihren Händen.



abʰí sómāsa āyávaḥ pávante mádyaṃ mádam |
samudrásyā́dʰi viṣṭápi manīṣíṇo matsarā́saḥ svarvídaḥ || 14||



14. Die lebensverlängernden Somasäfte klären sich zum berauschenden Rauschtrank auf der Höhe des Meeres, die Gedankenreichen, Berauschenden, die das Himmelslicht finden.



táratsamudráṃ pávamāna ūrmíṇā rā́jā devá ṛtáṃ bṛhát |
árṣanmitrásya váruṇasya dʰármaṇā prá hinvāná ṛtáṃ bṛhát || 15||



15. Sich läuternd durchquert er mit seiner Woge das Meer, der König, der Gott, das hohe Gesetz selbst. Er fließe nach Mitra's und Varuna's Bestimmung, wenn er zur Eile getrieben wird, das hohe Gesetz selbst.



nṛ́bʰiryemānó haryató vicakṣaṇó rā́jā deváḥ samudríyaḥ || 16||



16. Von den Männern gelenkt, der Begehrenswerte, Weitschauende, der König, der Meeresgott.



índrāya pavate mádaḥ sómo marútvate sutáḥ |
sahásradʰāro átyávyamarṣati támī mṛjantyāyávaḥ || 17||



17. Für Indra läutert sich der Rauschtrank, für den Marutherrn der ausgepreßte Soma. In tausend Strahlen fließt er durch die Schafwolle; ihn machen die Ayu's sauber.



punānáścamū́ janáyanmatíṃ kavíḥ sómo devéṣu raṇyati |
apó vásānaḥ pári góbʰirúttaraḥ sī́danváneṣvavyata || 18||



18. In dem Camugefäß sich läuternd, das fromme Denken erweckend ist der Seher Soma gern bei den Göttern. Er kleidet sich in Wasser, hat sich mit Milch umhüllt, der Trefflichste, und setzt sich in den Holzgefäßen nieder.



távāháṃ soma rāraṇa sakʰyá indo divédive |
purū́ṇi babʰro ní caranti mā́máva paridʰī́m̐ráti tā́m̐ ihi || 19||



19. In deiner Freundschaft, o Soma, bin ich Tag für Tag gern, o Saft. Viele böse Geister suchen mich heim, du Brauner; geh über diese Hemmnisse hinweg!



utā́háṃ náktamutá soma te dívā sakʰyā́ya babʰra ū́dʰani |
gʰṛṇā́ tápantamáti sū́ryaṃ paráḥ śakunā́ iva paptima || 20||



20. Und ich bin, o Soma, Nacht und Tag zur Freundschaft an deinem Euter, o Brauner. Über die heiß brennende Sonne hinaus sind wir gleich den großen Vögeln geflogen.



mṛjyámānaḥ suhastya samudré vā́caminvasi |
rayíṃ piśáṅgaṃ bahuláṃ puruspṛ́haṃ pávamānābʰyàrṣasi || 21||



21. Im Meere sauber gemacht, du schöner Hände Würdiger, lässest du deine Stimme ausgehen. Du fließest zu rötlichem ausgebreitetem vielbegehrtem Reichtum, o Pavamana.



mṛjānó vā́re pávamāno avyáye vṛ́ṣā́va cakrado váne |
devā́nāṃ soma pavamāna niṣkṛtáṃ góbʰirañjānó arṣasi || 22||



22. Sauber gemacht, im Schafhaar dich läuternd brülle, wie der Bulle, auf die Holzkufe hinab! Du rinnst, o Soma Pavamana, mit Kuhmilch gesalbt, zum Treffort der Götter.



pávasva vā́jasātaye'bʰí víśvāni kā́vyā |
tváṃ samudráṃ pratʰamó ví dʰārayo devébʰyaḥ soma matsaráḥ || 23||



23. Läutere dich für alle Dichtergaben, um den Preis zu gewinnen! Du, der Berauschende, breitest als Erster das Meer für die Götter aus, o Soma.



sá tū́ pavasva pári pā́rtʰivaṃ rájo divyā́ ca soma dʰármabʰiḥ |
tvā́ṃ víprāso matíbʰirvicakṣaṇa śubʰráṃ hinvanti dʰītíbʰiḥ || 24||



24. Läutere dich doch, die irdische Welt umkreisend und die himmlischen Räume nach der Ordnung, o Soma! Dich, den Glänzenden, treiben die Redekundigen mit Dichtungen, mit Gebeten an, du Weitschauender.



pávamānā asṛkṣata pavítramáti dʰā́rayā |
marútvanto matsarā́ indriyā́ háyā medʰā́mabʰí práyāṃsi ca || 25||



25. Sich läuternd sind sie im Strome durch die Seihe gesprengt, von den Marut begleitet, berauschend, die indrischen Rosse, um Erkenntnis und Erquickung zu bringen.



apó vásānaḥ pári kóśamarṣatī́ndurhiyānáḥ sotṛ́bʰiḥ |
janáyañjyótirmandánā avīvaśadgā́ḥ kṛṇvānó ná nirṇíjam || 26||



26. In Wasser sich hüllend umfließt er die Kufe, der von den Pressenden zur Eile getriebene Saft. Licht hervorbringend hat er die Jubellieder lautbar gemacht, indem er die Kuhmilch gleichsam zu seinem Festgewand macht.






Sūkta 9.108 

pávasva mádʰumattama índrāya soma kratuvíttamo mádaḥ |
máhi dyukṣátamo mádaḥ || 1||



1. Läutere dich, Soma, für Indra als süßester, am besten ratfindender Rauschtrank, als weitaus der himmlischste Rauschtrank;



yásya te pītvā́ vṛṣabʰó vṛṣāyáte'syá pītā́ svarvídaḥ |
sá supráketo abʰyàkramīdíṣó'cʰā vā́jaṃ naítaśaḥ || 2||



2. Du, nach dessen Trunke der Bulle sich als Bulle fühlt, bei dem Trunke dieses Sonnen-finders, dieser Soma ist unter guten Vorzeichen auf die Speisegenüsse losgegangen wie Etasa auf den Kampfpreis.



tváṃ hyàṅgá daívyā pávamāna jánimāni dyumáttamaḥ |
amṛtatvā́ya gʰoṣáyaḥ || 3||



3. Denn nur du, o Pavamana, der Glanzvollste, rufst die göttlichen Geschlechter an zur Unsterblichkeit.



yénā návagvo dadʰyáṅṅaporṇuté yéna víprāsa āpiré |
devā́nāṃ sumné amṛ́tasya cā́ruṇo yéna śrávāṃsyānaśúḥ || 4||



4. Durch den Navagva, Dadhyac das Tor aufschließt, durch den die Redekundigen in der Götter Gunst von der lieben Unsterblichkeit etwas erlangten, durch den sie Ruhm erreichten.



eṣá syá dʰā́rayā sutó'vyo vā́rebʰiḥ pavate madíntamaḥ |
krī́ḷannūrmírapā́miva || 5||



5. Dieser Ausgepreßte wird im Strome durch die Schafhaare geläutert, der am meisten Berauschende, der wie die Wasserwelle sein Spiel treibt.



yá usríyā ápyā antáráśmano nírgā́ ákṛntadójasā |
abʰí vrajáṃ tatniṣe gávyamáśvyaṃ varmī́va dʰṛṣṇavā́ ruja || 6||



6. Der die Wasserkühe im Fels, der die Kühe mit Kraft befreit hat - du hast einen Pferch von Rindern und Rossen eingehegt; erbrich ihn wie ein Geharnischter, du Mutiger!



ā́ sotā pári ṣiñcatā́śvaṃ ná stómamaptúraṃ rajastúram |
vanakrakṣámudaprútam || 7||



7. Presset aus, gießet ihn um, wie man ein Roß begießt, den Gegenstand des Preises, der das Wasser durchdringt, den Raum durchdringt, den im Holze Lärmenden, im Wasser Schwimmenden!



sahásradʰāraṃ vṛṣabʰáṃ payovṛ́dʰaṃ priyáṃ devā́ya jánmane |
ṛténa yá ṛtájāto vivāvṛdʰé rā́jā devá ṛtáṃ bṛhát || 8||



8. Den tausendstrahligen Bullen, den milchreichen, lieb dem göttlichen Geschlechte, der aus dem Gesetz geboren durch das Gesetz groß geworden ist, der König, der Gott, das hohe Gesetz selbst.



abʰí dyumnáṃ bṛhádyáśa íṣaspate didīhí deva devayúḥ |
ví kóśaṃ madʰyamáṃ yuva || 9||



9. Leuchte du zu hohem Glanz und Ruhme, Herr der Labung, o Gott, nach den Göttern verlangend! Entleere die mittlere Kufe!



ā́ vacyasva sudakṣa camvòḥ sutó viśā́ṃ váhnirná viśpátiḥ |
vṛṣṭíṃ diváḥ pavasva rītímapā́ṃ jínvā gáviṣṭaye dʰíyaḥ || 10||



10. Fahre im Galopp, du Verständiger, in den die beiden Camugefäße ausgepreßt, heran wie ein zu Wagen fahrender Clanfürst! Läutere des Himmels Regen, die Flut der Gewässer her; belebe die Gedanken zum Rindererwerb!



etámu tyáṃ madacyútaṃ sahásradʰāraṃ vṛṣabʰáṃ dívo duhuḥ |
víśvā vásūni bíbʰratam || 11||



11. Eben diesen rauscherregten tausendstrahligen Bullen des Himmels haben sie gemolken, der alle Schätze bringt.



vṛ́ṣā ví jajñe janáyannámartyaḥ pratápañjyótiṣā támaḥ |
sá súṣṭutaḥ kavíbʰirnirṇíjaṃ dadʰe tridʰā́tvasya dáṃsasā || 12||



12. Der Unsterbliche ward als zeugender Bulle erzeugt, der das Dunkel mit dem Lichte erglüht. Von den Dichtern schön gepriesen legt er sein Festgewand an, sein dreifaches Kleid durch seine Geschicklichkeit.



sá sunve yó vásūnāṃ yó rāyā́mānetā́ yá íḷānām |
sómo yáḥ sukṣitīnā́m || 13||



13. Soma wird ausgepreßt, der der Bringer der Schätze, der Reichtümer, der Labungen, der guten Wohnsitze ist.



yásya na índraḥ píbādyásya marúto yásya vāryamáṇā bʰágaḥ |
ā́ yéna mitrā́váruṇā kárāmaha éndramávase mahé || 14||



14. Von dem uns Indra trinken soll, von dem die Marut oder von dem Bhaga mit Aryaman, durch den wir Mitra und Varuna und den Indra zu großer Gnade bewegen können.



índrāya soma pā́tave nṛ́bʰiryatáḥ svāyudʰó madíntamaḥ |
pávasva mádʰumattamaḥ || 15||



15. Läutere dich für Indra zum Trunke, Soma, von den Männern gelenkt, mit guten Waffen, berauschendst, süßest!



índrasya hā́rdi somadʰā́namā́ viśa samudrámiva síndʰavaḥ |
júṣṭo mitrā́ya váruṇāya vāyáve divó viṣṭambʰá uttamáḥ || 16||



16. Geh ein in Indra's somafassendes Herz wie die Ströme in das Meer, dem Mitra, Varuna, Vayu genehm, als höchste Stütze des Himmels!






Sūkta 9.109 

pári prá dʰanvéndrāya soma svādúrmitrā́ya pūṣṇé bʰágāya || 1||



1. Rinne ringsum ab, Soma, süß für Indra, für Mitra, Pusan, Bhaga!



índraste soma sutásya peyāḥ krátve dákṣāya víśve ca devā́ḥ || 2||



2. Indra soll von dir, Soma, dem Ausgepreßten, trinken zu Rat und Tat, und alle Götter!



evā́mṛ́tāya mahé kṣáyāya sá śukró arṣa divyáḥ pīyū́ṣaḥ || 3||



3. So fließe für den unsterblichen hohen Wohnsitz, du der Klare, der himmlische Rahm!



pávasva soma mahā́nsamudráḥ pitā́ devā́nāṃ víśvābʰí dʰā́ma || 4||



4. Läutere dich, Soma, ein großes Meer, der Vater der Götter zu all deinen Formen!



śukráḥ pavasva devébʰyaḥ soma divé pṛtʰivyaí śáṃ ca prajā́yai || 5||



5. Läutere dich klar für die Götter, Soma, für Himmel und Erde und der Nachkommenschaft zuträglich!



divó dʰartā́si śukráḥ pīyū́ṣaḥ satyé vídʰarmanvājī́ pavasva || 6||



6. Du bist der Träger des Himmels, der klare Rahm; läutere dich in wirklicher Ausbreitung als der Preisgewinner!



pávasva soma dyumnī́ sudʰāró mahā́mávīnāmánu pūrvyáḥ || 7||



7. Läutere dich, Soma, glänzend, schön abtraufend, den großen Rücken der Schafe entlang als Erster!



nṛ́bʰiryemānó jajñānáḥ pūtáḥ kṣáradvíśvāni mandráḥ svarvít || 8||



8. Von den Männern gelenkt, wenn er geboren ist, und geläutert möge er alle Schätze ergießen, lieblich ertönend, das Sonnenlicht findend.



índuḥ punānáḥ prajā́murāṇáḥ káradvíśvāni dráviṇāni naḥ || 9||



9. Der geläuterte Saft möge, Nachkommenschaft erbittend, uns alle Reichtümer schaffen.



pávasva soma krátve dákṣāyā́śvo ná niktó vājī́ dʰánāya || 10||



10. Läutere dich, Soma, zu Rat und Tat, wie ein Roß geschwemmt, als siegreicher Renner für den Kampfpreis!



táṃ te sotā́ro rásaṃ mádāya punánti sómaṃ mahé dyumnā́ya || 11||



11. Diesen Saft von dir läutern die Pressenden zum Rausche, den Soma zu großem Glanze.



śíśuṃ jajñānáṃ háriṃ mṛjanti pavítre sómaṃ devébʰya índum || 12||



12. Den neugeborenen Jungen, den Falben, machen sie in der Seihe sauber, den Somasaft für die Götter.



índuḥ paviṣṭa cā́rurmádāyāpā́mupástʰe kavírbʰágāya || 13||



13. Der Saft ward geläutert, angenehm zum Rausche, im Schoße der Gewässer, der Seher zum Glück.



bíbʰarti cā́rvíndrasya nā́ma yéna víśvāni vṛtrā́ jagʰā́na || 14||



14. Er führt den angenehmen Namen des Indra, mit dem er alle Feinde erschlagen hat.



píbantyasya víśve devā́so góbʰiḥ śrītásya nṛ́bʰiḥ sutásya || 15||



15. Von ihm trinken alle Götter, wenn er mit Milch gemischt und von den Männern ausgepreßt ist.



prá suvānó akṣāḥ sahásradʰārastiráḥ pavítraṃ ví vā́ramávyam || 16||



16. Ausgepreßt ist er in tausend Abflüssen über die Seihe, durch das Schafhaar weitergeflossen.



sá vājyàkṣāḥ sahásraretā adbʰírmṛjānó góbʰiḥ śrīṇānáḥ || 17||



17. Der Preisrenner ist geflossen, tausendsamig, mit Wasser sauber gemacht, mit Milch gemischt.



prá soma yāhī́ndrasya kukṣā́ nṛ́bʰiryemānó ádribʰiḥ sutáḥ || 18||



18. Zieh fort in Indra's Bauch, o Soma, von den Männern gelenkt, mit Steinen ausgepreßt!



ásarji vājī́ tiráḥ pavítramíndrāya sómaḥ sahásradʰāraḥ || 19||



19. Der Preisrenner ist losgesprengt über die Seihe für Indra, der Soma in tausend Strahlen.



añjántyenaṃ mádʰvo rásenéndrāya vṛ́ṣṇa índuṃ mádāya || 20||



20. Sie salbten ihn mit der Würze der Süßigkeit, den Saft für den Bullen Indra zum Rausche.



devébʰyastvā vṛ́tʰā pā́jase'pó vásānaṃ háriṃ mṛjanti || 21||



21. Dich, den in Wasser gekleideten Falben säubern sie für die Götter, auf daß du nach Belieben deine Formen annehmest.



índuríndrāya tośate ní tośate śrīṇánnugró riṇánnapáḥ || 22||



22. Der Saft ergießt sich für Indra, der Gewaltige wird eingegossen, sich mit der Milch mischend, die Gewässer in Fluß bringend.






Sūkta 9.110 

páryū ṣú prá dʰanva vā́jasātaye pári vṛtrā́ṇi sakṣáṇiḥ |
dviṣástarádʰyā ṛṇayā́ na īyase || 1||



1. Rinne fein ringsum ab, um den Siegerpreis zu gewinnen, ringsum die Feinde überwältigend. Um die Hasser zu überwinden, ziehst du als unser Vergelter aus.



ánu hí tvā sutáṃ soma mádāmasi mahé samaryarā́jye |
vā́jām̐ abʰí pavamāna prá gāhase || 2||



2. Denn wir begrüßen dich, den Gepreßten, o Soma, im großen Reiche des Wettstreits. Du tauchst ein nach den Siegerpreisen, o Pavamana.



ájījano hí pavamāna sū́ryaṃ vidʰā́re śákmanā páyaḥ |
gójīrayā ráṃhamāṇaḥ púraṃdʰyā || 3||



3. Denn du, Pavamana, hast die Sonne hervorgebracht, wenn du mit Kunst deine Milch verbreitest, mit der Kühe zutreibenden Purandhi, der Belohnung, eilend.



ájījano amṛta mártyeṣvā́m̐ ṛtásya dʰármannamṛ́tasya cā́ruṇaḥ |
sádāsaro vā́jamácʰā sániṣyadat || 4||



4. Du Unsterblicher unter den Sterblichen hast nach der rechten Vorschrift den Trunk des angenehmen Göttertranks hervorgebracht. Immerdar bist du eilend nach dem Preis gelaufen.



abʰyàbʰi hí śrávasā tatárditʰótsaṃ ná káṃ cijjanapā́namákṣitam |
śáryābʰirná bʰáramāṇo gábʰastyoḥ || 5||



5. Denn du hast rühmlich immer wieder gleichsam einen unversieglichen Born erbohrt, der von Menschen getrunken wird, wie der, welcher den Bogen in den Händen trägt, mit den Pfeilen das Ziel durchbohrt.



ā́dīṃ ké citpáśyamānāsa ā́pyaṃ vasurúco divyā́ abʰyànūṣata |
vā́raṃ ná deváḥ savitā́ vyūrṇute || 6||



6. Da haben gewisse Leute, die seine Bundesgenossenschaft sahen, himmlische vom Glanze der Vasu's, ihm zugeschrieen. Er deckt wie Gott Savitri seinen verborgenen Schatz auf.



tvé soma pratʰamā́ vṛktábarhiṣo mahé vā́jāya śrávase dʰíyaṃ dadʰuḥ |
sá tváṃ no vīra vīryā̀ya codaya || 7||



7. Auf dich, o Soma, haben die ersten Opferer ihr Denken gerichtet, um großen Sieg und Ruhm zu gewinnen. Sporne du Held uns zur Heldentat an!



diváḥ pīyū́ṣaṃ pūrvyáṃ yáduktʰyàṃ mahó gāhā́ddivá ā́ níradʰukṣata |
índramabʰí jā́yamānaṃ sámasvaran || 8||



8. Des Himmels allerersten Rahm, den preislichen, haben sie aus der großen Tiefe des Himmels herausgemolken. Dem Indra sangen sie bei seiner Geburt zu.



ádʰa yádimé pavamāna ródasī imā́ ca víśvā bʰúvanābʰí majmánā |
yūtʰé ná niṣṭʰā́ vṛṣabʰó ví tiṣṭʰase || 9||



9. Wenn dann du, Pavamana, diese beiden Welten und alle diese Geschöpfe an Größe überragst, so verteile du dich wie ein Bulle, der sich auf die Herde verteilt.



sómaḥ punānó avyáye vā́re śíśurná krī́ḷanpávamāno akṣāḥ |
sahásradʰāraḥ śatávāja índuḥ || 10||



10. Indem Soma Pavamana sich im Schafhaar läutert, ist er, wie ein Kind spielend, abgeflossen, in tausend Strahlen mit hundert Siegespreisen, der Saft.



eṣá punānó mádʰumām̐ ṛtā́véndrāyénduḥ pavate svādúrūrmíḥ |
vājasánirvarivovídvayodʰā́ḥ || 11||



11. Dieser Saft, der sich versüßt ordnungsgemäß läutert, er läutert sich für Indra, die süße Woge, den Siegespreis gewinnend, einen Ausweg findend, Lebenskraft verleihend.



sá pavasva sáhamānaḥ pṛtanyū́nsédʰanrákṣāṃsyápa durgáhāṇi |
svāyudʰáḥ sāsahvā́nsoma śátrūn || 12||



12. Läutere du dich, der die Angreifer überwältigt, die Unholde abhält, die schwierigen Wege fernhält, mit guten Waffen die Feinde überwältigend, o Soma!






Sūkta 9.111 

ayā́ rucā́ háriṇyā punānó víśvā dvéṣāṃsi tarati svayúgvabʰiḥ sū́ro ná svayúgvabʰiḥ |
dʰā́rā sutásya rocate punānó aruṣó háriḥ |
víśvā yádrūpā́ pariyā́tyṛ́kvabʰiḥ saptā́syebʰirṛ́kvabʰiḥ || 1||



1. Mit diesem goldgelben Glanze sich läuternd entgeht er allen Feinden mit seinen selbstgeschirrten Rossen wie der Sonnengott mit den selbstgeschirrten Rossen. Im Strome des ausgepreßten Soma erglänzt der Geläuterte rötlichgelb, wenn er alle seine Farben durchläuft, von den Sängern, den siebenmündigen Sängern angetrieben.



tváṃ tyátpaṇīnā́ṃ vido vásu sáṃ mātṛ́bʰirmarjayasi svá ā́ dáma ṛtásya dʰītíbʰirdáme |
parāváto ná sā́ma tádyátrā ráṇanti dʰītáyaḥ |
tridʰā́tubʰiráruṣībʰirváyo dadʰe rócamāno váyo dadʰe || 2||



2. Du fandest jenen Schatz der Pani's; mit den Müttern zusammen machst du im eigenen Hause sauber, mit dem Gedanken an das Gesetz in dem Hause. Wie aus der Ferne kommt dieser Gesang, woran sich die frommen Gedanken weiden. Durch die dreifachen rötlichen Kühe hat er Lebenskraft bekommen, erglänzend hat er Lebenskraft bekommen.



pū́rvāmánu pradíśaṃ yāti cékitatsáṃ raśmíbʰiryatate darśató rátʰo daívyo darśató rátʰaḥ |
ágmannuktʰā́ni paúṃsyéndraṃ jaítrāya harṣayan |
vájraśca yádbʰávatʰo ánapacyutā samátsvánapacyutā || 3||



3. In der früheren Richtung fährt er, die Blicke auf sich ziehend; er wetteifert mit der Sonne Strahlen, ein ansehnlicher Wagen, der göttliche ansehnliche Wagen. Es sind die Preislieder gekommen, die Kräfte: sie sollen dem Indra zum Siege Lust machen, daß du und die Keule, ihr beide, nie wankend seid, in den Schlachten nie wankend.






Sūkta 9.112 

nānānáṃ vā́ u no dʰíyo ví vratā́ni jánānām |
tákṣā riṣṭáṃ rutáṃ bʰiṣágbrahmā́ sunvántamicʰatī́ndrāyendo pári srava || 1||



1. Nach verschiedener Richtung gehen ja die Kenntnisse, die Gedanken, gehen die Berufe der Leute auseinander: Der Zimmermann wünscht einen Schaden, der Arzt einen Bruch, der Hohepriester einen Somaopfernden. - Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!



járatībʰiróṣadʰībʰiḥ parṇébʰiḥ śakunā́nām |
kārmāró áśmabʰirdyúbʰirhíraṇyavantamicʰatī́ndrāyendo pári srava || 2||



2. Mit alten Reisern, mit den Flügeln großer Vögel, mit Steinen wünscht mit Tagesanbruch der Schmied einen reichen Kunden: - Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!



kārúraháṃ tató bʰiṣágupalaprakṣíṇī nanā́ |
nā́nādʰiyo vasūyávó'nu gā́ iva tastʰiméndrāyendo pári srava || 3||



3. Ich bin Poet, Papa ist Arzt, die Mama füllt den Mahlstein auf. Mit verschiedenen Kenntnissen nach Gut strebend sind wir hinter dem Verdienst her wie hinter Kühen. - Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!



áśvo vóḷhā sukʰáṃ rátʰaṃ hasanā́mupamantríṇaḥ |
śépo rómaṇvantau bʰedaú vā́rínmaṇḍū́ka icʰatī́ndrāyendo pári srava || 4||



4. Das Zugpferd wünscht den leichten Wagen, die Spaßmacher Gelächter, das Glied die behaarte Ritze; Wasser wünscht der Frosch.- Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!






Sūkta 9.113 

śaryaṇā́vati sómamíndraḥ pibatu vṛtrahā́ |
bálaṃ dádʰāna ātmáni kariṣyánvīryàṃ mahádíndrāyendo pári srava || 1||



1. Den Soma in Saryanavat soll Indra, der Vritratöter, trinken, sich Kraft zulegend, wenn er eine große Heldentat vollbringen will. Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!



ā́ pavasva diśāṃ pata ārjīkā́tsoma mīḍʰvaḥ |
ṛtavākéna satyéna śraddʰáyā tápasā sutá índrāyendo pári srava || 2||



2. Läutere dich, Herr der Weltpole, du belohnender Soma aus Arjika! Unter aufrichtiger Rede, mit Wahrhaftigkeit, mit Glauben und Inbrunst ausgepreßt, fließe für Indra ringsum ab, o Saft!



parjányavṛddʰaṃ mahiṣáṃ táṃ sū́ryasya duhitā́bʰarat |
táṃ gandʰarvā́ḥ prátyagṛbʰṇantáṃ sóme rásamā́dadʰuríndrāyendo pári srava || 3||



3. Den von Parjanya großgezogenen Büffel brachte die Tochter des Surya mit. Ihn nahmen die Gandharven in Empfang; sie legten diesen Saft in den Soma. Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!



ṛtáṃ vádannṛtadyumna satyáṃ vádansatyakarman |
śraddʰā́ṃ vádansoma rājandʰātrā́ soma páriṣkṛta índrāyendo pári srava || 4||



4. Recht redend, du Rechtglänzender, wahr redend, du Wahrhandelnder, Gläubigkeit redend, o König Soma, vom Verrichter zurechtgemacht, o Soma, fließe für Indra ringsum ab, o Saft!



satyámugrasya bṛhatáḥ sáṃ sravanti saṃsravā́ḥ |
sáṃ yanti rasíno rásāḥ punānó bráhmaṇā hara índrāyendo pári srava || 5||



5. Es laufen zusammen die Reste des wahrhaft Gewaltigen, Hohen; es kommen die Säfte des Saftigen zusammen. Unter feierlicher Rede geläutert, o Falber, fließe für Indra ringsum ab, o Saft!



yátra brahmā́ pavamāna cʰandasyā̀ṃ vācaṃ vádan |
grā́vṇā sóme mahīyáte sómenānandáṃ janáyanníndrāyendo pári srava || 6||



6. Wo, o Pavamana, der Hohepriester in gebundener Rede sprechend mit dem Preßstein in der Hand bei Soma sich erhaben fühlt, durch den Soma Wonne wirkend, da fließe für Indra ringsum ab, o Saft!



yátra jyótirájasraṃ yásmim̐ loké svarhitám |
tásminmā́ṃ dʰehi pavamānāmṛ́te loké ákṣita índrāyendo pári srava || 7||



7. Wo das ewige Licht ist, in welche Welt die Sonne gesetzt ist, in diese versetze mich, o Pavamana, in die unsterbliche, unvergängliche Welt! Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!



yátra rā́jā vaivasvató yátrāvaródʰanaṃ diváḥ |
yátrāmū́ryahvátīrā́pastátra mā́mamṛ́taṃ kṛdʰī́ndrāyendo pári srava || 8||



8. Wo Vivasvat's Sohn, der Yama, König ist, wo der verschlossene Ort des Himmels ist, wo jene jüngsten Gewässer sind, dort mache mich unsterblich! Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!



yátrānukāmáṃ cáraṇaṃ trināké tridivé diváḥ |
lokā́ yátra jyótiṣmantastátra mā́mamṛ́taṃ kṛdʰī́ndrāyendo pári srava || 9||



9. Wo man nach Lust wandeln darf im dreifachen Firmament, im dreifachen Raume des Himmels, wo die lichtvollen Welten sind, dort mache mich unsterblich! Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!



yátra kā́mā nikāmā́śca yátra bradʰnásya viṣṭápam |
svadʰā́ ca yátra tṛ́ptiśca tátra mā́mamṛ́taṃ kṛdʰī́ndrāyendo pári srava || 10||



10. Wo die Wünsche und Neigungen erfüllt werden, wo der Höhepunkt der Sonne ist, wo die Geisterspeise und Sättigung ist, dort mache mich unsterblich! Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!



yátrānandā́śca módāśca múdaḥ pramúda ā́sate |
kā́masya yátrāptā́ḥ kā́māstátra mā́mamṛ́taṃ kṛdʰī́ndrāyendo pári srava || 11||



11. Wo Wonnen, Freuden, Lüste und Belustigungen wohnen, wo die Wünsche des Wunsches erlangt werden, dort mache mich unsterblich! Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!






Sūkta 9.114 

yá índoḥ pávamānasyā́nu dʰā́mānyákramīt |
támāhuḥ suprajā́ íti yáste somā́vidʰanmána índrāyendo pári srava || 1||



1. Wer den Formen des sich läuternden Safts nachgegangen ist, von dem sagen sie, er werde kinderreich, wer deinen Sinn, o Soma, befriedigt hat. Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!



ṛ́ṣe mantrakṛ́tāṃ stómaiḥ káśyapodvardʰáyangíraḥ |
sómaṃ namasya rā́jānaṃ yó jajñé vīrúdʰāṃ pátiríndrāyendo pári srava || 2||



2. O Rishi Kasyapa, deine Lobreden durch der Liederdichter Lobgesänge noch vermehrend, huldige du dem König Soma, der als der Pflanzenherr geboren ward! Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!



saptá díśo nā́nāsūryāḥ saptá hótāra ṛtvíjaḥ |
devā́ ādityā́ yé saptá tébʰiḥ somābʰí rakṣa na índrāyendo pári srava || 3||



3. Sieben sind die Weltpole mit verschiedenen Sonnen, sieben Hotri's die Opferpriester. Die sieben Götter Aditya's, mit denen behüte uns, o Soma! Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!



yátte rājañcʰṛtáṃ havísténa somābʰí rakṣa naḥ |
arātīvā́ mā́ nastārīnmó ca naḥ kíṃ canā́mamadíndrāyendo pári srava || 4||



4. Das Opfer, das dir gekocht ist, o König, mit dem behüte uns, Soma! Kein Mißgünstiger soll über uns kommen, noch soll uns irgend etwas weh tun. Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!